Читать книгу Abhandlungen über die Psalmen, Band 2 - Hilarius von Poitiers - Страница 72
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ОглавлениеEr weiß, daß es auch einen Weg der Zeugnisse gebe, indem er sagt: „An dem Wege deiner Zeugnisse habe ich mich ergötzt.“ Er weiß, daß es einen Weg der Gebote gebe, indem er spricht: „Ich bin auf dem Wege deiner Gebote gelaufen.“ Er weiß, daß es einen Weg des Gesetzes gebe, da „glückselig die sind, welche da wandeln in dem Gesetze des Herrn.“ Er weiß, daß es diesen Weg der Satzungen gebe, um den er jetzt bittet. Er weiß auch, daß es einen Weg in den Propheten, er weiß, daß es einen Weg in den Evangelien, er weiß, daß es einen Weg in den Aposteln gebe, von welchen er oft Zeugniß gegeben hat. Er will also durch das Gesetz dieses Weges bis zu jenem vollkommenen Wege des Lebens wandeln. Denn es gibt mehrere unter den Ketzern, welche den Weg des Gesetzes, mehrere, welche den der Propheten, viele, welche den der Evangelien, viele, welche den der Apostel gutheißen. Auch wissen wir, daß Manche nicht mit allen diesen Wegen zufrieden sind.720 Aber der unterrichtete Schriftgelehrte weiß nach dem Beispiele eines reichen Hausvaters aus den Schätzen Altes und Neues hervorzuholen. Dieses Gesetz des Weges der Satzungen also begehrt der Prophet. Denn das Gesetz der Satzungen besteht in gewissen Lehren für ein frommes Herz, und beschränkt uns auf die Gränzen seiner Anordnung, damit wir uns innerhalb derselben seiner bedienen, und daß wir nicht, dieselben überschreitend, zu den Meinungen einer irrgläubigen Ansicht ausschweifen möchten. Er will also nicht von demjenigen Gesetze abgehen, um dessen Aufstellung für sich er bittet.