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10. Buchdruck und Öffentlichkeit: eine Revolution
ОглавлениеDer Einfluss des deutschen Humanismus auf das geistige Klima in den deutschen Landen vor der Reformation ist durch die Erfindung des Buchdrucks entscheidend gefördert worden. Die Humanisten waren die ersten Intellektuellen, die miteinander und mit der Welt um sie herum mittels des gedruckten Worts kommunizierten. Allerdings waren sie nicht die ersten, die den Druck als solchen nutzten. Das neue Medium hatte schon vor der Sturzflut humanistischer Publikationen seinen Einfluss auf vielerlei Weise geltend gemacht.
Unzweifelhaft sind die langfristigen Wirkungen des Buchdrucks einer Revolution gleichzusetzen. Die Druckerpresse war ein so mächtiges wie beständiges »Instrument des Wandels«.1 Aber wie war ihr Einfluss um 1500 beschaffen und in welchem Ausmaß kann der Druck zu den »Ursachen« der Reformation gezählt werden? 1542 schrieb der Historiker Johannes Sleidanus ein Loblied auf das Drucken: Er pries es als göttliche Gabe, die »den Deutschen die Augen geöffnet« habe, damit sie befähigt würden, einen »besonderen Auftrag« auszuführen.2 Die Wirklichkeit war komplizierter. Tatsächlich spielte der Druck in all den bereits erwähnten vorreformatorischen Entwicklungen eine Rolle. Obwohl Flugschriften und andere gedruckte Literatur in den Anfangsstadien der Reformation von großer Bedeutung waren, kann das Medium nicht als an sich subversiv bezeichnet werden.
Erfindung und Verbreitung des Buchdrucks gingen der Blütezeit des Humanismus voran. Um 1450 nämlich erfand der Mainzer Patrizier Johannes Gensfleisch, genannt Gutenberg, die »schwarze Kunst«, die sich bald darauf in Europa ausbreitete.3 Allein in den deutschen Landen wuchs die Anzahl der Städte mit Druckerpresse von drei (Mainz, Bamberg und Straßburg) im Jahr 1460 auf 62 im Jahr 1500 mit einer Gesamtanzahl von gut 200 Pressen. Das Drucken war eine arbeits- und kapitalintensive Industrie geworden; eine Werkstatt in Basel beschäftigte 32 Handwerker.
Vor 1500 bestand die Hauptmasse der Druckproduktion aus Büchern, von denen 80 Prozent in lateinischer Sprache verfasst und überwiegend religiösen Inhalts waren. So gab es zum Beispiel an die 100 Ausgaben der Vulgata und 59 Editionen der Imitatio Christi des Thomas a Kempis.4 Wahrscheinlich war die Kirche der wichtigste Faktor für die Entwicklung des Buchdrucks in dessen Frühzeit. So erklärte der Bischof von Würzburg, Rudolf von Scherenberg, das Drucken liturgischer Werke sei wichtig, um Gebetbücher und Missale, die von Unordnung und Zerfall bedroht seien, neu zu beleben und in Ordnung zu bringen.5 So spielte der Buchdruck für die Reformbewegung in jeder Hinsicht eine entscheidende Rolle, von der Herstellung neuer Regelwerke für den Klerus bis hin zu neuen Gebetund Belehrungsbüchern für die Laien.6 Aus gutem Grund verglich Jakob Wimpfeling die Buchdrucker mit Missionaren und nannte Bücher Herolde der Evangelien.7
Auch die neuen Laienbewegungen sorgten für Arbeit an den Druckerpressen. So war es den Anhängen der Devotio moderna in ihren Schulen und Gemeinschaften um die Verbreitung literarischer Bildung zu tun, die unter anderem durch Privat- und Gruppenlektüre gefördert wurde.8 Anfänglich folgten die Drucker dem Beispiel von Johann Mentelin (*um 1410, †1478) aus Straßburg, der 1466 die erste Bibel in deutscher Übersetzung veröffentlichte und dabei auf das Interesse wohlhabender Laien an der Lektüre, vor allem aber am Erwerb von Büchern setzte.9 Auf diesem Markt traten die Drucker zunächst in Konkurrenz zu Werkstätten von Kopisten wie der von Diebold Lauber aus Hagenau (*um 1427, †um 1468), der mindestens fünf Schreiber und fünfzehn Illustratoren beschäftigte. Lauber produzierte auf Vorrat wie auch für den Kommissionshandel mehr als siebzig Werke säkularen und religösen Inhalts, darunter eine Bibel in deutscher Sprache, von der mehr als 800 Kopien erhalten sind.10 Mit der Zeit wurden solche Schreibwerkstätten von den Druckerpressen verdrängt.
Es ist nicht immer leicht, zwischen der für die Kirche und der für Laien bestimmten Literatur zu unterscheiden, aber die zunehmende Veröffentlichung von mundartlichen oder umgangssprachlichen Materialien ist ein sicherer Indikator für die wachsende Nachfrage nach Literatur für Laien. Zwischen 1466 und 1522 erschienen nicht weniger als 22 vollständige Bibelübersetzungen in deutscher Sprache, die meisten davon in Süddeutschland. Einige waren reich illustriert, so die 1483 publizierte Übersetzung von Anton Koberger, deren 100 Holzschnitte aus niederdeutschen Ausgaben stammten. Im gleichen Zeitraum wurden 131 Messbücher und 62 Ausgaben des Psalters veröffentlicht.11
Hatte der Druck auch das Potenzial, Ketzerei oder doch wenigstens die Emanzipation des Individuums von der Kirche zu fördern, konnte er andererseits zugunsten der Kirche arbeiten. 1499 schien ein anonymer Chronist aus Köln zukünftige Entwicklungen vorherzusagen, als er behauptete, dass die Erfindung des Buchdrucks nun jedermann gestatte, selbst zu lesen oder jemanden lesen zu hören, wie der Pfad der Seelenrettung beschaffen sei. Aber diese Feststellung war eingebettet in das Lob für den Buchdruck als von Gott den Menschen geschenktes Mittel, sie von dem Müßiggang und der Ignoranz der Priester zu befreien. Der Buchdruck war ein Beispiel dafür, wie Gott für seine Herde sorgte, statt dass an ihm sich zeigen ließ, dass die Herde die Kirche verließ.12 Ähnlich argumentierte etwas früher ein niederdeutscher Autor, dass Menschen, die nicht bereit seien, lesen zu lernen, sündigten, weil sie sich damit selbst den Zugang zum Wissen um die Erlösung versperrten, das durch Bücher zugänglich gemacht worden sei.13 Der Buchdruck fügte also dem, was bereits von der Kirche geboten wurde, eine weitere Dimension hinzu, er war nicht unbedingt eine Alternative, die die Kirche überflüssig machte.
Aber die Kirche schien sich der potenziellen Bedrohung, die von einem Medium ausging, das sie nicht direkt kontrollieren konnte, bewusst zu sein. 1485 erließ der Mainzer Erzbischof Berthold von Henneberg eine Verfügung, die sich unter anderem mit dem Missbrauch beim Buchdruck und dem Thema liturgischer Bücher in Deutschland befasste. 1501 erneuerte Papst Alexander VI. das von Innozenz VIII. 1487 erlassene Dekret mit der Forderung, alle Drucker sollten ihre Werke den kirchlichen Autoritäten zur Prüfung vorlegen, insbesondere den deutschen Erzdiözesen Köln, Mainz, Trier und Magdeburg.14 Allerdings waren solche Bedenken nicht neu. Ähnliche Befürchtungen hatte es schon im Hinblick auf die Schreibwerkstätten gegeben, die das Publikum mit deutschen Bibeln, Plenarien und Messbüchern versorgten. Eine kirchliche Klage lautete, diese hätten den Schatz der Geistlichkeit in das Spielzeug des Laien verwandelt.15 Doch gibt es kaum Belege dafür, dass das Lesen vor der Reformation Ketzerei oder Heterodoxie befördert hat.
Gegen Ende des 15. Jahrhunderts kamen andere Genres und Formen gedruckten Materials in Umlauf. Nichtreligiöse Thematiken nahmen zu und spiegelten die ersten Jahrzehnte humanistischer Gelehrsamkeit. Ungefähr zur gleichen Zeit wurden Flugschriften und Flugblätter immer häufiger für Propagandazwecke eingesetzt. Früher wurden solche Mittel nur sporadisch bei Konflikten zwischen Fürsten und Städten verwendet, jetzt aber dienten sie als Ausdrucksform in der politischen Auseinandersetzung. Das war großenteils Ergebnis der Bemühungen der Humanisten um die Reichsreform; eine der vielen Methoden, mit denen die Humanisten nördlich der Alpen eine Öffentlichkeit jenseits der Literaten und Patrone suchten, an die sich ihre italienischen Kollegen wandten.16
Das Zentrum für die Herstellung solcher Materialien war die königliche Kanzlei, die damit den Versuch unternahm, die Unterstützung der deutschen Stände für Maximilians Politik zu gewinnen. Allerdings wurde Propaganda für Maximilian auch sonst in ganz Süddeutschland produziert.17 Andere Fürsten folgten schon bald dem Beispiel des Monarchen, während Verwaltungen im Reich und in den Territorien das neue Medium nutzten, um Gesetze und Verordnungen, Regeln für die Münzherstellung und eine Vielzahl weiterer Dokumente von Lehnsvergaben bis zu Bestimmungen gegen das Verwässern von Wein zu publizieren.18 Da die Publikationen von Regierungs- und Gesetzgebungsorganen in deutscher Sprache veröffentlicht wurden, verstärkte sich dadurch der Eindruck vom Reich als einem einheitlichen politischen Gemeinwesen, wozu auch noch die durchgängige Verwendung der Frakturschrift beitrug, die von Maximilian 1508 für die Publikation seiner eigenen Schriften angeordnet worden war.19
Bei der Reuchlin-Kontroverse der Jahre nach 1510 wurden Flugschriften zum ersten Mal in einer hauptsächlich akademischen Auseinandersetzung benutzt, die allerdings Auswirkungen hatte. Flugschriften ermöglichten eine schnellere Reaktion, erleichterten aber auch die Kommunikation mit einem größeren Publikum, das so in den Kampf gegen die Kräfte der Reaktion einbezogen werden konnte. Spott, Satire, häufig auch der direkte persönliche Angriff – das alles waren Waffen, die Reuchlin und seine Helfer mit äußerst großer Geschicklichkeit nutzten, um Würde und moralische Autorität der »Dunkelmänner«, die die kirchliche und universitäre Hierarchie beherrschten, zu untergraben.20
Druckschriften fanden in den deutschen Gebieten sehr viel umfassendere Verwendung und Verbreitung als in anderen Teilen Europas.21 Unklar bleibt allerdings, inwieweit dies die Gesellschaft insgesamt vor der Reformation hat beeinflussen können. Sebastian Brant klagte bereits 1494 darüber, dass es eine zu große Anzahl von Büchern gebe und viele die Veröffentlichung gar nicht wert seien.22 Dennoch war das Ausmaß der »Buchdruckrevolution« in den Anfängen recht begrenzt. Bücher waren teuer und selbst gelehrte Bibliotheken umfassten kaum mehr als etwa einhundert Werke.23 Flugschriften und Flugblätter waren natürlich billiger, aber in ihrer Reichweite dadurch begrenzt, dass nur eine Minderheit sie lesen konnte.
Selbst in den größten Städten lag die Alphabetisierungsrate bei kaum mehr als 20 Prozent, während sie im gesamten Reich vielleicht fünf Prozent betrug.24 Hier wurde der Kern der »lesenden Öffentlichkeit« durch den Klerus gebildet, der noch lange die größte des Lesens und Schreibens kundige Gruppe der Gesellschaft sein sollte. Viele andere können nicht wirklich jener »lesenden Öffentlichkeit« zugerechnet werden, sie hatten, beruflich bedingt, »praktische« Kenntnisse, nicht aber Lesefähigkeiten im Sinn der Lektüre von Büchern. Die einzigen Medien, von denen sie wie auch die große Mehrheit, die überhaupt nicht lesen konnte, angesprochen wurden, waren Holzschnitte und illustrierte Flugblätter. Seit dem späten 14. Jahrhundert hatte das Anwachsen der volkstümlichen Frömmigkeit einen Massenmarkt hervorgebracht: Andenken, die bei Heiligtümern verkauft wurden, und andere Bildwerke religiösen Inhalts. Diesen Markt gab es auch noch in der Frühzeit des Buchdrucks und es kam zu Wechselwirkungen, weil die Drucker für ihre Bücher und Flugschriften häufig Holzschnittillustrationen verwendeten. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts hatte diese Verbindung zu illustrierten, mit kurzen erklärenden Texten versehenen Flugblättern geführt, die der Welt der Druck-Erzeugnisse ein breiteres Publikum verschafften.25
So bildeten die Printmedien in ihrer Vielfalt eine Infrastruktur, die zumindest potenziell ein die ganze Gesellschaft umfassendes Kommunikationssystem darstellte.26 Zudem schufen die seit dem Ende des 15. Jahrhunderts auch von den Humanisten vorangetriebenen popularisierenden Entwicklungen zumindest eine rudimentäre Form von Öffentlichkeit, in der Themen wie die Zukunft des Reichs und die Reform der Kirche breit diskutiert wurden.
Die so diskutierten Themen erfuhren immer weitere Verbreitung bis hin zu den des Lesens nicht Kundigen. Diese erfuhren den Inhalt durch Geistliche, durch lautes Vorlesen oder durch die Bilder der Holzschnitte, mit denen Handel getrieben wurde. Die veritable Explosion von Druckschriften in den Anfangsjahren der Reformation zeigt, wie ausgedehnt diese Infrastruktur schon geworden war. Zwischen 1518 und 1524 vermehrte sich der Ausstoß der deutschen Druckerpressen um das Sechsfache, wobei die überwiegende Mehrheit der Materialien sich direkt auf die religiösen Auseinandersetzungen bezog.27 Allein die Anzahl der Flugschriften belief sich auf fast 3000, von denen viele mit einer Auflage von 1000 Exemplaren oder mehr gedruckt wurden. Insgesamt waren in diesen sechs Jahren etwa drei Millionen Exemplare von Flugschriften in Umlauf.28 Zum ersten Mal wurden derart populäre Materialien wichtiger als akademische oder gelehrte theologische Werke. Die Explosion war so gewaltig, dass es, wie Friedrich Kapp vor über 100 Jahren bemerkte, gute Gründe gibt, das Ende des Zeitalters der Inkunabeln von 1520 auf 1500 zu verlegen.29
Aber der Druck war nicht die Ursache für die Reformation. In den Jahren nach 1517/18 reagierten die Drucker auf Nachfrage und diktierten nicht die Bedürfnisse der Öffentlichkeit. Aber sie konnten die gestiegene Nachfrage bedienen, weil die Grundlagen für eine industrielle und kommerzielle Infrastruktur sowie für einen Massenmarkt bereits existierten. Der Buchdruck hatte schon in den vorangegangenen 50 Jahren eine wichtige Rolle gespielt. Er war an der Entstehung einer öffentlichen Sphäre im Reich beteiligt gewesen, die sich aktiv mit dessen Reform beschäftigte. Er war an der Produktion und Verbreitung einer umfangreichen patriotischen Literatur beteiligt gewesen, die bei einer gebildeten und aristokratischen Elite die Identifikation mit einer deutschen Nation als Grundlage des Reichs förderte. Er hatte den Trend zu wachsendem religiösen Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen in der Laienschaft verstärkt. Er hatte bei vielen Geistlichen das Bewusstsein für die Bedeutung von Reformen geschärft. Er hatte den deutschen Humanisten für ihr Ziel, die Gesellschaft zur Erneuerung zu bewegen, ein Forum und ein Mittel der Kommunikation verschafft. Wenn Sebastian Brant in der Vorrede zu seinem 1494 publizierten Narrenschiff ausrufen konnte: All land syndt yetz voll heylger geschrifft, war das nicht zum Geringsten ein Verdienst des frühen Buchdrucks.30
Und schließlich wurde noch eine partiell mit dem Buchdruck zusammenhängende Neuerung für das Reich enorm wichtig: die Einrichtung eines regelmäßigen Postdienstes durch Maximilian I. Anfänglich war das nur ein Mittel, um die Kommunikation zwischen den österreichischen Herzogtümern und Brüssel zu verbessern.31 1490 beauftragte Maximilian einen norditalienischen Postexperten namens Tassis damit, einen Kurierdienst zwischen seinen beiden Erblanden einzurichten. Er wurde von Brüssel aus organisiert und bezahlt. 1505 schloss Maximilians Sohn, Philipp der Schöne (1504–1525), den ersten Postvertrag mit Franz von Taxis. Als Karl von Spanien und Burgund 1516 den zweiten Vertrag schloss, stand der Dienst auch Privatkunden offen. Ab dieser Zeit wuchs er an Ausdehnung und Schnelligkeit beständig und verfügte ab 1534 über eine reguläre, »normale« Zustellung, die öffentlich bekannt gemacht wurde.
Einen Postdienst, der fast alle Gebiete des Reichs abdeckte, gab es erst nach 1560, aber schon die anfänglichen Verbindungen, zuerst zwischen Innsbruck und Brüssel, danach in vielen Gebieten Süddeutschlands, waren ein wichtiger Durchbruch. Binnen Kurzem bedienten sich Privatkunden des Dienstes, der ein neues Kommunikationsmittel schuf und die Kontexte des politischen und kulturellen Diskurses mit bestimmte.32
Anmerkungen
1 Eisenstein, Press, passim.
2 Eisenstein, Press, 305.
3 Schubert, Spätmittelalter, 186–190.
4 Schubert, Spätmittelalter, 188.
5 Schubert, Spätmittelalter, 188.
6 Giesecke, Buchdruck, 147.
7 Schubert, Spätmittelalter, 189.
8 Schubert, Spätmittelalter, 271.
9 Schubert, Spätmittelalter, 271.
10 DBE, Bd.VI, 264; ADB, Bd. XVIII, 22–25.
11 Schubert, Spätmittelalter, 271–272.
12 Giesecke, Buchdruck, 160; eine etwas andere Interpretation in Schilling, »Reformation«, 33.
13 Giesecke, Buchdruck, 161.
14 Hirsch, Printing, 88–89.
15 Schubert, Spätmittelalter, 271.
16 Hirsch, Printing, 137–138.
17 Hirsch, Printing, 100–101; Walz, Literatur, 66.
18 Hirsch, Printing, 101–102.
19 Fichtenau, Lehrbücher, Kap. »Fraktur«, 24–36. Ein interessanter Überblick findet sich unter http://www.typolexikon.de/f/fraktur.html (aufgerufen am 14. Mai 2014). Luther bevorzugte eine breitere Textur, die sogenannte Schwabacher Schrift, in der seine Werke gedruckt wurden. Maximilians »Fraktur« war jedoch die vorherrschende Schriftart. Die deutschen Drucker verwendeten die Antiqua nur für Werke (und Wörter) in ausländischer Sprache. Die Ablehnung der Antiqua war eine bewusste Geltendmachung deutscher Identität und des Stolzes auf die Erfindung des Buchdrucks.
20 Walz, Literatur, 66–67.
21 Hirsch, Printing, 100–103 und passim.
22 Rabe, Geschichte, 168.
23 Schulze, Deutsche Geschichte, 123.
24 Scribner, Simple folk, 2.
25 Scribner, Simple folk, 5–6; Dickens, German nation, 105–106.
26 Giesecke, Buchdruck, 391.
27 Dickens, German nation, 106.
28 Walz, Literatur, 65.
29 Kapp, Buchhandel, 262–263; Schulze, Deutsche Geschichte, 122–123.
30 Ozment, Reformation, 16.
31 Behringer, Zeichen, 58–63, 66–76, 99–101, 127–128.
32 Behringer, Zeichen, 101–110.