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Allein vielleicht möchte sich Jemand, durch diese fromme Bescheidenheit des Propheten veranlaßt, erkühnen, gottloser Weise so zu sprechen: Wenn Alles von Gott ist, so hat die menschliche Unwissenheit keine Schuld, weil sie nichts besitzen kann, als was sie von Gott geschenkt erhalten hat. Fürs Erste nun ist dieses eine gottlose Gesinnung, wenn Jemand glaubt, er werde das, was den Gläubigen eigen ist, darum nicht erlangen, weil es ihm von Gott nicht verliehen worden ist. Aber der Prophet hat alle Veranlassung zu einer so gottlosen Entschuldigung entfernt. Denn zuerst hat er durch das Gebet eine seiner Schwäche entsprechende Pflicht erfüllt, dann mit den Geschenken Gottes den Eifer menschlicher Andacht verknüpft. Denn indem er sagte: „Gib mir zum Gesetze, o Herr, den Weg733 deiner Satzungen;“ zeigte er, was nach der Demuth unsers Gebetes Gottes Sache sey. Da er aber beifügte: „Und ich will es immer erforschen“ sprach er die Dienstfertigkeit seiner Andacht aus. Und auch im Uebrigen verband er beides durch einen gewissen Zusammenhang mit einander; da er auf den Pfade geführt zu werden begehrte, und da er eben darnach verlangte. Denn zuerst erwähnte er das, was von Gott ist, mit Ehrerbietung; und dann fügte er das, was den Menschen betrifft, mit dem Bekenntnisse seiner Niedrigkeit und seiner Pflicht hinzu. Er bittet demnach, daß Gott gewähre. Somit wird von uns, da wir bitten, der Anfang gemacht, damit wir ein Geschenk von ihm erhalten; dann liegt es, weil sein Geschenk von unserm Anfange abhängt, wieder uns ob, daß es erforscht und erhalten werde, und bleibe.

Abhandlungen über die Psalmen, Band 2

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