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Quellen

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Eine erhebliche Schwierigkeit für diese Arbeit ergab sich aus der Quellenlage. Nur wenig internes Material ist für den fraglichen Zeitraum überhaupt noch vorhanden. Entweder wurden die entsprechenden Unterlagen nicht archiviert, oder aber sie sind aus Angst vor staatlichen Nachforschungen vernichtet worden. Selbst im damaligen Archiv des Kommissariates Magdeburg wurden aus Sorge vor staatlichen Überprüfungen immer wieder Kassationen durchgeführt.20 Das wenige heute noch vorhandene Material ist meist verstreut in den entsprechenden kirchlichen Archiven und öffentlich nur bedingt zugänglich.

Zu den einzelnen Kapiteln der Arbeit ergab sich somit eine sehr unterschiedliche Datenlage. Selbst durchgängig angelegtes Quellenmaterial wie die Akten der Ordinarienkonferenzen oder der Arbeitsgemeinschaft der Jugendseelsorger standen nicht komplett zur Verfügung und waren nur bedingt verwertbar, weil sich in den Protokollen von Arbeitsgemeinschaften und Bischofskonferenzen nur geglättet und nur zum Teil widerspiegelt, was besprochen wurde. Da z. B. die Protokolle der Arbeitsgemeinschaft der Jugendseelsorger teilweise nicht mehr bzw. nur als Zusammenfassung vorhanden sind, musste diese Arbeit mit einem recht lückenhaften archivarischen Materialbestand auskommen und mit einer recht heterogenen Zusammensetzung der schriftlichen Quellen vorlieb nehmen.

Die Verfügbarkeit von mündlichen Quellen, Aussagen und Berichten von Zeitzeugen zum Thema ist begrenzt und ebenfalls recht unterschiedlich. Viele der damals Verantwortlichen in der Jugendseelsorge leben nicht mehr. Andere fanden sich für ein Gespräch zur Jugendseelsorge nicht mehr bereit. Es sei all meinen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern als den damaligen Verantwortlichen in der Jugendseelsorge gedankt, die mir mit ihrer Gesprächsbereitschaft und durch Einblick in ihre privaten Unterlagen halfen, diese Lücken, wenn auch nur begrenzt, zu schließen.

1R. Kunze, Brief mit blauem Siegel, Leipzig 1974, 57.

2Der Führerbegriff entstammt der Sprache der bündischen Jugend. Er war in Abgrenzung von der nationalsozialistischen Sprache später in der DDR verpönt. Trotzdem wurde er von der FDJ vereinnahmt, während er in der BRD noch bis in die 60er Jahre hinein üblich war. Einzig in der Diözese Dresden wurde der Begriff des Jugendführers beibehalten. Persönliche Mitteilung von H. Donat vom 23. 04. 2009.

3J. Garstecki, Sieben Jahre Aufbruch – Jugendseelsorgeamt Magdeburg 1961 - 1968, Paderborn 1999, 85.

4Vgl. hierzu E. Gatz/L. Ulrich, Grundsätzliches zur Minderheitensituation der katholischen Christenheit, Freiburg, Br. 1994, 19-36.

5S. G. Lange/U. Pruß, An der Nahtstelle der Systeme. Dokumente und Texte aus dem Bistum Berlin 1945 - 1990. Erster Halbband 1945 – 1961, Leipzig 1996.

6S. M. Schulze, Bund oder Schar - Verband oder Pfarrjugend, Paderborn 2001, 18f.

7Bischöfliche Anweisungen für die kirchliche Jugendseelsorge in der Deutschen Demokratischen Republik. G. Lange et al, Katholische Kirche – Sozialistischer Staat DDR. Dokumente und öffentliche Äußerungen, Leipzig 1993, 419-421.

8S. hierzu H. Hobelsberger, Art. Jugendseelsorge, Lexikon für Theologie und Kirche 5, Freiburg, Br. 2006, 1068f.

9S. hierzu H. Halbfas, Handbuch der Jugendseelsorge und Jugendführung, Düsseldorf 1960. Bei R. Bleistein/G. Casel, Lexikon der kirchlichen Jugendarbeit, München 1985, ist dieser Begriff nicht mehr aufgeführt.

10S. hierzu G. Biemer, Der Dienst der Kirche an der Jugend. Grundlegung und Praxisorientierung. Handbuch kirchlicher Jugendarbeit Bd. 1, Freiburg, Br. 1985.

11S. hierzu M. Lechner, Pastoraltheologie der Jugend. Geschichte, theologische und kairologische Bestimmung der Jugendpastoral einer evangelisierenden Kirche, München 1996.

12S. zum Begriff der Jugendpastoral, H. Hobelsberger, Art. Jugendpastoral, Lexikon für Theologie und Kirche 5, Freiburg, Br. 2006, 1066f.

13Für Magdeburg u. a. B.Börger/K. Kröselberg, Die Kraft wuchs im Verborgenen. Katholische Jugend zwischen Elbe und Oder 1945 – 1990, Düsseldorf 1993 oder H. Spring, „Herolde sind Boten eines großen Herrn.“, Paderborn 1999.

14C. Herold, Als katholischer Seelsorger in der DDR, Magdeburg 1998; A. Funke, Die Petersberg-Wallfahrt am 17. Juni 1973. Katholische Jugendarbeit im Visier von SED und MfS, Magdeburg 2002.

15R. Kochinka, „Der Ring“ - Eine Möglichkeit zur Bildung eines Gemeindekerns, Leipzig 1999; M. Müller, Jugendmusikarbeit im Bistum Dresden-Meißen, Dresden 1999; A. Schneider, „Wer die Jugend hat, hat die Zukunft“. Jugendarbeit auf dem Gebiet des heutigen Bistums Görlitz von 1949 – 1989, Münster 2003.

16U. a. Th. Raabe, SED-Staat und katholische Kirche. Politische Beziehungen 1949 – 1961, Paderborn 1995; B. Schäfer, Staat und katholische Kirche in der DDR, Köln 1998; A. Hoffmann, „Mit Gott einfach fertig“: Untersuchungen zu Theorie und Praxis des Atheismus im Marxismus - Leninismus der Deutschen Demokratischen Republik, Leipzig 2000; W. Tischner, Katholische Kirche in der SBZ/DDR 1945 – 1951. Die Formierung einer Subgesellschaft im entstehenden sozialistischen Staat, Paderborn 2001; R. Grütz, Katholizismus in der DDR-Gesellschaft 1960 – 1990, Paderborn 2004; Ch. Kösters/W. Tischner, Katholische Kirche in SBZ/DDR, Paderborn 2005 oder M. Ehm, Die kleine Herde – die katholische Kirche in der SBZ und im sozialistischen Staat DDR, Berlin 2007.

17Für Magdeburg stellvertretend C. Brodkorb, Bruder und Gefährte in der Bedrängnis – Hugo Aufderbeck als Seelsorgeamtsleiter in Magdeburg. Zur pastoralen Grundlegung einer „Kirche in der SBZ/DDR“, Paderborn 2002 und Th. Thorak, Wilhelm Weskamm. Diasporaseelsoger in der SBZ/DDR, Würzburg 2009.

18Zur Geschichte der RKW s. W. Ipolt, Katechese in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, Erfurt 1991, 88 – 105.

19S. dazu K. Hartelt, Die Entwicklung der Jurisdiktionsverhältnisse der katholischen Kirche in der DDR von 1945 bis zur Gegenwart, Leipzig 1992 sowie J. Pilvousek, „Innenansichten". Von der „Flüchtlingskirche" zur „katholischen Kirche in der DDR", Baden-Baden 1995 und ders., Gesamtdeutsche Wirklichkeit - Pastorale Notwendigkeit. Zur Vorgeschichte der Ostdeutschen Bischofskonferenz, Leipzig 1996.

20Persönliche Mitteilung von D. Lorek vom 15. 01. 1998.



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