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Schlaganfall-Prävention
ОглавлениеFakt ist, dass …
… es sich mit der „Schlaganfall-Vorsorge“ ähnlich verhält wie mit der „Krebs-Vorsorge“ und weiteren Vorsorge-Untersuchungen ganz generell und allgemein.
Anzumerken ist noch, dass – wie bei der Krebs-Vorsorge auch – diese Präventiv-Untersuchungen von Männern – auch dann noch, wenn bei ihnen Risiko-Faktoren für ein zerebro-vaskuläres Schadens-Ereignis vorliegen, wie z.B. Rauchen, Stress, fehlerhafte Ernährung, Mangel an Bewegung u.a.m., – deutlich weniger genutzt werden im Verhältnis zu Frauen; dies aller „Aufklärungs-Kampagnen“ regelrecht zum Trotz!
Bevor wir uns eingehender mit der Vorsorge gegenüber einem zerebro-vaskulären Schadensereignis befassen, vorab einige Erklärungen und Hinweise.
Zuerst:
1. Wer sollte eine Schlaganfall-Vorsorge ‚betreiben‘?
Das ist schnell beantwortet.
a. Für und bei einem bisher „gesunden“ Menschen sollte mit 35
Jahren spätestens ein erster „Gesundheits-Check“ beim Hausarzt oder dem hausärztlichen Internisten erfolgen.
b. Danach sollte bis zum 50. Lebensjahr – sofern bis dahin keine
gesundheitlichen ‚Probleme‘ oder gar ‚Krankheiten‘ vorliegen – alle 2 Jahre eine Vorsorge-Untersuchung erfolgen.
c. Mit Erreichen des Alters von 50, allerspätestens 55 Jahren – und immer vorausgesetzt, dass keine Risiko-Faktoren für ein zerebro-vaskuläres Geschehen vorliegen – sollte 1x jährlich dieser Gesundheits-Check erfolgen.
d. Anders sieht die Vorsorge aus, wenn bereits gesundheitliche Risiken für ein zerbro-vaskuäres Ereinis vorliegen und/oder, wenn aufgrund der persönlichen Lebensführung/Lebensstil die Gefahr für ein solches Schadensereignis nicht auszuschließen ist – das hat beileibe nichts zu tun mit dem Alter –, dann sollte gelten: „In Abhängikeit von Art + ‚Schwere‘ einer bestehenden Krankheit i.S.e. Schlaganfall-Risikos (s.u.) – z.B. Diabetes mellitus, arterielle Hypertonie, Zustand nach Thrombose/Embolie – müssen/sollten Vorsorge-Untersuchungen nach Maßgabe der behandelnden Ärzte regelmäßig durchgeführt werden.
e. Haben engere Famiilienmitglieder – Eltern, Großeltern, Geschwister – einen Schlaganfall und/oder einen Herzinfarkt erlitten, dann sollte es zur Selbstverständlichkeit werden, dass sich ansonsten und bisher gesunde Familienmitglieder einer regelmäßigen – alle 2 Jahre – Vorsorge-Untersuchung unterziehen.
2. Gibt es „Menschen mit einem erhöhten Risiko für zerebro-vaskuläre
Ereignisse?
Hier müssen wir, was die Risiken angeht, differenzieren zwischen:
I. Sogen. „hausgemachte“ Risiken
a. ‚ungesunde‘ Ernährung
[zu fett, zu viel Zucker, zu viel Fleisch, zu oft und auch zuviel essen, oftmals späte Mahlzeiten]
b. regelmäßiger Alkohol-Konsum
[auch über viele Jahre, v.a. sogen. ‚harte‘ Alkoholika]
c. regelmäßiges und langjähriges Rauchen
[insbes. über viele Jahre; Rauchen/Tabak-Konsum in jedweder Form/Art: von der Zigarette bis zur Shisha und zum Schnupfen]
d. Bewegungsmangel
[mangelhafte und bes. regelmäßig ‚Körperliche Aktivitäten‘, bes. dann, wenn keine Mobilitätsbehinderungen vorliegen]
e. Übergewicht
[bes. Adipositas (Fettleibigkeit)]
f. ‚ungesunder‘ Lebensstil („Lifestyle“)
[Hektik & (Di-)Stress, unzureichende Erholungs- und Urlaubs-Zeiten, nicht ausreichender regelmäßiger Schlag; schlichtweg „Ständiges Leben auf der Überholspur“, Multitasking]
g. mangelhafte ‚Compliance‘
[d.h. bei bereits vorliegenden gesundheitlichen Risiko-Faktoren wie Bluthochdruck, Diabetes usw.: nicht konsequente Einhaltung der verodneten Therapie – Arzneimittel, Ernährung usw. – und auch nicht konsequente Wahrnehmung der erforderlichen Kontrollen]
II. Sonstige ‚persönliche‘ Risiken
a. männliches Geschlecht
b. Alter Ü-65
c. Vorkommen von Schlaganfall und/oder Herzinfarkt in der Familie
d. Genetische Veranlagung
III. Sogen. ‚Krankheits-bedingte‘ Risiken
D.h. beim Menschen bestehen bereits manifeste – vielmals leider nicht erkannte – Krankheiten i.S. eines Risikos für zerebro-vaskuläre Ereignisse, so:
a. Arterielle Hypertonie (Bluthochdruck)
b. Diabetes mellitus Typ 1 und 2 (Zuckerkrankheit)
c. Fettstoffwechselstörung
[bes. zu hohes Gesamt-Cholesterin mit erhöhtem LDL-Cholesterin]
d. Herzerkrankungen
[bes. Vorhofflimmern, unbekannter Thrombus in der Herzspitze, Zustand nach Herzinfarkt (bes. „stummer Infarkt“)]
e. arterielle Verschlusskrankeit
[periphere Duchblutungsstörungen, bes. auch Bereich der Hirn-versorgenden = extra-zerebralen Arterien]
f. zerebrale Arteriosklerose
[Gehirn-Durchblutungsstörungen = intra-zerebrale Arterien]
g. Zustand nach zerebro-vaskulärem Ereignis
[TIA = Transitorisch-Ischämischer Attacke; PRIND = Prolongiertes Reversibles Ischämisches Neurologisches Defizit]
h. Zustand nach Thrombose/Embolie
i. Hyperhomocysteinämie
[anhaltend hohe Blutwerte für Homocystein]
j. Obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom (OSAS)
k. Vorkommen von mehreren Risiken (s.o.)