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Vulkanite

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In den Maarseen der Eifel werden auch vulkaniklastische Gesteine – Sedimente vulkanischen Ursprunges – gefunden. Als Tuff wird verfestigtes vulkanisches Material bezeichnet, das unter anderem den Tuffwall eines Maares aufbaut und nach Ablagerung, beispielsweise durch zirkulierende (Grund-) Wasser, zementiert wurde. In den Sedimenten eines Maarsees ist daher oft umgelagertes Material vom umgebenden Tuffwall zu finden.

Tab. 4.1 Partikelgrößenklassen und deren Bezeichnung für klastische Sedimente und pyroklastische Gesteine.


Das meiste in den Seen der Eifel abgelagerte vulkanische Material ist allerdings Tephra. So bezeichnet man vulkanisches Lockermaterial, unabhängig von der Korngröße (Tab. 4.1) oder der Zusammensetzung. Meistens handelt es sich um äolisch transportierte Aschen, die bei der Ablagerung im See eine scharfe Grenze zum liegenden Sediment bilden. Die meisten Tephren in den Eifelmaaren zeigen primitiven Chemismus mit hohen Magnesiumgehalten. Diese Pyroklastika sind von dunkelgrauer bis schwarzer Farbe, führen Mineralien wie Biotit, Pyroxene, Olivin und Phlogopit und stammen direkt aus dem Erdmantel (Abb. 1.5). Seltener sind höher differenzierte phonolitisch-trachytische Tephren mit hohen Anteilen an Kalium (Abb. 4.8). Oft folgen mehrere vulkanische Lagen mit abnehmender Differenzierung aufeinander, deren Ursprung in einer sich immer mehr entleerenden Magmenkammer liegt (SCHMINCKE 2000). Die Ablagerung mächtiger Tephra im Flachwasserbereich kann zu Instabilitäten des Hanges und somit zu Umlagerungen führen.


4.8 Foto und geochemische Analysen a) einer primitiven Tephra aus dem oberen Erdmantel und b) einer differenzierten Tephra aus der Erdkruste. Die differenzierte Asche der Laacher-See-Tephra (12.900 BP) aus der Bohrung SM3 im Schalkenmehrener Maar (b) enthält deutlich angereichert helle Minerale, höhere Gehalte an Kalium sowie deutlich niedrigere Magnesiumwerte (Angabe in Atomprozent).


4.9 Transport von grobkörnigem Material in das Seezentrum, a) Bachgeröll: Eintrag durch lokale Bäche, aus denen während der Schneeschmelze Sediment auf das Eis des Maares transportiert wird, das dann nach Aufbrechen des Eises durch die Wassersäule absinkt. Typische Merkmale sind gerundete Komponenten und Wechselfolge von feinkörnigen und grobkörnigen Lagen. b) Permafrostschutt: Transport durch Bodenfließen im eiszeitlichen Sommer bei Auftauen der Deckschichten; fließt als Schlamm die Hänge hinunter auf das spätwinterliche Eis, auf dem die Körner dann nach Aufbrechen des Eises durch die Wassersäule absinken. Typische Merkmale sind ungerundete Komponenten, zum Teil auch Steine, und eine Wechselfolge von feinkörnigen und grobkörnigen Lagen. c) Deckschutt: Transport von den umliegenden Hängen durch Bodenfließen im eiszeitlichen Sommer, aber auch in der Nacheiszeit auf das verfüllte und trockengefallene Maar. Typische Merkmale sind eine intensive Verwürgung von feinkörnigen und grobkörnigen Komponenten, weitgehend fehlende Schichtung und in eine feinkörnige Grundmasse eingelagerte grobe Komponenten.

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