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II. Allgemeines und Reformen

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Die Haftung nach § 9 bezieht sich auf die Differenz zwischen Nennwert des Geschäftsanteils und im Zeitpunkt der Anmeldung anzutreffendem objektivem Wert der Sacheinlage. Hinsichtlich der Differenz verbleibt es bei der Pflicht zum Ausgleich in bar. Die Tilgungswirkung tritt nur bei vollem Wert der Sacheinlage ein (vgl Lutter/Hommelhoff/Bayer § 9 Rn 1; BGHZ 68, 191; zum Wesen der Differenzhaftung auch Baumbach/Hueck/Fastrich § 9 Rn 2, 3; Scholz/Veil § 9 Rn 5). Stundung, Erlass, Aufrechnung etc sind nicht zulässig (Scholz/Veil § 9 Rn 5 – vgl § 19 Abs 2 und Abs 3; ferner Baumbach/Hueck/Fastrich § 9 Rn 5 – grds hierzu BGH NZG 2012, 69 zur AG).

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Nach der Begründung des RegE (2008) ist der Nennbetrag des jeweiligen Geschäftsanteils Bezugsgröße dafür, ob der Gesellschafter durch die Erbringung der Sacheinlage seine Einlageverpflichtung erfüllt. Dies wird in Abs 1 S 1 sprachlich nachvollzogen.

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Die Ergänzung durch Abs 1 S 2 stellt in diesem Zusammenhang klar, dass die Differenzhaftung nach § 9 Abs 1 andere denkbare Ansprüche aus anderen Rechtsgründen, also insb Ansprüche auf ein durch den Wert der Sacheinlage nicht vollständig gedecktes Agio, nicht ausschließt. Entspr gilt über den künftig in § 19 Abs 4 S 1 vorgesehenen Verweis auf § 9 zugleich auch im Fall einer verdeckten Sacheinlage.

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Die Vorschrift war 1980 an die Stelle des bis dahin geltenden § 9 aF getreten und schuf eine neue Nachzahlungspflicht (RegE BT-Drucks 8/1347, 34). § 9 aF wurde 1980 verändert in §§ 9a f übernommen. Ziel der Bestimmung des § 9 war und ist es, neben der registerrichterlichen Überprüfung (vgl auch Sachgründungsbericht, Versicherung der Geschäftsführer) in noch stärkerem Maße als bisher, eine Gläubigergefährdung durch eine eingetragene GmbH auszuschließen oder doch weitgehend zu verringern (RegE BT-Drucks 8/1347, 35). Zur Novellierung 1980 vgl zB Lutter DB 1980, 1319; Ulmer BB 1980, 1002. IÜ zum früheren Recht vgl die Entwicklung vom Vorbelastungsverbot der Vor-GmbH zur Vorbelastungshaftung BGH NJW 1996, 1211 = BB 1996, 1349 = ZIP 1996, 590; zust Gehrlein NJW 1996, 1193; dazu auch Raiser/Veil BB 1996, 1344; auch Ulmer ZIP 1996, 733; iÜ zur Differenzhaftung Baumbach/Hueck/Fastrich § 9 Rn 1; Lutter/Hommelhoff/Bayer § 9 Rn 1; Scholz/Veil § 9 Rn 1; zum Eingreifen des § 9 bereits BGH NJW 1996, 1473, 1476 = BB 1996, 813. Zur Kapitalerhöhung vgl § 56 Abs 2, zur Umwandlung die §§ 47 Abs 2, 56b Abs 2, 58 Abs 2 UmwG (Stichtag der Umwandlungsbilanz maßgeblich – vgl Scholz/Veil § 9 Rn 2 mwN; Hennrichs Bespr BGH ZIP 1998, 2151 = GmbHR 1999, 31, ZGR 1999, 37; vgl auch BGH 11.4.2011 – II ZB 9/10 Neugründung einer UG durch Abspaltung – Verstoß gegen Sacheinlageverbot des § 5a Abs 2 S 2 GmbHG).

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