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1.
Februar

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„Mein Kind, wenn dich die bösen Buben locken, so folge nicht.“

Sprüche l,10

In einer Stadt lebten einmal ein Vater und eine Mutter, denen hatte Gott mehrere Kinder geschenkt. Nun denkt euch, gerade im kalten Winter, als die Eisblumen an den Fenstern glitzerten und es draußen viel Schnee und Eis gab, wurde der Vater krank. Er wurde so sehr krank, dass der Arzt geholt werden musste. Der Arzt verschrieb eine Medizin und empfahl, dem Vater frische Eier zu geben. Die Mutter schickte ihre älteste Tochter in die Stadt: „Geh in die Apotheke und hole die Arznei für den Vater und dann gehst du noch gleich in die Kirchstraße zu Frau Müller und bringst dreißig frische Eier mit. Beeil dich aber und halte dich nirgends auf.“

Christine nahm einen Korb samt dem Rezept und eilte zur Apotheke. Dann lief sie schnell zu Frau Müller und kaufte dort die Eier. Auf dem Rückweg traf sie eine größere Kinderschar, die auf dem zugefrorenen Fluss mit ihren Schlitten fuhren. Sie waren alle sehr fröhlich, bauten Schneemänner und warfen mit Schneebällen.

„Christine, Christine“, rief einer der Jungen, den sie von der Schule her kannte. Christine aber tat so, als würde sie nichts hören und ging weiter. Aber der Junge ließ nicht nach und schrie: „Christine, warte einmal!“

„Nein, ich habe keine Zeit“, rief sie zurück, „mein Vater ist krank und ich muss ihm die Medizin bringen.“

„Aber ein wenig kannst du doch warten“, sagte der Junge, der sie eingeholt hatte. „Komm doch ein bisschen mit uns auf das Eis, da ist es lustig und schön. Nur zehn Minuten -solange hast du bestimmt Zeit.“

Christine ließ sich überreden: „Aber nur einen Augenblick!“ sagte sie. Auf dem Eis ging es lustig zu, bei allem Vergnügen vergaß sie ganz den kranken Vater. Nach einer Stunde fiel es ihr brennend ein, dass sie ja so schnell wie möglich nach Hause kommen sollte. Sie nahm ihren Korb und lief eilig über das Eis. Plötzlich stieß sie mit dem Fuß an einen Eisklumpen und fiel hin. Alle Eier gingen dabei entzwei. Traurig schlich Christine nach Hause. Sie musste noch eine gute Wegstrecke laufen. Die Mutter stand schon am Fenster und hob drohend den Finger in die Höhe: „Christine, Christine, wo bleibst du so lange?“

Christine weinte bitterlich: „Mutter, bitte sei nicht böse, ich war ungehorsam. Ich bin auf das Eis gegangen und ausgerutscht. Dabei sind alle Eier zerbrochen.“ „Das ist ja eine schöne Bescherung“, rief die Mutter, „hast du nicht daran gedacht, dass der Vati schwerkrank im Bett liegt? Zur Strafe darfst du zwei Wochen nicht aus dem Haus gehen.“ Die Mutter schickte schnell jemand anderes fort, um frische Eier zu holen. Christine aber musste immer wieder an das Wort in der Bibel denken: „Wenn dich die bösen Buben locken, so folge ihnen nicht.“ In diesen zwei Wochen half sie fleißig der Mutter beim Geschirrspülen und Abtrocknen. Aber auf die Straße durfte sie nicht gehen.

Nun wollen wir beten: Herr Jesus, gib uns immer ein gehorsames Herz. Erinnere uns daran, dass auch du deinem Vater im Himmel allezeit gehorsam warst. Amen.


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