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Abwägen: Risiko – Chance

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Wo knüpfen wir neue Kontakte? Zum Beispiel wenn wir umziehen oder wenn neue Nachbarn einziehen. Wenn wir fremde Menschen kennen lernen, die wir interessant und anziehend finden. Eine neue Bank, neue Schule neue Arbeit, neuer Chef, neue Kollegen... in jedem neuen Kontakt wägen wir innerlich ab.

nr 3 Grafik Risiko • Chance

Risiko: geht es daneben? Chance: bringt es voran?


Die Kriterien, aufgrund welcher wir abwägen, sind aufgrund von Vorerfahrungen erwachsen: welche Erfahrungen habe ich bisher mit einem Menschen gemacht, der diesem hier ähnlich sieht, sich ähnlich verhält?

Mit Misstrauen in uns fühlen wir uns unwohl. Logisch – das ist ja das Gegenteil von Vertrauensfähigkeit und hat in einer Vertrauensbeziehung keinen Platz. Um uns wohler zu fühlen, müssen wir entweder das Misstrauen auflösen – oder den Kontakt beenden. Das wägen wir sorgsam ab.

Trotz allen sorgsamen Abwägens bleibt immer ein Restrisiko: „es könnte trotzdem daneben gehen!“ Dies Restrisiko ist es, das immer wieder neu den Vertrauensvorschuss fordert und damit ein gewisses Maß an Risikobereitschaft.

Es gibt Menschen, die aufgrund schlechter Vorerfahrungen keinen Mut mehr zum nötigen Maß an Risikobereitschaft haben.

Ich hatte eine Kollegin in Marburg mit einer Tochter aus einer schlimmen Gewaltbeziehung. Sich daraus zu befreien, war für sie überaus schwer gewesen. Nun pendelte sie zwischen Arbeit, Wohnung, Supermarkt und Kita, ohne Blick nach links und rechts, und litt unter ihrer Einsamkeit. Nach Jahren begann sie eine Therapie. Dort lernte sie, dass sie „auch mal was riskieren“ müsse, ausgehen, „jemand Neues kennen lernen“! Ich dachte: die Therapeuten haben recht – einerseits. Andererseits – welch „leichte Beute“ wird sie für einen Zerstörer werden! Zum Glück ist ihr das nicht passiert.

Zu unseren Entscheidungskriterien gehören in erster Linie die Assoziationen, gewöhnlich unterbewusst. Natürlich sind unreflektierte Assoziationen nicht immer der beste Ratgeber.

Eine junge Frau, Anfang 20, meinte einmal: „also ein Mann, der eine bestimmte Art von Brille trägt, von solchen halte ich mich fern!“ Damit könnte sie wertvolle Kontakte versäumen, denn hinter „der bestimmten Art von Brille“ steckt sicher nicht immer ein Zerstörer! Und Menschen ohne diese Art von Brille können sehr zerstörerisches Potential in sich tragen. So bieten unsere Entscheidungskriterien inclusive der Assoziationen keinen sicheren Schutz.

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