Читать книгу Warum scheißen die Vögel auf Buddhas Kopf? - Harry Mi Sho Teske - Страница 31

Оглавление

Fall 22: Kāshyapas „Hau den Fahnenmast um“

Das Kōan

Ānanda fragte Kāshyapa: „Der Weltverehrte gab dir die goldene Robe, gab er dir sonst noch etwas?“

„Ānanda!“ schrie Kāshyapa.

„Ja, Herr!“ erwiderte Ānanda.

„Hau den Fahnenmast am Tor um,“ sagte Kāshyapas

Mumons Kommentar:

Wenn du zu dieser Angelegenheit ein entscheidendes Wort sagen kannst, dann wirst du sehen, dass die Versammlung am Berg Grdhrakuta noch immer feierlich in Gange ist. Wenn nicht, ist es dies, worüber Vipasyin Buddha sich seit alten Tagen sorgte. Bis heute hat er noch immer nicht die Erleuchtung erlangt.

Mumons Gedicht:

Sage mir, Frage oder Antwort, welche war näher dran?

Viele haben schon die Stirn darüber gerunzelt.

Der ältere Bruder ruft, der jüngere Bruder antwortet,

sie verraten das Familiengeheimnis.

Sie hatten einen besonderen Frühling, der nicht zu Yin und Yang gehört.

Erklärung:

Kāshyapa ist der erste Patriarch des Zen-Buddhismus und wurde nach dem Tod des Buddha mit der Leitung der buddhistischen Gemeinschaft, der Sangha, beauftragt. Er ist der Legende nach aufgrund seines strikten Einhaltens der Ordensdisziplin zum ersten Dharmanachfolger nach dem Buddha geworden und hat dieses Amt dann an Ānanda weitergegeben, der später die volle Erleuchtung erlangt hat.

Ānanda war der Cousin Buddhas und gehörte gegen dessen Lebensende zu seinen bevorzugten Schülern. Er hatte ein dermaßen gutes Gedächtnis, dass er sämtliche Lehrreden des Buddha nach dessen Tod frei aus dem Gedächtnis rezitieren konnte und somit die Lehrnachfolge der buddhistischen Tradition ins Leben rief. Er war zu dem Zeitpunkt dieses Kōan noch kein Patriarch der Zen-Schule und befand sich in einem Zustand, der ihn deutlich als noch nicht vollständig erleuchtet kennzeichnet.

die goldene Robe war damals das Zeichen der Erleuchtung, obwohl es niemals wirklich aus Gold bestanden hat. Heutzutage benutzt man für die Dharmaübertragung ein goldenes Rakusu. Es ist dem Flickengewand der frühen buddhistischen Mönche nachempfunden, auch heute noch nicht aus Gold gemacht und hat nur dem Aussehen nach einen goldenen Schimmer.

Hau den Fahnenmast am Tor um Der Fahnenmast am Tempelturm bzw. die dort hochgezogene Fahne war ein Zeichen dafür, dass im Tempel noch diskutiert wurde; wurde die Fahne eingezogen, war auch die Diskussion beendet. Kāshyapa fordert den Ānanda nicht nur auf, die Fahne einzuziehen, sondern gleich den ganzen Mast umzuhauen. Das bedeutet, dass die Fahne nicht mehr nötig ist!

Berg Grdhrakuta dessen Name „Geierkopfgipfel“ von seiner Form herrührt, ist der Ort, an dem der Buddha mit der berühmten Blumenpredigt die Dharmanachfolge ins Leben gerufen hat. Er hat bei dieser Gelegenheit den Dharma an Mahākāshyapa, denselben wie in diesem Kōan, weitergegeben.

Vipasyin Buddha war der erste von insgesamt sieben Buddhas, die bis jetzt in der Welt erschienen sind.

Yin und Yang Yin und Yang sind die gewöhnlichen Merkmale aller Dinge dieser Welt, sie kennzeichnen die normale Dualität wie männlich und weiblich, hell und dunkel und so weiter. Diese besondere Quelle ist jedoch von ganz anderer Art!

Warum scheißen die Vögel auf Buddhas Kopf?

Подняться наверх