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Der Prophet denkt aber auch an die zukünftige Hoffnung, indem er spricht: „Laß über mich kommen deine Erbarmungen, und ich werde leben; denn dein Gesetz ist meine Betrachtung.“ Die Schwachheit der körperlichen Natur bedarf der Erbarmungen Gottes; denn sie wird jenes ewige, selige Leben durch eigenes Verdienst nicht erlangen können, wenn sie nicht durch die Erbarmungen dessen, welcher der Vater der Barmherzigkeit ist, dazu geführt wird. Der Prophet weiß, daß er noch nicht jenes Leben lebe, welches das Leben ist; denn wohl Niemand von uns wird es wagen, dieses sein jetziges Leben für das Leben zu halten. Denn jetzt sind wir noch in dem Leibe des Todes, wie Paulus sagt:797 „Wer wird mich erlösen von dem Leibe dieses Todes?“ und wie dasselbe eben dieser Prophet so bezeugt:798 „Und in den Staub des Todes hast du mich gebracht.“ Denn unser wahres Leben ist mit Christo in Gott verborgen. Aber auch dieses Land, in dem wir jetzt wohnen, ist nicht das Land der Lebendigen; sondern jenes ist es, von welchem eben dieser Prophet sagt:799 „Und ich werde gefallen Gott im Lande der Lebendigen.“ Und darum sprach er: „Ich werde leben;“ weil er nicht durch den Genuß dieses Lebens lebt, sondern weil er durch die Barmherzigkeit Gottes leben will. Dieses hofft er aber, weil das Gesetz Gottes seine Betrachtung ist. Lasset uns also der göttlichen Lektüre obliegen, lasset uns obliegen den Geboten Gottes, und lasset uns die Werke des Gesetzes durch die Handlungen unseres Lebens erfüllen, weil der Prophet durch die wegen der Betrachtung des Gesetzes über ihn kommende Erbarmung des Herrn zu leben hofft.

Abhandlungen über die Psalmen, Band 2

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