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23.
Januar

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„Wenn der Herr nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst.“

Psalm 127,1

Als das Feuer gestern im Kamin niedergebrannt war, gingen die Kinder schnell ins Bett. Es war schon sehr spät. Sie dachten noch an den Diener Gehasi, der so schwer von Gott bestraft wurde, weil er gelogen hatte. Der Dieter dachte daran, wie ihn die Mutti gefragt hatte: „Hast du nicht von der Schokolade genascht?“ - Er hatte gelogen und gesagt:

„Nein, ich habe kein Stück von der Schokolade genommen, vielleicht war es die Carla.“ Da hat die Mutti geweint, denn sie sah auf dem Hemd von Dieter einen Schokoladenfleck und wusste genau, der Dieter hat jetzt gelogen und dabei noch die kleine Carla beschuldigt. So ist es: Die Lüge ist wie ein Schneeball, je länger man ihn wälzt, desto größer wird er. Bald kann man einen ganzen Lügenschneemann bauen, so viele Lügen kommen zusammen.

Aber der Dieter hat es der Mutti noch schnell beim Schlafengehen gesagt. Und dann haben beide gebetet. Der Heiland hat das Gebet von Dieter erhört und ihm auch gleich die Sünde vergeben. Jetzt schlief er schnell ein.

Nun steht der Nachtwächter mit seinem großen Feuerhorn auf der Straße. Es ist sehr kalt, er hat eine dicke Pelzmütze auf dem Kopf. Zu jeder Stunde, wenn die Kirchturmuhr schlägt, ruft er: „Hört, ihr Herren, und lasst euch sagen, unsere Glock‘ hat zehn geschlagen. Zehn Gebote setzt Gott ein. Gib, dass wir gehorsam sein. Menschenwachen kann nichts nützen; Gott muss wachen, Gott muss schützen. Herr, durch deine weise Macht gib uns eine gute Nacht.“ - Könnt ihr das mitsingen? Dann singt es einmal mit der Mutti und den anderen.

In unseren Städten kennt man keinen Nachtwächter mehr. Heute fahren Polizeiwagen durch die Stadt und passen auf, dass kein Feuer ausbricht und dass niemand einbricht. Als ich ein kleiner Junge war, gab es noch einen Nachtwächter. Der hatte so große Stiefel an wie der Mann auf dem Bild.

Unser Bibelwort lautete: „Wenn der Herr nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst.“ Es war in Hamburg, in der großen Hafenstadt im Norden von Deutschland. Die Menschen schliefen schon in ihren Betten. Keiner merkte, wie in einem Haus das Feuer im Kamin nicht ganz ausgelöscht war. Ein brennendes Holzstückchen sprang aus dem Kamin und fiel auf den Teppich. Bald brannte die ganze Wohnung und bald brannte das ganze Haus. Dann sprang das Feuer schnell auf viele, viele Häuser über.

Ein Vati und eine Mutti lagen auch mit ihren Kindern im Bett und schliefen. Draußen bellte ganz jämmerlich ein kleiner Wachhund, der mit einer Kette an einer Hundehütte angebunden war.

Endlich hörte der Mann das Bellen des Hundes: „Feuer! Feuer!“ schrie er, als er sah, wie die vielen Häuser brannten. Schnell sprangen alle aus den Betten und rannten von einer Straße zur anderen, bis sie in Sicherheit waren. Da fiel ihnen ein, sie hatten ja vergessen, den kleinen Hund mitzunehmen, der so treu gewacht und sie durch sein Bellen geweckt hatte.

Als sie am Morgen zu dem verbrannten Haus und der Hundehütte kamen, lag da nur noch ein kleines Aschehäufchen. Der Hund war verbrannt, nur noch die Kette lag neben der Asche. - Diese Kette war schuld an seinem Tod.

Ja, die Sünde ist auch so eine unsichtbare Kette, die uns an das Verderben kettet.


Darum wollen wir beten: Lieber Herr Jesus, bewahre uns in dieser Nacht vor Feuer und Gefahr. Befreie uns aber auch von der Kette der Sünde. Amen.

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