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Fall 10: Seizei ist völlig verzweifelt

Das Kōan

Seizei sagte zu Meister Sōzan: „Seizei ist völlig verzweifelt. Bitte, gib mir Unterstützung?“

Sōzan rief aus: „Seizei!“

Seizei erwiderte: „Ja, Herr!“

Sōzan sagte: „Du hast drei Becher des besten Weines in China getrunken und sagst immer noch, dass du nicht mal die Lippen befeuchtet hast!“

Mumons Kommentar:

Seizei gab vor, verzweifelt zu sein. Was war sein Plan? Sōzan hatte das Auge Buddhas und durchschaute das Motiv seines Gegenübers. Jedoch frage ich dich, wo und wie trank Seizei den Wein?

Mumons Gedicht:

Arm wie Hantan,

ein Geist wie der von Kōu.

Ohne Mittel zum Lebensunterhalt

wagt er es, die Reichsten herauszufordern.

Erklärung:

Seizei (Ch’ing-jui), von ihm ist nicht mehr bekannt, als in diesem Kōan geschrieben steht, aber er war sicherlich ein Mönch von einigem Verständnis.

Sōzan Honjaku (Ts’ao-shan Pen-chi), 840–901, war ein Schüler und Dharmanachfolger von Tōzan Ryōkai (Tung-shan Liang-chieh). Sōzan war zusammen mit seinem Meister Tōzan der Begründer der Sōtō-Schule des Zen-Buddhismus, deren Namen sich zusammensetzt aus den ersten Silben des Namens Sōzan und der ersten Silbe seines Meisters Tōzan.

Seizei ist völlig verzweifelt Seizei gab vor, nichts mehr zu besitzen, als das was er bei sich trug und so arm zu sein, dass er ganz auf die Hilfe anderer Leute angewiesen wäre. Aber er ist im Besitz einer Eigenschaft, die mehr wert ist als alles Gold dieser Welt und das ist die Fähigkeit, gänzlich im Handeln aufzugehen und in völliger Einheit mit dem Hier und Jetzt zu sein. Diese Eigenschaft wird als positives Samādhi bezeichnet und meint das vollkommene Einssein mit den eigenen Handlungen und Taten, ohne noch an ihnen zu zweifeln und irgend eine Spur der Unsicherheit zu zeigen.

Du hast drei Becher des besten Weines in China getrunken Dies ist eine Metapher dafür, dass Seizei zwar behauptet, vollkommen bedürftig zu sein, aber in Wirklichkeit mit einer Wohlhabenheit ausgestattet ist, die Ihresgleichen sucht. Er stellt sich als Bettler dar, obwohl er im Besitz eines Reichtums ist, um den ihn viele Menschen im damaligen Chinesischen Reich durchaus beneiden würden.

das Auge Buddhas ist ein Auge, das den Dingen bis auf den Grund sieht und die Motivation hinter Fragen erkennt, die anders erscheinen als sie gemeint sind. Er sieht mit seinem Buddha Auge direkt in das Herz der Menschen hinein und durchschaut den Hintergrund, er kann die vordergründigen Aktivitäten sehen und erkennt im selben Moment die geistigen und emotionalen Beweggründe, die hinter diesen Handlungen stehen.

Hantan war ein berühmter chinesischer Gelehrter, der für den Posten eines Gouverneurs vorgesehen war. Er nahm diese Stelle jedoch nicht an, sondern kümmerte sich stattdessen um seine kranke Mutter. Seine Entscheidung für diese ehrenhafte Armut und seine Ergebenheit als Sohn machten seinen Namen berühmt.

Kōu war ein großer Held in der chinesischen Geschichte und Kommandeur einer riesigen Armee, der schließlich die letzte Schlacht verlor und mit einem Geist, der seinesgleichen sucht, in den Tod ging.

Warum scheißen die Vögel auf Buddhas Kopf?

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