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„IHR SEID ABER VERFLIXT schnell heute, Jungs“, murmelte Joe. Wer auch immer nach dem ersten Schuss die Polizei alarmiert hatte – die Carabinieri waren in der Tat äußerst schnell aufgekreuzt. Nun, wahrscheinlich standen sie ohnehin ständig im Alarmzustand, nach den sechs Morden.

Und er, Joe, stand hier neben einem Toten und hielt eine Pistole in der Hand, aus der geschossen worden war! Er musste zugeben, dass es keine guten Voraussetzungen waren.

Er reichte dem Polizisten die Pistole mit dem Griffstück voran. „Für Sie, Signore ... mein Name ist Gemmer. Joe Gemmer.“

Er sprach Englisch, immerhin konnte er kein Italienisch.

„Amerikaner?“, fragte der Polizist auf Englisch.

„Brite“, sagte Joe. „Meine Begleiterin und ich wurden überfallen. Meine Begleiterin ist entführt worden. Diesen Mann hier wollte ich nicht töten. Es war Notwehr.“

„Der Mann ist also tot? Das können Sie uns auf der Questura erzählen“, sagte der Beamte unwirsch. Er schnappte sich Joes Waffe. Die anderen Polizisten senkten ihre Pistolen und entspannten sich sichtlich.

„Hören Sie, Sie sollten vielleicht nach dem Motorboot des Entführers suchen lassen. Derjenige, der Sie hierhergerufen hat, wird doch, verflixt nochmal, meine Geschichte bestätigen können. Sie sollten sich um das Wichtigste zuerst kümmern. Ich bitte Sie.“

„Was wichtig ist, bestimmen immer noch wir“, erklärte der Polizist trocken. Er gab Gemmers Pistole nun seinem Kollegen, der sie eintütete. „Kommen Sie freiwillig mit oder muss ich Ihnen Handschellen anlegen lassen?“

„Soll ich mich als festgenommen betrachten?“, fuhr Joe auf. Er musste sich beherrschen, war ihm klar. Doch er hatte keine Zeit.

„Das können Sie sehen, wie Sie wollen“, erwiderte der Polizist süffisant.

Ein anderer Carabiniere hatte sich Handschuhe angezogen und den Toten durchsucht. „Keine Ausweispapiere, nichts. Wir werden Schwierigkeiten haben, ihn zu identifizieren“, sagte er auf Italienisch. Joe verstand nur Ausweis.

„Vielleicht schauen Sie mal in der Verbrecherkartei nach. Die beiden waren professionelle Killer“, warf Joe ein. Er nahm nicht an, dass zwei Auftragskiller Ausweise dabei hatten. Der Polizist wandte sich an die Gaffer, die sich inzwischen eingefunden hatten, und begann sie zu befragen. Innerhalb kurzer Zeit sortierte er drei Leute aus, die er näher als Zeugen vernehmen wollte. „Sie alle kommen mit, ja? Und alle anderen verschwinden am besten, hier gibt es nichts mehr zu sehen“, forderte er die Schaulustigen mit befehlsgewohnter Stimme auf. Fotos wurden von einem Polizeibeamten gemacht. Ein anderes Boot tauchte auf. Jemand breitete eine Decke über den Toten. Eine Bahre wurde herangeschafft und der Erschlagene daraufgelegt und abtransportiert. In Venedig ging alles per Boot – auch der Leichentransport.

„Wann zum Teufel lassen Sie endlich nach dem Boot mit dem Entführer suchen?“, forderte Joe ihn erneut auf. „Der Kerl kann schon sonst wo sein.“

„Die Fahndung wird sofort eingeleitet; Ihre Geschichte wurde zumindest im Ansatz soeben bestätigt. Dennoch kommen Sie mit zur Questura. Dort klären wir die Einzelheiten. Bis dahin stehen Sie unter Mordverdacht. Haben Sie das verstanden?“


Venezianischer Dämonenfluch: Gruselroman Großband 3 Romane 10/2021

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