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Schutt und Geröll

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Grobkörniges Material in Sand- und Kieskorngröße kann durch die bereits beschriebenen Transportprozesse nicht in das Seezentrum gelangen. Trotzdem finden sich in dort genommenen Bohrkernen immer wieder Lagen mit grobem Material (Abb. 4.9). Im Wesentlichen tragen dazu zwei unterschiedliche Prozesse bei: Entweder ist der See während äußerst kalter Winter zugefroren und das Sediment kann über die zugefrorene Seefläche ausgetragen werden oder das Sediment wird durch Hangfließen direkt in einen Restsee mit extrem abgesenktem Wasserspiegel transportiert. Bachläufe können während extrem kalter Winter über den zugefrorenen See fließen und ihre Geröllfracht auf dem Eis ablagern (SCHABER & SIROCKO 2005). Daneben kann durch Solifluktion (Hangfließen über Permafrostböden; EISSMANN 1981) ungerundeter Schutt auf die Eisfläche sedimentiert werden. Während der Schneeschmelze im Frühjahr werden die fiuviatilen Gerölle beziehungsweise der Solifluktionsschutt durch die Wassersäule des Sees hindurch transportiert und dabei die feinkörnigen Anteile ausgespült.

Bei nahezu verlandeten Seen kommt es zur Ablagerung von Deckschutt, der meist die oberste Lage in den Bohrkernen bildet. Dieser überlagert das eigentliche Seesediment und gelangt durch Massenbewegung von den umgebenden Hängen in das Maar hinein. Gelisolifluktion ist dabei besonders effektiv, wirkte aber nur während des Tauens des eiszeitlichen Permafrostes, als die Rohböden noch nicht durch Vegetation stabilisiert waren (Abb. 4.9c). Während des Holozäns wird das Material des Tuffwalles durch Bodenerosion als Kolluvium am Hangfuß abgelagert. Des Weiteren können Rutschungen zu einer lokalen Verlagerung von Sediment auf das Maar führen.

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