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3.3.1 Hinwendung zum cultural turn

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Einfluss des cultural turn

Unter dem Einfluss des cultural turn in der Humangeographie, der zunächst im angelsächsischen Sprachraum wirksam wurde und dann größere Bereiche der deutschsprachigen Humangeographie erfasst und geprägt hat, vollzieht sich seit Ende der 1990er-Jahre auch in der bildungsgeographischen Forschung eine zunehmende Öffnung gegenüber theoretischen Konzepten aus den Sozial-, Kultur- und Geisteswissenschaften. Dieser Paradigmenwechsel ist an ein vorwiegend sozialkonstruktivistisches Wissenschaftsverständnis geknüpft, das qualitativ orientierte methodische Zugänge wie diskursanalytische Verfahren, Interviews und Beobachtungen einschließt (GLASZE & MATTISSEK 2009).

Im Zuge dieser Entwicklungen hat sich das Forschungsinteresse der deutschsprachigen Bildungsgeographie von der früher noch vorherrschenden Fokussierung auf formale und institutionalisierte Bildung, die mittels bildungsstatistischer Variablen erfasst und analysiert wurde, nun auf übergreifende Theorien und Konzepte verlagert (PFAFFENBACH 2006). Für die Untersuchung bildungsbezogener Phänomene werden verstärkt auch qualitative Verfahren eingesetzt. In den betreffenden Arbeiten liegt die Betonung auf der kulturellen Bedingtheit von Bildungsbeteiligung, Bildungsinhalten und Institutionen sowie auf bildungsbezogenen Entscheidungen und Praktiken (FREYTAG 2003; JAHNKE 2005; WEBER 2014). Vereinzelt werden auch diskursanalytische Verfahren in der Bildungsgeographie eingesetzt wie in der Dissertation von BURS (2013) zu diskursivem Wandel und räumlichen Bezügen in der deutschen Hochschulentwicklung.

Bildungsgeographie

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