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EZIO CAMPA HATTE KEINE Ahnung, dass seine Gegner ihm schon so nah auf den Pelz gerückt waren. Er hatte andere Schwierigkeiten. Er telefonierte mit Florenz, nur wollte da keiner abkömmlich sein.

Ezio bekam einen Tobsuchtsanfall.

Das half ihm auch nicht weiter. Die Familie war nicht gerade groß, aber dafür hatte der Patriarch eine Menge Projekte in Gang gebracht, mit denen seine Sippe gut ausgelastet war. Jeder hatte seine Aufgabe wie in einer gut gehenden Firma und war ziemlich unabkömmlich.

Und Ezio musste erkennen, dass er eine ganze Reihe von Unternehmungen gefährdete, wenn er dort einen Mann oder eine Frau abzog und nach Venedig beorderte, zumal es ohnehin von der Zeit her knapp wurde. Vorbereitungen mussten getroffen werden, um den Ankömmling in seine Pflichten einzuweisen, und dergleichen mehr. Der Dämon gab es auf. Es musste auch anders gehen. Er ging die Reihe der Möglichkeiten durch.

Sie war verdammt kurz.

Möglichkeit a: Wenn Valera Semjeka gefangen genommen wurde, konnte er sie dahingehend beeinflussen und unter Kontrolle nehmen, dass sie als Scheinfigur eingesetzt werden konnte. Dann war zumindest die Zahl sieben voll. Und die Kraft musste von den anderen sechs eben in erhöhtem Maß kommen.

Das war auch bei Möglichkeit b der Fall. Aber dann wurde es für Ezio selbst schwerer, weil er eine Scheingestalt aus dem Nichts hervorrufen musste. Und er war sich nicht ganz sicher, ob er das schaffte. Früher hatte er es gekonnt. Da waren Scheinkörper für ihn kein Problem gewesen, aber er musste damit rechnen, dass ihm der Komet einen Strich durch die Rechnung machte. So etwas beeinflusste die magischen Felder. Vorhin schon, als er den Schädel Luigis befragt hatte, hatte er erheblich mehr Kraft aufwenden müssen, als er eigentlich geplant hatte. Der Komet rief Veränderungen hervor, die nicht gerade positiv waren. Es mochte sein, dass es Dämonen gab, die stärker wurden. Aber Campa selbst spürte eher das Gegenteil. Umso wichtiger war es, dass das Projekt Nevio jetzt durchgezogen wurde. „Nevio“, murmelte Ezio und begann zu grinsen. Das würde alles ändern!

Oh, die anderen Dämonenklans würde sich wundern – und alle anderen auch, wenn Nevio von seinen Fähigkeiten Gebrauch machte und die Welt veränderte – nicht nur die Welt ...

Und Ezio bereitete sich darauf vor, eine größere Last tragen zu müssen als in den Nächten zuvor. Es musste gelingen! Es musste einfach!

Und dann würde niemand mehr von Bathum als dem Fürsten der Finsternis reden, niemand würde behaupten, er sei der Herr der Dämonen ...


Venezianischer Dämonenfluch: Gruselroman Großband 3 Romane 10/2021

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