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Trockenperioden

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Zu anderen Extremereignissen wie Trockenperioden oder Hitzewellen kommt es, wenn eine bestimmte Wetterlage über einen längeren Zeitraum konstant bleibt oder gehäuft auftritt. Die Abbildung 7.8a zeigt schematisch eine solche Lage, die im Winter zu Trockenheit (PFISTER et al. 2006), im Sommer vermehrt zu Hitze führt. Charakteristisch für diese Wetterlage ist ein ausgedehntes stationäres Hochdruckgebiet über Zentraleuropa. Das Hochdruckgebiet blockiert Tiefs, die vor allem im Winterhalbjahr von Westen Richtung Europa ziehen, sodass diese meist nach Norden Richtung Skandinavien, teilweise aber auch südlich zum Mittelmeer hin abgelenkt werden. Da Tiefdruckgebiete für einen Großteil des Winterniederschlages in Europa verantwortlich sind, führt ihr Ausbleiben zu Trockenheit. Die roten Pfeile in Abbildung 7.8a zeigen außerdem den Transport von warmer Luft aus Süden nach Westeuropa, verbunden mit einem solchen Hochdruckgebiet. Dieser ist, wie im Beispiel oben gezeigt, zusammen mit der Aufheizung durch Strahlung im Sommer für eine Erwärmung verantwortlich, die bei längerem Bestand dieser Wetterlage zu einer Hitzewelle führen kann.

Die Abbildung 7.8b zeigt, exemplarisch für eine Wintertrockenperiode, die meteorologische Situation für den Januar 1964 im Vergleich zum klimatologischen Mittelwert des Januars der Jahre 1958–2001. Dargestellt sind wiederum die Temperatur auf 850 hPa und der Bodendruck. In diesen Monat fällt der Höhepunkt einer ausgeprägten Trockenheit zwischen Dezember 1963 und März 1964; der mittlere Niederschlag in dieser Zeit betrug mit knapp 1 Millimeter pro Tag weniger als 40 % des langjährigen Mittels für diesen Zeitraum. Der Winter 1963/64 war lang und extrem kalt (in Deutschland etwa 3 °C kälter als durchschnittliche Winter) mit wenig Schnee. Der extreme Frost drang tief in den Boden ein. Im Sommer sind dagegen Trockenperioden schlechter an bestimmten atmosphärischen Strömungsmustern festzumachen, da Sommerniederschläge häufig durch Gewitter verursacht werden und deshalb auch stark von lokalen Faktoren, wie zum Beispiel der Bodenfeuchte, abhängen (SCHÄR et al. 1999).


7.9 Prozent-Ränge des Windes von einigen Mess-Stationen des Deutschen Wetterdienstes für die Stürme „Vivian“ und Wiebke“ im Februar 1990 (a) und Prozent-Ränge des Niederschlages für das Starkregenereignis im Oktober 1982 (b). Ein Prozentrang gibt an, an wie viel Prozent der Tage im Zeitraum 1971–1999 niedrigere Windspitzen beziehungsweise Niederschlagssummen gemessen wurden als zum Zeitpunkt des Extremereignisses. Man beachte die unterschiedlichen, nicht linearen Skalen. Wind- und Niederschlagsdaten bereitgestellt durch den Deutschen Wetterdienst.

Diese Beispiele zeigen die außergewöhnliche Bedeutung von Tiefdruckgebieten für das Wetter, speziell für Extremwetterereignisse in Mitteleuropa. Stürme, Starkniederschläge und Überschwemmungen sind fast immer mit dem Durchzug von Tiefdruckgebieten verbunden, während Trockenheiten gerade durch das Ausbleiben dieser Systeme gekennzeichnet sind.

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