Читать книгу DAS Erste Große BetrugsOpferBUCH - Hedwig v. Knorre - Страница 117
Misstrauen
ОглавлениеDurch schlechte Erfahrungen lernten wir im Laufe unseres Lebens, auf bestimmte Signale zu achten, bei denen unsere inneren Alarmglocken läuten: „hier vertraue ich nicht!“ Dann erwarten wir nichts Gutes und lassen uns auf die Personen oder Situationen nicht vertrauensvoll ein.
Im Alter von 4 Jahren wohnte ich eine Zeitlang bei einer verwandten Familie. Eine Tochter war 8 Jahre alt, also 4 Jahre älter als ich. Sie kaute einen Kaugummi. Ich bat sie, mir auch einen Kaugummi zu geben. Sie sagte, sie hätte nur den einen, den sie im Mund hat, keinen anderen – den könne sie mir geben! Das fand ich über die Maßen eklig und zog meinen Wunsch zurück. Nun bestand sie darauf, mir doch einen Kaugummi zu geben, sie hätte noch einen: „Mund auf, Augen zu, kommt ein Mann mit Gummischuh!“ sagte sie und wollte, dass ich die Augen schließe und meinen Mund öffne... ich war sehr misstrauisch und ließ mich lange nicht darauf ein. Sie probte ihre Überredungskünste und wurde immer überzeugender, bis ich mich endlich „breit schlagen“ ließ. Ich schloss meine Augen, öffnete meinen Mund – und hatte ihren ekligen angekauten Kaugummi drin! Dieser Cousine vertraute ich von da an nie mehr. Ich hielt mich von ihr fern und spielte nicht mehr mit ihr: ich wusste ja jetzt, wozu sie in der Lage war. Davor wollte ich mich schützen. Und Mädchen, später Frauen, die ihr von Mimik und Gestik her ähnelten, unterzog ich langwierigeren Kontrollen als andere, bis ich ihnen eventuell vorsichtig ein wenig Vertrauen entgegen brachte.