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ER EILTE DURCH DAS nächtliche Emden, konzentriert darauf, den kürzesten Weg zu Elithirals Baum zu nehmen und ja nicht die Beschwörungen zu vernachlässigen, die er gerade sprach: eine, um ihre Wunde zu heilen, eine, um ihren Kreislauf zu verlangsamen, und eine, um sie fliegen zu lassen.

Er hatte viele Jahre in dieser Stadt gelebt und wusste sofort, wie er zurück zu Elithirals Baum gelangte. Dort angekommen, sah er dass der Baum seine Blätter abwarf. Er war der einzige Baum im Frühjahr, der aussah, als wäre der Herbst gerade hereingebrochen.

„Was ist geschehen?“, wisperte eine Stimme, die für Balthasars Ohren klang, als käme sie direkt von den Bäumen. Aus mehreren der Bäume traten nun Dryaden unterschiedlichen Alters heraus. Die meisten wirkten jung, kaum älter als zwanzig Jahre, doch eine von ihnen hatte graue Haare und tiefe Furchen im Gesicht. Sie griff ohne weiteren Kommentar Elithiral aus der Luft und zu Balthasars Erstaunen beendete sie seinen Zauber einfach mit einer Handgeste. Sie trug Elithiral zu ihrem Baum und als die Haut Elithirals die Borke ihres Baumes berührte, schienen sie miteinander zu verschmelzen. Wie in eine Wanne voll Wasser ließ die alte Dryade Elithiral in den Baum gleiten, sodass sie restlos verschwand. Balthasar sah besorgt hinauf zu den herbstlich verfärbten Blättern, doch sie erholten sich nicht! Hingegen wehte der Wind noch einige von ihnen fort!

Er fühlte Angst in sich hochsteigen. Die alte Dryade legte ihm die Hand auf die Schulter, was ihn herumfahren ließ.

„Ich glaube, wir kennen uns noch nicht“, sagte sie.

Er nickte. „Balthasar Ten Dornan“, stellte er sich vor.

Sie lächelte noch immer traurig. „Ich weiß. Eli hat von Ihnen erzählt. Nennen Sie mich Upstal. Ich will Ihnen danken, dass sie Elithiral so schnell hergebracht haben.“

„Das war selbstverständlich, aber wie steht es um sie?“ Er machte eine Handbewegung zum noch immer welken Baum. „Wird sie wieder?“

„Wir werden warten müssen“, erklärte die alte Dryade. „Kommen Sie wieder, wenn Sie wollen, doch gehen sie jetzt ruhig nach Hause. Hier gibt es nichts für Sie zu tun. Elithiral braucht nun Zeit und dann sehen wir, ob sie sich erholt.“

Balthasar nickte abwesend. „Ich werde morgen wiederkommen. Wenn ich irgendwie helfen kann, mein Laden ist in der Brookinger Straße“, sagte er und die alte Dryade nickte.

„Wir wissen, wo Sie zu finden sind. Wir leben auch schon sehr lange hier.“


Venezianischer Dämonenfluch: Gruselroman Großband 3 Romane 10/2021

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