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Meine Hochzeit, zwei Schamaninnen und ein Albtraum aus 1001 Nacht

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Ben und ich sind seit acht Jahren ein Paar, seit vier Jahren sind wir Eltern unserer kleinen, ziemlich niedlichen Tochter ­Paulina. Warum wir nicht verheiratet sind? Weil wir diesen bürokratischen Verwaltungsakt beide spießig fanden. Doch nun ist es trotzdem bald so weit: Ben hat mir während des Winterurlaubs in einer verschneiten Berghütte einen romantischen Antrag gemacht und ich habe Ja gesagt. Wir würden heiraten – und zwar am 6. Juli!

Unsere Kleinfamilie lebt in einer Vorstadt in einer großen Etagenwohnung mit wunderschöner Dachterrasse. Eigentlich ist unser Leben so schön, dass wir die Hauptdarsteller einer Fernsehwerbung für reich machende Finanz­produkte, kalorienfreie Butter oder super-mega-ultra-turbo-weiß ­waschendes Waschmittel sein könnten. Wäre da nicht meine zukünftige Schwiegermutter.

Hildegard hat vor 15 Jahren Bens Vater – der mittlerweile leider verstorben ist – verlassen und ist in die weite Welt aufgebrochen: Nach Stationen in Indien, Sri Lanka und Nepal wohnt sie nun seit vielen Jahren in den USA. Sie ist ­gelernte Silberschmiedin und verdient genug mit handgefertigtem Schmuck, um sich ein großes Haus in den Hügeln bei Los Angeles leisten zu können. Ich kannte sie bisher nur vom ­Telefon und von Fotos, unser Kontakt war eher sporadisch.

Ben hat ein sehr entspanntes Verhältnis zu seiner Mutter – er macht sich keine Sorgen, wenn sie sich mal monatelang nicht meldet. In mein Leben aber brach Hildegard herein wie ein Unfall, der jemand anderem passiert und von dem man den Blick nicht abwenden kann.

Als wir ihr vor vier Monaten am Telefon von unseren Hochzeitsplänen berichteten, beschloss sie, zu unserem schönsten Tag nach Deutschland zu kommen. Dabei war sie nicht mal zur Geburt unserer Tochter Paulina erschienen.

Es war wohl so weit: Ich sollte meine Schwiegermutter endlich persönlich kennenlernen.

Vorsicht Schwiegermutter!

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