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2001 - Tal von Zarifa - Die Bestimmung

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Es hatte länger als üblich gedauert, den Aufstieg nach Zarifa zu bewältigen.

Zum einen, weil Sedat Ruhepausen benötigte, gegen die er zwar protestierte, die der Arzt jedoch unbeeindruckt anordnete. Zum anderen nahmen sie sich Zeit, den Posten an der „Mittelstation“ einzurichten.

Im Tal selber angekommen, wurden sie schon mit Ungeduld erwartet. Die Krieger führten das übliche, laute Theater auf, mit Schüssen in die Luft und einige ritten ihnen schon von weitem entgegen. Die Frauen stießen ihre schrillen Willkommensgeräusche aus und winkten und lachten.

Ohne jegliche Pause forderte Sedat, auf einen kleinen Podest gesetzt zu werden und sie fanden schnell eine Lösung auf einem Balkon eines der Häuser, das zentral auf dem Marktplatz des Ortes stand.

Seine Stimme hallte die Gassen wider, als er wortreich noch einmal die Schlacht schilderte und den Sieg, den sie über Yuemnue errungen hatten. Die Menge jubelte und viele Stimmen priesen den Namen von Yasin Tanner.

Nach einer Weile brachte Sedat mit einer herrischen Geste die Leute zum Schweigen.

„Es gibt noch eine Nachricht, die ich euch überbringen muss. Es ist eine wundersame Nachricht, die für mich ein Zeichen von Allah ist!

In unserer dunkelsten Stunde habe ich zu Allah gebetet und ihn um ein Wunder gebeten, um uns vor Vernichtung und Tyrannei zu retten. UND ER HAT MICH ERHÖRT!!!

Mein Sohn, den ich verloren zu haben glaubte, gestorben aufgrund meines falschen Stolzes und um den ich seit Jahren stumm trauere, ist zu mir zurückgekehrt!“

Ein Raunen ging durch die Reihen der Zuhörer, doch Sedat brachte sie wiederum zum Schweigen.

„Manche mögen noch immer sagen, er sei ein Verräter! Doch das ist nicht wahr! Sein einziger Verrat bestand darin, dass er vor einem tyrannischen Vater davonlief. Doch nie hat er unser Volk verraten!!

Er ging in die Fremde und hat dort im Exil gelebt, um in der Zeit unserer größten Not zu uns zurückzukehren und uns zu retten. Wie könnte er mehr seine Zuneigung zu seinem Volk beweisen?!“

Sedat wartete einen Moment, um den Menschen Zeit zu geben, diese Worte zu verinnerlichen.

Dann fuhr er mit für sein Alter erstaunlich lauter Stimme fort: „Und so soll sein Name nie mehr beschmutzt oder im Geheimen geraunt werden. Nein! Laut werden wir ihn von jetzt an als unseren Retter preisen und noch in vielen Jahren von seinen Heldentaten berichten!!

Und ihr kennt ihn! Sein Name ist nicht Yasin Tanner! Und er ist wahrlich KEIN Amerikaner!!“ Er lachte kurz theatralisch auf, um dann wieder ernst fortzufahren:

„Er ist mein Fleisch und Blut und ein Sprössling vieler Generationen von Fürsten.

Hier ist er – Rayan Suekran Ibn Sedat Suekran!!“

Als Rayan aus dem Hintergrund ans Balkongeländer trat, konnte er es nicht fassen: Das Volk jubelte ihm zu! Und so wie sie vorher seinen anderen Namen Yasin gefeiert hatten, hörte er nun die Rufe seines wahren Namens.

Ein Traum war für ihn in Erfüllung gegangen. Die Jahre des Exils waren vorbei. Er war nach Hause zurückgekehrt und konnte endlich wieder seinen wahren, nicht mehr mit Schande besudelten Namen benutzen.

Er hatte auch endlich seine Kontaktlinsen abgelegt. Es gab keinen Grund mehr, sich zu verstecken! Seine blauen Augen funkelten voller Stolz, als er endlich ohne Scham auf sein Volk blicken konnte.

Und so fand Rayan nach vielen Jahren des Irrens und Suchens seine wahre Bestimmung! Schon bei seiner Geburt wurde es in seine Sterne geschrieben, dass er einst sein Volk führen und einer der größten Fürsten aller Stämme werden würde.

RAYAN - Die Serie (Teil 1 - 4)

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