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Wettersysteme und Extremwetterereignisse

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Die meisten markanten Wetterereignisse in Mitteleuropa beziehungsweise in anderen Regionen der mittleren Breiten sind mit dem Durchzug von Tiefdruckgebieten und ihren dazugehörigen Fronten verbunden. Ausnahmen sind lediglich lokale Hitzegewitter im Sommer sowie stark durch die Topographie geprägte Phänomene wie beispielsweise Föhnstürme. Tiefdruckgebiete und Fronten führen zu raschen und oft markanten Temperaturänderungen, vielfach zu intensiven Niederschlägen und starken bodennahen Winden.


7.3 Schematische Darstellung von typischen großräumigen Luftströmungen verbunden mit einem Tiefdruckgebiet (T) in den mittleren Breiten. Eingezeichnet sind die Kalt- und Warmfront sowie die typische Wolkenstruktur eines Tiefdruckgebietes in den mittleren Breiten mit einem Wolkenband entlang der Kaltfront und einer großflächigeren Wolkenstruktur polwärts der Warmfront, die sich bis zur Rückseite des Tiefdruckgebietes erstreckt.

Unter Extremereignissen versteht man Wetterereignisse, die bezüglich eines oder mehrerer meteorologischer Parameter stark vom Durchschnitt abweichen, zum Beispiel besonders tiefe Temperaturen, große Niederschlagsmengen oder hohe Windgeschwindigkeiten. Extremereignisse treten deshalb definitionsgemäß selten auf; sie können allerdings große Schäden verursachen. Solche Wetterextreme bleiben gerade aufgrund dieser starken Schadenswirkung im Gedächtnis, so zum Beispiel die Verwüstungen durch die Stürme „Vivian“ und „Wiebke“ im Februar 1990 oder das Elbehochwasser im Sommer 2002, das ganze Ortschaften überflutete und für teilweise irreparable Schäden sorgte. Das Ausmaß der tatsächlich eintretenden Schäden – nicht nur finanzieller Natur – hängt allerdings sehr stark von weiteren nicht meteorologischen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Bevölkerungsdichte und der Landnutzung in den betroffenen Gebieten oder auch von etwaigen Vermeidungsstrategien im Falle einer rechtzeitigen Unwetterwarnung.


7.4 Wetterextreme in Mitteleuropa beziehungsweise in der Eifel während der letzten 50 Jahre. Zusammengestellt aus meteorologischen Daten, bereitgestellt durch den Deutschen Wetterdienst, Pegeldaten der Bundesanstalt für Gewässerkunde und Literaturangaben (BISSOLLI et al. 2001, GLASER 2008).

In Abbildung 7.4 sind schematisch für die Eifelregion sowie überregional für Mitteleuropa die wichtigsten Extremereignisse der letzten Jahrzehnte (1950–2005) dargestellt. Hochwasser treten vor allem nach starken, lang anhaltenden Regenfällen auf. Die größten lokal gemessenen Regenmengen fallen allerdings nicht zwangsläufig direkt mit den stärksten Hochwassern zusammen, da für das Auftreten von Hochwasser noch weitere hydrologische Faktoren eine Rolle spielen, etwa der Zustand des Bodens. Außerdem nehmen Flüsse den Niederschlag aus ihrem gesamten Einzugsgebiet auf. Deshalb sind Starkniederschläge in der Eifelregion und Moselhochwasser, gemessen am Pegel in Cochem, in Abbildung 7.4 getrennt dargestellt.

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