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Kontrolle und Strafen anstelle von Vertrauen

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Wie schon gesagt, ist die Kontrolle mit ihren Konsequenzen das „Dach“ auf dem Haus sozialer Beziehungen. Nie darf ein Dach zu schwer werden für sein Fundament. Das gilt für reale Häuser ebenso wie für soziale Beziehungen. Und erst recht kann ein Dach kein Fundament ersetzen! Denn das starke, tragendes Fundament ist der wichtigste Teil des Gebäudes. Und wenn im Fundament etwas nicht stimmt, nützt es wenig, das Dach zu verstärken. Im Gegenteil, das wäre sogar kontraindiziert! Ein zu schweres Dach würde „den Riss“ vergrößern – und auf Dauer das Gebäude zum Einsturz bringen.

Ist das nicht eigentlich ein einfaches, logisches Grundwissen?

Darum wundere ich mich immer wieder, wenn ich erlebe, dass gegen Jugendgewalt und -kriminalität mit restriktiver Polizei-gewalt und härteren Strafen vorgegangen werden soll. Haben diese Jugendlichen nicht längst viel zu viel Überdruck erlebt, viel zu wenig Gutes? Ist nicht klar, dass sie nun re-agieren auf jahrelang erlebte Gewalt statt Fürsorge, mit tiefem Misstrauen re-agieren auf mangelhaft erlebte Vertrauenswürdigkeit?

Der häufigste Grund dafür, dass „schwierige“ Kinder und Jugendliche „schwierig“ sind, ist die Tatsache, dass sie keine ausreichende Vertrauenswürdigkeit erlebt und darum nur eine entsprechend schwache Vertrauensfähigkeit entwickelt haben. Logischerweise müsste also an diesem fundamentalen Geschehen angesetzt werden. Die „schwierigen“ Kinder und Jugendlichen bräuchten ausgebildete Erwachsene, die das Vertrauen-Lernen mit ihnen nachholen. Nachhilfe im Vertrauen-Lernen, sozusagen. Da gibt es gute Ansätze, aber im breiten öffentlichen Bewusstsein ist dieser Gedanke nicht verankert. Es wäre die bessere und unterm Strich auch die billigere Variante.

DAS Erste Große BetrugsOpferBUCH

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