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Die letzten 100 Jahre anhand von 210Pb
ОглавлениеDas Bleiisotop 210Pb entsteht aus dem Zerfall eines Isotops des Edelgases Radon (222Rn), welches über eine Uran- und Radiumzerfallskette in der Erdkruste entstanden ist und als Gas in die Atmosphäre entweicht. Dort bildet sich 210Pb, welches dann mit Regenfällen ausgewaschen wird und sich in regenwassergespeisten Systemen anreichert (WAGNER 1995). 210Pb ist daher in allen jungen Sedimenten der Erdoberfläche natürlich vorhanden. Die Halbwertszeit beträgt aber nur 22 Jahre, sodass es schon in Sedimenten, die nur 100 Jahre alt sind, nicht mehr nachgewiesen werden kann. Die Sedimente aus dem Schalkenmehrener Maar und dem Ulmener Maar wurden an der Universität Liverpool mit 210Pb nach der Methode von APPLEBY (2001) datiert. Die Ergebnisse decken sich mit den 137Cs-Alterseinstufungen. Leider konnten die Datierungen aber nicht bis in die Sedimente des 19. Jahrhunderts ausgedehnt werden, da es im Zweiten Weltkrieg und in den Jahrzehnten davor in beiden Maaren zu so starker Umlagerung von klastischen Sedimenten gekommen sein muss, dass eine Interpretation der stark schwankenden 210Pb-Gehalte vor 1950 unmöglich ist.