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Rutschungen
ОглавлениеIm Gegensatz zu einem Turbidit findet bei einer Rutschung keine Entmischung des Sedimentpaketes statt. Vielmehr rutschen diese Pakete im Verbund ab und können großskalig im Dezimeter- bis Meter-Bereich verfaltet und verwürgt werden. Rutschungen sind durch verbogene und schräggestellte Schichten zu erkennen. Bei vollständiger Verwürgung des Schichtpaketes kommt es zu einem typischen fleckigen Aussehen sowie zu extrem schlechter Sortierung aller Korngrößenfraktionen (Abb. 4.7).
Als Ursachen für die Auslösung der Rutschung sind die gleichen Ereignisse wie bei Turbiditen zu nennen. Die Verteilung im Maar ist aber grundsätzlich unterschiedlich. Die Rutschung kommt am Hangfuß zur Ablagerung, während ein Turbidit sich über die gesamte Tiefwasserfläche ausbreitet.
4.6 Suspensionslagen besitzen immer eine grobkörnige Basislage, zeigen aber auch über die gesamte Schichtmächtigkeit immer wieder grobe Körner. Den Abschluss der Suspensionslage bilden feinste Kalkpartikel und Tone. Wiederkehrende Regenfälle führen zum wiederholten Eintrag grobkörnigen Materials innerhalb einer Suspensionslage. Sommer- (a) und Wintersuspensionslagen (b) unterscheiden sich vor allem über den Gehalt von biogenem Detritus. Ein Turbidit (c) ist durch stetige Gradierung der Korngrößen gekennzeichnet. Die Basislage mit der gröbsten Fraktion trennt scharf vom liegenden Material ab und hat oft einen erosiven Charakter (Anzahlpartikel pro 1,9 mm2; ausgewertete Fläche 3,8 x 0,5 mm; HMf-Kern ist ein Freeze-Kern aus dem Holzmaar, D3 ein Bohrkern aus dem Dehner Maar).
4.7 Bei einer Rutschung kommen Sedimentpakete im Stück in Bewegung und werden bei der Wiedersedimentation als a) Rutschfalte (Bohrung D3 im Dehner Maar) oder b) komplett verwürgt (Bohrung HL4 im Maar westlich des Hohen List) abgelagert. Diese Verwürgung führt zu einer sehr schlechten Korngrößensortierung und extremem Wechsel der Korngrößen der Partikel.