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Fall 9: Daitsū Chishō Buddha

Das Kōan

Ein Mönch fragte Meister Kōyō Seijō: „Daitsū Chishō Buddha saß zehn Kalpas lang im Zazen und konnte keine Buddhaschaft erlangen. Er wurde kein Buddha. Wie kann das sein?“ Seijō sagte: „Deine Frage spricht für sich selbst.“ Der Mönch fragte wieder: „Er meditierte so lang, warum konnte er die Buddhaschaft nicht erreichen?“ Seijō sagte: „Weil er kein Buddha wurde.“

Mumons Kommentar:

Ich erlaube die Erkenntnis des Barbaren, aber ich erlaube nicht, dass er begreift. Wenn ein unwissender Mensch es erkennt, dann ist er ein Weiser. Wenn ein Weiser es versteht, dann ist er unwissend.

Mumons Gedicht:

Befreie besser deinen Geist als deinen Körper.

Wenn der Geist befreit ist, ist auch der Körper frei.

Wenn sowohl der Körper als auch der Geist frei sind,

lassen sogar Götter und Geister die weltliche Macht links liegen.

Erklärung:

Kōyō Seijō (Hsing-yang Ch’ing-jang), 10./11.Jahrhundert, war ein Schüler und Dharmanachfolger von Bashō Esei (Pa-chiao Hui-ch’ing).

Daitsū Chishō Buddha Daitsū Chishō Buddha ist ein legendärer Buddha, der in einem Kapitel des Lotos-Sūtra erscheint und zur handelnden Personen dieses Kōan mit seinen Verwicklungen und Fragestellungen wird.

zehn Kalpas lang Kalpa ist ein sehr langer Zeitraum, der die Länge eines Weltzeitalters beschreibt. Einer Erzählung nach ist er so lang, wie ein Engel braucht, der einmal in einhundert Jahren vom Himmel herab steigt und mit seinem Ärmel über den höchsten Berg des Himalaya, den Mount Everest wischt. Ein Kalpa ist dann vergangen wenn es diesem Engel gelungen ist, den Berg vollkommen abzutragen. Diesem Zeitraum muss man sich nun mit zehn multipliziert denken, um die schiere Endlosigkeit dieser Spanne zu ermessen.

Buddhaschaft Die Buddhaschaft ist der Zustand der vollkommenen Freiheit vom Leiden und der Unzufriedenheit der menschlichen Existenz. Buddha bedeutet wörtlich „der Erwachte“ und ist ein Mensch, der die zur Erlösung aus dem Kreislauf der Existenzen führende vollkommene Erleuchtung verwirklicht und damit die vollkommene Befreiung vom Leiden erreicht hat. Er hat die vier edlen Wahrheiten erkannt und jede Art von Begierde überwunden. Obwohl er noch angenehme und unangenehme Empfindungen hat, ist er doch nicht mehr abhängig von ihnen und wird in seinem Handeln nicht mehr von ihnen beeinflusst.

Barbar ist eine Bezeichnung für Bodhidharma, der den Zen-Buddhismus Anfang des sechsten Jahrhunderts von Indien nach China gebracht hat. Für die Chinesen war er allein schon deswegen ein Barbar, weil er aus einem Land jenseits der Grenzen Chinas gekommen ist und kein Einheimischer war.

Wenn der Geist befreit ist, ist auch der Körper frei. Nach buddhistischer Vorstellung ist die Welt geistbeschaffen und eine wirkliche Veränderung findet erst dann statt, wenn die Ursache des Daseins, der Geist sich verändert. Der Körper folgt dieser Veränderung dann zwangsläufig, denn der Körper ist die trägste der fünf Daseinsgruppen, die aus Körper, Gefühl, Wahrnehmung, Willensregung und Bewusstsein bestehen.

Warum scheißen die Vögel auf Buddhas Kopf?

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