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127. Hermann Schiff47

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Mai/Juni 1826

Als ich 1826 nach Hamburg kam, traf ich ihn ganz zufällig auf der Straße. Ich wußte gar nicht, daß er hier sei. Eine vorteilhafte Veränderung hatte sich mit ihm begeben. Er war nicht mehr der in sich selbst Zurückgezogene. Sein Benehmen war offener und freier. Er war ein Lebemann geworden, und mehr als das: ein vornehm mißmutiger Gentleman.

Wir emhrassierten uns auf offener Straße und er sagte, weil ich ihm Komplimente über sein gutes Aussehen machte: „Wundre dich nur. Ich habe mich geändert und schwinge jetzt die Harlekinspeitsche.“ – Nämlich, der erste Band „Reisebilder“ war erschienen und machte von Hause aus großes Aufsehen. Merkwürdig genug war diese Äußerung Heines über die neue Richtung, die er eingeschlagen. Ob es mißmutige Bescheidenheit war oder selbstgefällige Ironie, bleibe dahingestellt. Ich mußte ihn nach seiner Wohnung begleiten, wo er mir ein Exemplar mitgab.

Ich hatte es durchgesehen und brachte die ungebundenen Aushängebogen wieder.

„Nun! was sagst du?“ lächelte er selbstgefällig.

„Dasselbe, was du gesagt hast. – Allein die Harlekinspeitsche ist keine Dichterfeder.“

„Als ob ich nicht schon gewohnt wäre, von dir negiert zu werden. Glücklicherweise kann ich mich darüber trösten und zumal jetzt.“

„Die Majorität des Publikums ist für dich. Es folgt hieraus, daß ich es auch sein muß.“

„Der Erfolg hat recht!“

„Das gilt für Frankreich, nicht für Deutschland, und zwei Auguren, die sich begegnen, lachen einander aus.“

Gespräche mit Heine

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