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Fall 12: Zuigan ruft seinen Meister

Das Kōan

Zuigan Gen Oshō rief sich selbst jeden Tag an: „Meister!“ und antwortete: „Ja, Herr!“

Dann sagte er: „Sei hellwach!“ und antwortete: „Ja, Herr!“

„Von nun an lass dich von niemandem mehr täuschen!“ „Nein, das werde ich nicht!“

Mumons Kommentar:

Der alte Zuigan kauft und verkauft sich selbst. Er nimmt eine Menge Gottes-Masken und Teufels-Masken hervor, setzt sie sich auf und spielt damit. Aber weswegen denn? Einer ruft und der andere antwortet; einer ist hellwach und der andere sagt, dass er sich niemals mehr täuschen lässt. Bindest du dich an einen von ihnen, dann gehst du in die Irre. Machst du Zuigan nach, dann spielst du den Fuchs.

Mumons Gedicht:

An der trügerischen Art des Bewusstseins hängend,

erkennen die Schüler des Weges die Wahrheit nicht.

Der Same für Geburt und Tod durch endlose Zeitalter,

die Narren nennen dies das wahre ursprüngliche Selbst.

Erklärung:

Zuigan Shigen Oshō (Jui-yen die Shih-yen), 9. Jahrhundert, war ein Schüler und Dharmanachfolger von Gantō Zenkatsu (Yen-t’ou Chüan-huo). Als Zen-Meister erregte er dadurch Aufmerksamkeit, dass er sich selber jeden Tag als Meister anrief, zu heller Wachsamkeit ermahnte und aufforderte, sich nicht mehr von anderen täuschen zu lassen.

Meister! Mit dieser Aufforderung stellt sich Zuigan ganz offensichtlich außerhalb der menschlichen Konventionen. Nach denen ist es nicht statthaft, mit sich selbst zu sprechen, wenn man den Eindruck vermeiden will, geistig gestört zu sein. Aber Zuigan Gen Oshō hat eine ganz andere Motivation: Er nutzt das Selbstgespräch, um sich zur Achtsamkeit zu erziehen und sich vorzunehmen, keinen so großen Wert mehr auf die Meinung anderer zu legen.

Sei hellwach! Zuigan ermahnt sich, jederzeit ein Höchstmaß an Achtsamkeit walten zu lassen und in seiner Konzentration auf den gegenwärtigen Augenblick in keiner Sekunde nachzulassen. Er ruft sich selbst zur Aufmerksamkeit und vermeidet dadurch, sich durch die unnützen Informationen der normalen Alltagswelt in Beschlag nehmen zu lassen.

Von nun an lass dich von niemandem mehr täuschen! Dieser Aufforderung liegt die negative Erfahrung zugrunde, dass es vollkommen sinnlos ist, der trügerischen Art des Denkens anderer zu folgen und sich von deren Konzepten und Meinungen beeinflussen zu lassen. Es ist tausend Mal besser, sich auf seine eigenen Wahrnehmungen zu verlassen, als den künstlichen Hirngespinsten einiger anderer Leute zu folgen, die ihre Handlungen und Motivationen noch gar nicht geklärt haben oder die Zielen folgen, die nicht mit denen Zuigans zu vereinbaren sind.

dann spielst du den Fuchs Nur die Handlungen des Meisters zu imitieren, ohne es mit der zugehörigen Motivation zu machen, zeugt nur von einem oberflächlichen Verständnis. Meister Zuigan führt dieses Selbstgespräch, um sich selbst zu einer erhöhten Achtsamkeit anzuhalten. Wenn wir diese Handlungen aus einem minderwertigen Beweggrund einfach nur wiederholen, dann tun wir nur so, als ob wir den Erkenntnisstand des Meisters erreicht haben.

An der trügerischen Art des Bewusstseins hängend Das bedeutet, die Welt und das Geschehen in ihr für objektiv real zu halten und nicht die Leerheit hinter allen Dingen und Vorgängen in diesem Universum zu erkennen. Von daher hängen wir alle an dieser trügerischen Art bis zum Augenblick der Erleuchtung, in der durch den direkten Einblick in die Leerheit diese Art der Verblendung für immer verschwindet.

Warum scheißen die Vögel auf Buddhas Kopf?

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