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Er schloß aber nach seiner bescheidenen Weise mit den Worten: „Mein Herz werde mackellos durch deine Satzungen, auf daß ich nicht beschämt werde.“ Er übt sich in den Geboten, er betrachtet im Gesetze, er erkennt die Gerechtigkeit der Gerichte Gottes, es freuen sich bei seinem Anblicke die, welche den Herrn fürchten, er wurde von den Händen Gottes gemacht und gestaltet, und er wagt nicht zu sagen, daß er ein mackelloses Herz habe; und wir getrauen uns bisweilen, unsere Unschuld anzupreisen, unsere Enthaltsamkeit von Sünden anzurühmen, und uns damit zu prahlen, daß wir rein von Sünden und Missethaten seyen? Allein wir müssen von dem Propheten, so wie den Glauben, so auch die Demuth und die Bescheidenheit lernen, da er bittet, daß sein Herz mackellos werde. Denn er weiß, daß aus demselben viel Schlimmes hervorgehe, nach dem Ausspruche:801 „Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mordthaten, Ehebrüche, Hurereien, Diebstähle, falsche Zeugnisse, Lästerungen und dergleichen.“ Dieses also, bittet er, möchte mackellos werden, aus welchem so viele und so große Laster, wie aus einem Zunder, entstehen und hervorbrechen. Er weiß aber, daß es nur auf diese Weise mackellos werde, wenn es in den Satzungen Gottes verharre, und erkennt dieses als die Frucht der Satzungen, daß er, wenn er darin verharret, nicht beschämt werde. Denn die Scham entspringt aus dem Bewußtseyn der Sünden und aus der Schmach der Vergehen. Wo es also keine Scham geben wird, dort wird auch keine Sünde seyn. Wo aber keine Sünde seyn wird, dort wird in den Satzungen Gottes gewandelt werden. Die Satzungen Gottes aber werden bewirken, daß das Herz mackellos bleibe.

Abhandlungen über die Psalmen, Band 2

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