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Die wunderschöne Acker-Feuerlilie gehört bei uns zu den geschützten Arten, denn ihr Bestand ist extrem stark zurückgegangen.

ACKER-FEUERLILIE

Lilium bulbiferum ssp. croceum

Familie der Liliengewächse

(Liliaceae)

An Wegen kann einem bei flüchtiger Betrachtung so einiges durch die Lappen gehen, mit solchen Erscheinungen gebe ich mich hier aber gar nicht erst ab! Das wird einem mit der fulminanten Acker-Feuerlilie (Lilium bulbiferum ssp. croceum) ganz bestimmt nicht passieren, nämlich dass man sie übersieht. Nicht im oder am Acker, nicht auf Brachgelände und ebenso wenig an Graben- und Straßenrändern. Zu aufdringlich ist ihr Rot von Juni bis Juli, zu stark ihre bis ein Meter hohe Präsenz in oft im Frühsommer schon strohartiger Vegetation. Famos jongliert sie mit ihren fetten, feuerroten bis dunkelorangenen und bis zehn Zentimeter breiten Blüten, nicht selten mehrere zusammen an aufrechten Stängeln. Letztere sehen aus wie exorbitante Flaschenbürsten, so dicht und regelmäßig stehen die linearen, dunkelgrünen Blätter ab. Die Stängel sind kerzengerade, glatt und oft etwas violett überhaucht. Es handelt sich um eine geschützte und in Deutschland vom Aussterben bedrohte Art. Dafür will ich nun was tun, sie kommt also mit an Bord. Einfach nur, um noch zeigen zu können, was es so an Wegen gab und gibt. Warum man früher Aufenthalte im Freien nicht etwa extra verordnete, sondern sie sich jederzeit gönnte, feierte, faulenzte, sich inspirieren ließ und noch vieles mehr.

Blumen brauchen Insekten, um sich zu vermehren und sich fortzupflanzen. Manche können sich selbst bestäuben oder überlassen es dem Wind. Doch ganz viele Blüten sind darauf angewiesen, dass Krabbel- und Flugvieh zu ihnen kommt, um sich an ihrem Pelz oder Chitinpanzer Pollen einzufangen, die auf anderen Blüten wiederum angestreift werden, damit es mit der Befruchtung auch klappt. Nun ist aber schon seit Längerem vom Insektensterben die Rede. Damit ist gemeint, dass um uns herum immer weniger Bienen (gemeint sind nicht unbedingt die Honigbienen, um die kümmert sich der Imker, sondern die über 500 Wildbienenarten!), Hornissen, Schwebfliegen, Wespen, Schmetterlinge und sonstiges Gefleuch unterwegs sind. Und das ist nicht nur in Deutschland so, sondern überall auf der Welt wird ein Rückgang der Insekten registriert.

Schuld daran sind die auf den großen Agrarflächen großzügig eingesetzten Pestizide, die besonders den Larven zusetzen, schuld daran sind die zunehmende Bebauung, auch die Lichtverschmutzung – viele Insekten sind nachaktiv und werden dadurch irritiert, dass es selbst in den dunklen Stunden eines Tages kaum noch finster ist. Überall sind Lichtquellen, von denen sie magisch angezogen werden, bis sie an ihnen verenden, weil sie nicht mehr den Weg zurück in die Dunkelheit finden. Wie sieht es eigentlich in Ihrem Garten mit der Beleuchtung aus? Die muss doch nicht sein, oder? Da könnten Sie sogar etwas dran ändern, also doch ein bisschen ein Mitmachbuch ...

Bislang ist noch unklar, wie groß das Ausmaß des Insektensterbens in Deutschland tatsächlich ist. In einigen Studien wurde festgestellt, dass in einigen Regionen die Gesamtmasse um 75 Prozent zurückgegangen sein soll. Wie mies es um die Insekten bestellt ist, beobachte ich selbst und muss dann ständig daran denken, weil ich selbst seit einiger Zeit auf Deutschlands besten Flächen kaum noch etwas Flatterhaftes antreffe. Sogar das noch vor zehn Jahren heiß geliebte Tagpfauenauge ist hier schon rar.

Der Pflanzenretter

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