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31.
Januar

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„Sie liegen in der Nacht nackt ohne Gewand und haben keine Decke im Frost.“

Hiob 24,7

Seht ihr auf dem Bild die kleine Hütte? Bei dieser Kälte hocken die Mutti und ihre beiden Kinder dicht beieinander, damit sie nicht erfrieren. In dem kleinen Raum gibt es nicht einmal einen Ofen. Das kleine Baby im Arm der Mutti weint: Es hält seine Händchen an das Gesicht der Mutti, weil die Wangen noch etwas warm sind. Der kleine Junge hat großen Hunger und friert auch. Aber der Teller, der auf der Erde steht, ist ganz leer. Selbst das winzige Mäuschen, das neben dem Teller sitzt, muss jetzt Hunger leiden. Oben am Dach hat ein Vogel sein Nest gebaut, der hat es wenigstens warm. Die Eiszapfen hängen an dem Balken und der Schnee liegt dick auf dem Dach.

In der großen Notzeit nach dem zweiten Weltkrieg hatten wir zwar eine Wohnung mit einem alten Kachelofen, der sonst sehr schön warm werden konnte, wenn man Holz und Kohlen darin verbrannte. Aber es gab kein Holz und auch keine Kohlen mehr zu kaufen. So lagen wir den ganzen Tag mit dicken Mänteln im Bett, jeden Tag von früh bis spät, damit wir nicht erfroren. Es war eine furchtbare Kälte und wir hatten dazu noch großen Hunger, weil es auch nichts zu essen gab. Eines Tages bekamen wir eine Postkarte, wir sollten nach Berlin, in die Hauptstadt, kommen. Aus Schweden, einem Land im fernen Norden, war für uns ein Paket angekommen und das sollten wir bei der Post abholen. Das Paket hatte uns eine liebe Frau geschickt.

Diese Frau liebte den Herrn Jesus und hatte zum Heiland gebetet: „Herr Jesus, zeige mir Menschen in Deutschland, die großen Hunger haben.“

Ach, was war das für eine Freude, als wir die schönen Sachen auspackten: Butter, Mehl, Zucker, Dosenmilch, Kakao und andere schöne Lebensmittel. Es war schon wunderschön anzusehen. Jetzt wollten wir endlich mal wieder ein richtiges Mittagessen kochen. Aber wie konnten wir kochen ohne Holz und Kohlen?

„Ach“, sagte die Mutti, „was nützt uns der schöne Kleiderschrank, wenn wir verhungern.“ Da haben wir den schönen Kleiderschrank einfach zerhackt und zu Brennholz gemacht, damit wir den Ofen heizen konnten.

Aber für den Küchenherd brauchten wir ja auch Feuer, um die Eierkuchen backen zu können. Wenn man Feuer machen will, braucht man entweder Papier oder dünnes Holz oder etwas schnell Brennbares. Meine Schwester hatte einen kleinen Zottelbär und eine Puppe. Die haben wir heimlich zum Anzünden des Feuers verwendet. Später hat das Schwesterchen ganz bitterlich geweint, als sie es entdeckte. Aber was sollten wir tun, sonst wären wir an Hunger gestorben. Seht ihr auf dem Bild, wie die Mutti zum Heiland betet: „Herr Jesus, du wirst meine Kinder nicht verhungern lassen und wir werden auch nicht erfrieren.“ So hatte es damals unsere Mutti auch getan und wie wunderbar hat der Herr Jesus Christus uns geholfen. Ja, mit seiner Hilfe können wir allezeit rechnen!

Wir wollen jetzt beten: Lieber Herr Jesus, zeige uns Menschen in anderen Ländern, die Hunger haben und frieren, damit wir ihnen auch ein Paket schicken können und ihnen dadurch helfen. Amen.


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