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Fall 1: Jōshū’s Mu

Das Kōan

Ein Mönch frage Meister Jōshū: „Hat ein Hund die Buddha-Natur?“

Jōshū antwortete: „Mu“.

Mumons Kommentar:

Um Zen zu meistern, musst du durch die Schranke der Patriarchen hindurchdringen. Um diese subtile Erkenntnis zu erlangen, musst du den Fluss der Gedanken völlig abschneiden. Wenn du die Schranke nicht durchschreitest und den Fluss der Gedanken nicht abschneidest, dann bist du wie ein Geist, der an Büschen und Gräsern hängt. Nun frage ich dich, was ist die Schranke der Patriarchen?

Warum ist es dies einzige Wort „Mu“. Das ist der Vordereingang zum Zen.

Deswegen wird es die „Die Torlose Schranke des Zen“ genannt.

Wenn du hindurch bist, wirst du nicht nur Jōshū von Angesicht zu Angesicht erblicken, sondern du wirst Hand in Hand mit der endlosen Reihe der Patriarchen gehen, deine Augenbrauen mit ihren verbinden, mit denselben Augen sehen, mit denselben Ohren hören. Ist das nicht eine wunderbare Aussicht? Möchtest du nicht durch diese Schranke hindurch?

Erwecke deinen ganzen Körper mit seinen dreihundertsechzig Knochen und Gelenken und seinen vierundachtzigtausend Poren der Haut; rufe einen Geist des großen Zweifels hervor und konzentriere dich auf dieses Wort „Mu“. Fahre damit Tag und Nacht fort. Bilde dir kein nihilistisches Konzept von Leerheit oder ein relatives Konzept von „hat“ oder „hat nicht“. Es wird genau so sein als ob du eine heiße rote Eisenkugel verschluckt hast, die du nicht ausspucken kannst, selbst wenn du es versuchst. All’ die illusorischen Ideen und trügerischen Gedanken, die du bis jetzt angesammelt hast, werden vernichtet sein und wenn die Zeit gekommen ist, werden Innen und Außen mit einmal eins werden. Du wirst es erkennen, aber nur für dich selber, wie ein stummer Mensch, der einen Traum gehabt hat. Dann wird plötzlich eine explosive Umwandlung stattfinden und du wirst den Himmel erstaunen und die Erde wird beben.

Es wird so sein, als ob du das große Schwert des tapferen Generals Kan’u an dich bringst und es in deiner Hand hältst. Wenn du den Buddha triffst, dann tötest du ihn. Wenn du die Patriarchen triffst, dann tötest du sie. An der Schwelle von Leben und Tod herrschst du völlig frei; mitten in der sechsfachen Welt und den vier Arten des Daseins genießt du ein fröhliches und spielerisches Samādhi.

Nun frage ich dich: „Wie willst du das machen?“ Gebrauche jede Unze deiner Energie, um an diesem „Mu“ zu arbeiten. Wenn du ohne Unterbrechung fortfährst, dann wird plötzlich mit einem Funken die heilige Kerze entzündet!

Mumons Gedicht:

Der Hund! Die Buddha-Natur!

Die Verkündigung, vollkommen und endgültig.

Bevor du sagst, er hat oder hat nicht,

bist du auf der Stelle ein toter Mensch.

Erklärung:

Jōshū Jūshin (Chao-chou Ts’ung-shen), 778–897, war Schüler und Dharmanachfolger von Nansen Fugan und hatte selber dreizehn Dharmanachfolger. Jōshū war einer der größten Zen-Meister Chinas und hatte seine ersten Erleuchtungserfahrungen, die auf Japanisch Kenshō genannt werden und soviel bedeuten wie Selbstwesensschau, als er siebzehn Jahre alt war. Er selbst beschrieb sie folgendermaßen: „Plötzlich war ich ruiniert und völlig obdachlos“. Aber dieser Fall in die große Leere war gleichzeitig auch der Beginn einer enormen spirituellen Laufbahn.

Buddha-Natur Die Buddha-Natur ist unsere tiefste geistige Ebene und sie wird in anderen buddhistischen Systemen als der Geist des klaren Lichts bezeichnet. Sie ist es, die uns auf die spirituelle Suche nach der Erleuchtung bringt und sie ist gleichzeitig das immerwährende Ziel unserer Suche.

Mu Dieses Mu ist seit dem Kōan mit Meister Jōshū zu einem stehenden Begriff im Zen-Buddhismus geworden und bedeutet soviel wie Leerheit oder das Nichtvorhandensein von Substanz in den Dingen und Angelegenheiten dieser Welt. Mu ist die kürzeste Formel, mit der wir das wahre Wesen der Welt beschreiben können und das ist unsere erste Aufgabe auf dem Weg des Zen-Buddhismus, die Tiefe dieses Mu auszuloten.

den Fluss der Gedanken völlig abschneiden Es ist dieser Fluss der Gedanken, der uns an ein Dasein bindet in der Welt des Denkens und der Begriffe. Zunächst einmal müssen wir diesen Fluss zum Stehen bringen, damit wir den Geist in seiner klaren Erscheinung betrachten können. Wenn wir ihn nicht aufhalten, und dass ist zu Beginn des Weges keine leichte Aufgabe, dann können wir niemals den Geist von seinen Inhalten, den Gedanken unterscheiden und wir bleiben ständig jemand, der das Zen nur von außen betrachtet.

Die Torlose Schranke des Zen Das Mumonkan bedeutet „die torlose Schranke“ und bevor man diese Barriere nicht hinter sich gebracht hat, kann man die Tiefgründigkeit des Zen nur von außerhalb betrachten. Dieses torlose Tor trägt seinen Namen zu Recht, denn es bietet nirgendwo einen Eingang in die Welt des Zen-Buddhismus und doch müssen wir unbedingt in diese Welt eindringen.

Generals Kan’u war ein berühmter chinesischer General von heldenhafte Statur. Er hatte ein Schwert mit Namen „grüner Drache“, das für seine Schärfe und seine Durchschlagskraft bekannt war. Er war eine führende Figur in der Geschichte der drei Königreiche in China, wurde nach seinem Tod im Jahre 220 als eine Art göttliches Wesen verehrt und ist immer noch eine populäre Figur unter den Chinesen.

Warum scheißen die Vögel auf Buddhas Kopf?

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