Читать книгу PhiloSUFFie - H.R. Albrecht - Страница 10
ОглавлениеFragst Du Dich, ob Du überhaupt Alkoholiker bist?
Vor diesem Problem stehen wir alle früher oder später. Entweder kommen wir von selbst drauf, wenn wir auf unser tägliches Tun und Trinken sehen, oder aber ein Mitmensch weist uns auf eine mehr oder minder nette Art auf unser Problem hin.
Wie reagierst Du darauf? Verneinen, Pulle an den Hals und weiter saufen? Keine Sorge, die Frage ist spätesten am nächsten Morgen wieder da, und zwar so lange, bis Du sie wahrheitsgemäß beantwortest. Vorher verschwindet sie nicht, denn sie ist jetzt in Deinem Kopf verankert.
Also was nun? Verdrängen? Mit „Nein!“ abtun? Nachdenken, ob was dran sein könnte? Was sind die richtigen Fragen? Trinke ich zu viel? Wie oft trinke ich? Hab ich Gedächtnislücken? Ist es so schlimm wie bei den anderen, die saufen? Werde ich aggressiv, wenn ich trinke? Zittern mir die Hände, wenn der Pegel sinkt? Bin ich ansonsten noch gesund? Habe ich Arbeit, Wohnung, Menschen, die mich lieben? Denken andere Menschen, dass ich zu viel trinke? Was sagt mein Arzt? Leberwerte noch ok?
Und? Biste nun Alki oder nicht? Aus meiner Sicht alles Blödsinn!
Egal wie Du darauf gekommen bist, ob Du selbst oder ein Bekannter Dich in die gedankliche Richtung geschoben hat: Deine Reaktion ist entscheidend! Genau in dem Moment, in dem Du anfängst, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, hast Du ein nicht normales Trinkverhalten und das ist in der Skala nach oben offen. Alle Stadien der Sucht sind danach denkbar, bis hin zum gesundheitlichen Ruin.
Merke: Kein Mensch auf diesem Planeten, der ein normales Trinkverhalten hat, wird sich jemals darüber Gedanken machen, ob er zu viel trinkt. Erst recht werden Dich dann auch keine Verwandten oder Bekannten darauf ansprechen. Ist das logisch?
Wie ich darauf komme?
In den Jahren meiner Trockenheit haben mich viele Menschen gefragt, ob sie gefährdet sind, Alkoholiker zu werden. Standen am Anfang oft noch Gespräche, in denen ich die Gefahr abwog, so bin ich irgendwann zu dem Schluss gekommen, den Leuten diesen Satz an den Kopf zu werfen: „Warum denkst Du darüber nach? Du kennst die Antwort, sonst würdest Du mich oder Dich nicht fragen!“
Und ALLE, die mich fragten, hatten eindeutig ein Problem mit Alkohol. Klar, nicht alle konnten das für sich akzeptieren. Sie lächelten es weg, oder schwiegen betreten und zerrten sich noch ein Bier rein. So gut wie keiner hörte mit dem Saufen auf. Letztendlich zahlten aber alle den Preis für jahrelangen ungehemmten Alkoholmissbrauch. Sie bekamen Krankheiten wie Diabetes, Schlaganfall, Herzinfarkt, Bluthochdruck, Leberzirrhose, Korsakowsyndrom und dergleichen mehr.
Viele brachten sich am Ende vorzeitig ins Grab! Klar, sterben müssen wir alle, aber muss das vorzeitig und so elend sein?