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[47]3.7 Mauerwerk

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Alle Baustoffe für den Mauerwerksbau – ausgenommen Dämmschichten in zweischaligen Wänden und Thermoputze – sind ohne Nachweis nichtbrennbar und aus der Sicht des Brandschutzes uneingeschränkt verwendbar. Als solche erhöhen sie die Brandlast nicht, tragen nicht zur Brandentstehung oder Brandausbreitung bei und nehmen am aktiven Brandgeschehen nicht teil. Sie geben kaum Rauchgase ab und tragen somit nichts zur Toxizität der Brandgase bei. Durch das Fehlen der Rauchgase werden Personen nicht gefährdet und der Einsatz der Feuerwehr nicht behindert.

Passiv nehmen Mauersteine insofern am Brandgeschehen teil, als sie abgesehen von ihrer Nichtbrennbarkeit mangels organischer Bestandteile anderen Gesetzmäßigkeiten der Chemie und Physik folgen. Durch die Temperaturerhöhung im Brandfall dehnen sie sich aus. Natursteine – insbesondere solche mit dichtem Gefüge wie z. B. Granit – dehnen sich wegen ihres inhomogenen Gefüges bei Erwärmung bzw. plötzlicher Abkühlung durch das Löschwasser unterschiedlich und es kommt zu Abplatzungen und Sprüngen. Kalkstein zerfällt bei etwa 1.000 °C in seine Bestandteile Kalziumoxid (gebrannter Kalk) und Kohlenstoffdioxid.

Künstliche Steine: Ungebrannte Steine wie Kalksandstein, Betonstein und Porenbetonstein haben ein homogenes Materialgefüge und erleiden bei Erwärmung nur geringe innere Spannungen; hingegen wird das Kristallwasser ausgetrieben, der Stein wird amorph und bröckelt ab. Letzteres gilt insbesondere für Bauprodukte aus Gips.

Gebrannte Steine (Ziegel) sind ebenfalls homogen zusammengesetzt und werden bei der Herstellung während einer mindestens zweistelligen Stundenzahl Ofentemperaturen um 1.000 °C ausgesetzt. Mauerziegel sind deshalb sehr widerstandsfähig gegen Brandbeanspruchung.

Das Wärmeleitvermögen von Steinen ist relativ niedrig. Mörtel für tragendes Mauerwerk – Kalk- oder Kalkzementmörtel – sind durchweg nichtbrennbar. Zement und Kalk kristallisieren und bauen Wasser in Form des Kristallwassers ein. Putzmörtel im Innenbereich sind vorwiegend Gipsmörtel; es gibt aber immer mehr Putzmörtel mit organischem Anteil, sogenannter Kunststoffputz.

Die Feuerwiderstandsdauer ergibt sich aus der Art der Steine, dem verwendeten Bindemittel und den Abmessungen der Bauteile. Auch hier ist es so, dass die statischen Erfordernisse den Brandschutz in den meisten Fällen sozusagen »nebenher« mitbringen. Zudem ergeben sich bei Massivbauteilen keine Probleme beim zulassungsgemäßen Anschluss von leichten Trennwänden, Decken, Verglasungen und Türen.

Vorbeugender baulicher Brandschutz

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