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-Sebastian- 27.04.2016, Mittwoch

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Er wacht mit extremen Kopfschmerzen auf. Was ist letzte Nacht passiert? Nachdem er seinen trägen Körper aus dem Bett gequält hat, nimmt er zwei Aspirin und schlurft ins Badezimmer, wo er sich eine erfrischende Dusche gönnt. Dabei kommen ihm wieder die erschreckenden Bilder seines Elternhauses in den Sinn. Nein, es war kein Traum, stellt er ernüchternd fest. Er trocknet sich ab und verlässt das Badezimmer, ohne in den Spiegel zu schauen. Er beschließt, trotzdem zur Arbeit zu fahren. Wenn er zu Hause Trübsal bläst, wird die Katastrophe dadurch auch nicht wieder rückgängig gemacht. Er verabschiedet sich von Kim mit der Bitte, die Wohnung nicht zu verlassen und in der Hoffnung, ihr vertrauen zu können. Es hilft alles nichts, er muss sie jetzt alleine lassen, obwohl er sich am liebsten zu Hause einsperren würde. Aber er darf nichts tun, was irgendwie verdächtig wirken könnte.

Sebastian findet es etwas merkwürdig, dass seine Kollegen ihn nach dem gestrigen Einsatz noch immer nicht angerufen haben. Er rechnet damit, dass er beim Betreten des Reviers ein Dutzend bemitleidende Blicke ernten wird. Zu allem Überfluss kommt er auch noch zu spät, denn es ist bereits nach 10 Uhr.

Als er auf dem Revier ankommt, sind die Gänge menschenleer, er ist am Überlegen, ob er einfach in ein beliebiges Büro gehen und jemand fragen sollte, was in den letzten Stunden so vorgefallen sei. Aber er beschließt, sich zuerst einmal einen Kaffee zu holen. Nur nicht auffallen!

Mit der schwarzen Brühe, die in seiner alten, abgenutzten Tasse vor sich hin dampft, setzt er sich hinter seinen Schreibtisch. Er wundert sich, dass er alleine ist, da er ja schon spät dran ist… Zu seinem Glück teilt er sich sein Büro mit Ralf, der für gewöhnlich immer schon an seinem Platz sitzt, bevor Sebastian überhaupt das Gebäude betritt. In dem Moment, als er den ersten Schluck von seiner Morgenmedizin nimmt, fliegt die Tür auf. Ralf wirbelt herein, seine Haare sind etwas zerzaust. Er hat ein breites Grinsen im Gesicht, das aber sofort wieder verfliegt, als er Sebastian erblickt: „Hey, Mann. Geht’s… geht’s dir gut?“

Anscheinend sieht man ihm an, dass etwas nicht stimmt. „Klar doch“, lügt er seinem besten Freund ins Gesicht. So wie es aussieht, ist Ralf gestern nicht zum Tatort gerufen worden, sonst würde er gleich mit der schlechten Nachricht rausrücken. Trotzdem ist er sichtlich bemüht, seinen Kollegen anzulächeln. „Du… du bist früh dran heute.“

Früh dran? Sebastian blickt auf die Wanduhr und dann wieder zu Ralf. „Eigentlich bist du etwas spät dran. Hattest du Stress? Du siehst fast so aus, als wärst du unter eine Dampfwalze gekommen.“

„Da ist aber einer verwirrt. Schau mal auf den Dienstplan, dann würdest du mir zustimmen, denn du bist früh dran.“

Daran hat Sebastian gar nicht gedacht, muss er sich eingestehen. Aber bei dem, was er letzte Nacht erlebt hat, ist sein Dienstplan seine geringste Sorge. Ralf setzt sich ihm gegenüber an seinen Schreibtisch, wobei er etwas nervös auflacht: „Aber he! Der mit der Dampfwalze war gut! Das trifft es zwar nicht ganz, aber gekommen bin ich allerdings! Bibiana war bei mir.“

Nicht schon wieder, denkt sich Sebastian. Der Typ ist dreiunddreißig Jahre alt und hat schon eine Zeit lang ein Verhältnis mit dieser sechsundfünfzigjährigen Ehefrau eines Immobilienmaklers. „Glaubst du nicht, dass es Zeit wird, das mit der Alten mal zu beenden?“

„Was? Nein! Die wird mich so schnell nicht mehr los!“

„Was sagt ihr Mann dazu?“

„Der ist für ein paar Tage golfen mit den Kindern aus seiner ersten Ehe. Außerdem…“

„Und diese Kinder sind wahrscheinlich in deinem Alter.“

„Mach dich nur lustig über mich. Aber eines sag ich dir: Bibiana hat den Körper einer Dreißigjährigen! Und das Gesicht - wie das einer Barbiepuppe!“

„Sie wird, schätze ich mal, auch die finanziellen Mittel haben, um wie eine Puppe auszusehen.“

„Jaja, so etwas sagen die Neider. Fakt ist, ich hab’s heute Morgen von ihr besorgt bekommen. Und das zwei Mal! Währenddessen hast du dir zu Hause den Kopf darüber zerbrochen, welche Socken am besten zu deiner Hose passen.“

Beide beginnen zu lachen, obwohl Sebastian gar nicht danach zumute ist. Wenn Ralf nur wüsste, worüber er sich wirklich den Kopf zerbrochen hat.

„Oh, Mann“, meint sein bester Freund plötzlich. „Was ist denn mit deinem Gesicht los? Geht’s dir auch wirklich gut?“

„Es geht mir gut, ich habe nur kaum geschlafen. Wenn du jetzt bitte die Fragerei sein lassen würdest“, antwortet Sebastian etwas genervt. Was sollte schon mit seinem Gesicht los sein? Er überlegt, ob er auf die Toilette gehen und sich im Spiegel betrachten soll, entscheidet sich dann aber dagegen, weil er schlicht und einfach zu erledigt ist.

„Wie dem auch sei“, fährt Ralf fort, „ich habe Donuts mitgebracht. One for you and one for me. Als kleine Entschuldigung wegen gestern.“ Er schleudert eine Tüte in Sebastians Richtung. Einen Moment lang weiß er nicht, was Ralf damit meint, dann fällt es ihm wieder ein: Sie waren doch gestern Abend bei Ralf zu Hause verabredet, um gemeinsam Fußball zu schauen! Du lieber Gott, das hat er total vergessen! Schuld daran war bestimmt der plötzliche Anruf seines Vaters. Er lässt sich seine Verwunderung nicht anmerken und holt sein Smartphone hervor. Tatsächlich! Da ist eine Nachricht von Ralf, in der steht, dass der Männerabend leider ins Wasser fällt. Begründung hat er keine angegeben.

Sebastian steckt sein Handy wieder ein, dabei fällt ihm auf, dass sich unter seinen Fingernägeln Schmutz angesammelt hat, der aussieht wie Erde. Für gewöhnlich ist er ein sehr sauberer Mensch, aber in letzter Zeit lässt seine Sorgfalt diesbezüglich anscheinend etwas zu wünschen übrig.

Eigentlich hat er überhaupt keinen Appetit, aber wenn er so darüber nachdenkt, wann er das letzte Mal etwas gegessen hat, kann so ein Donut jetzt nicht schaden. Als die beiden den ersten Bissen von ihrer Mehlspeise nehmen, kommt ein Kollege zur Tür herein. Es ist Dirk Laurenz. Ralf beginnt sofort ein Gespräch: „Hey, Mann. Was machst du denn noch hier? Hattest du nicht gestern Abend Dienst?“

Beim letzten Satz kommt Sebastian der eine Bissen fast wieder hoch.

Dirk antwortet: „Guten Morgen, Leute. Ja, ich bin auch schon fast weg. Da ist nur noch etwas…“

Sein Blick wandert zu Sebastian, der versucht, seine Nervosität zu überspielen: „Ach so? Was ist denn los?“

„Ja, also… da du schon hier bist, solltest du am besten zu Hauptkommissar Wedel gehen.“

„Uiuiui!“ Ralf wird hellhörig. „Hast du etwa einen Scheiß verzapft?“

„Nicht, dass ich wüsste… Danke, Dirk. Ich mach mich gleich auf den Weg.“

Dirk winkt zum Abschied und wirft Sebastian einen besonders mitfühlenden Blick zu. Er weiß also Bescheid. „Alles klar. Haltet die Ohren steif, Leute.“

Als er das Büro verlassen hat, findet Ralf als Erster seine Stimme wieder: „Hast du eine Ahnung, was los sein könnte?“

Sebastians Handflächen sind schon ganz verschwitzt, als er antwortet: „Nein, vermutlich geht’s um eine Kleinigkeit. Was soll schon sein?“ Mit diesen Worten verlässt er den Raum. Was soll schon sein? Er weiß genau, was los ist, verdammt nochmal!

Als er bei der Bürotür des Hauptkommissars anklopft, wird er auch gleich reingebeten. Sein Magen rebelliert. Er steht nun vor dem großen Metallschreibtisch, Herr Wedel dahinter. Sebastian hat beide Hände hinter dem Rücken verschränkt und nickt. „Hauptkommissar Wedel…“

Sein Vorgesetzter hat eine finstere Miene aufgesetzt. „Guten Morgen, Herr Rietz. Ich glaube, Sie setzen sich besser. Was… ist mit Ihrem Gesicht passiert?“

Sein Gesicht? Warum zum Teufel hat heute jeder ein Problem mit seinem Gesicht? Da fällt Sebastian wieder die unruhige Nacht ein. Außerdem ist er mit Kopfschmerzen aufgewacht. „Ich habe mir nur den Kopf angeschlagen.“

Das ist seine einzige Erklärung dafür. Wahrscheinlich hat er irgendwo einen blauen Fleck oder sogar eine kleine Beule, aber heute Morgen hatte er wirklich andere Sorgen als sein Aussehen. Er setzt sich langsam hin und wird noch nervöser. Er weiß, welche Nachricht ihn erwartet. Wedel wird ihn doch nicht zum Hinsetzen auffordern, um ihm mitzuteilen, dass er eine Gehaltserhöhung für ihn hat. Die beiden starren sich einige Sekunden lang an. Wedels blonde Haare sind perfekt gescheitelt, obwohl er in der kurzen Zeit, in der Sebastian nun bei ihm ist, schon mehrfach mit seinen groben Händen durchgefahren ist.

„Wie fange ich am besten an… Sie sind doch in der Unzenfeldgasse aufgewachsen, nicht wahr?“

„Ja, das stimmt.“

„Nun, ich muss Ihnen leider mitteilen, dass sich gestern Abend etwas Tragisches in Ihrem Elternhaus abgespielt hat.“

„Ach?“ Sebastian hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt, weil ihm keine andere Antwort darauf eingefallen ist.

Nun nimmt auch der Hauptkommissar in seinem - wie Sebastian findet - viel zu großen Ledersessel Platz und öffnet nach der Reihe einige Schreibtischschubladen. Sebastian will gar nicht wissen, was ihn nun erwartet… etwa Fotos von seinen zugerichteten Eltern?

Wedel scheint nicht zu finden, wonach er sucht und schließt die Laden wieder. Die Stille im Raum ist beklemmend. Ihm ist anscheinend aufgefallen, dass Sebastian sich nicht wohlfühlt und schenkt ihm kommentarlos ein Glas Wasser aus der Karaffe ein, die auf dem Tisch steht. Dankend nimmt Sebastian das Glas entgegen, welches in einem deutlich besseren Zustand ist als die, die sie für ihre Büros zur Verfügung gestellt bekommen. Unauffällig betrachtet er den Rand des Glases, das im Gegensatz zu den anderen im Revier keine Kalkflecken aufweist. Er nimmt einen Schluck und umfasst es mit beiden Händen, damit es ihm bei der bevorstehenden Schreckensnachricht nicht entgleitet. Oder hat er das alles nur geträumt? Nein, ausgeschlossen. Kim wartet doch zu Hause auf ihn…

Der Hauptkommissar öffnet nun eine Lade auf der anderen Seite des Schreibtisches und blättert in etwas herum, bis er fündig wird und ein Bild auf den Tisch legt.

Sebastian sieht es sich an. Die Leute auf dem Foto sind zweifelsfrei seine Eltern und Kim. Es ist in einem schwarzen Bilderrahmen und zeigt die drei - fröhlich und voll ausgerüstet - bei einer Wandertour. Er fragt sich, wer das Foto geschossen hat. Plötzlich hört er Wedels Stimme in weiter Entfernung, so als würde er an dem einen Ende eines Tunnels stehen und sein Vorgesetzter an dem anderen: „Das ist doch Ihre Familie, oder?“

„Ja“, antwortet Sebastian und blickt schuldbewusst auf den Boden. Warum er das tut, weiß er selbst nicht.

Wedel fährt fort: „Eine Nachbarin hat uns angerufen und gesagt, dass sie Schreie aus dem Haus gehört hat. Als unsere Leute dort eingetroffen sind, mussten sie feststellen, dass Ihre Eltern Opfer eines grausamen Verbrechens wurden. Herr Rietz… Es tut mir leid, Ihnen das sagen zu müssen, aber… die Sanitäter konnten nichts mehr für die beiden tun.“

Sebastian ist so überrumpelt, als hätte er es erst in diesem Augenblick erfahren. Er stellt sein Glas ab, vergräbt sein Gesicht in seinen zitternden Händen und hört die Worte des Hauptkommissars: „Sie müssen die Leichen nicht identifizieren, wenn Sie nicht wollen. Ihre alte Wohnadresse und die Geburtsurkunde liefern uns in solch unangenehmen Angelegenheiten genug Beweise, wie Sie ja wissen.“

„Das… das wäre mir sehr recht.“

Wedel nickt verständnisvoll und nimmt das Foto wieder an sich.

Sebastian wirkt etwas unsicher, als er fragt: „Gibt es schon irgendwelche Hinweise auf den Täter?“

„Nun ja, auf der Tatwaffe wurden keine Fingerabdrücke gefunden, außer die Ihrer Mutter. Gibt es vielleicht irgendjemanden, der einen Hass auf Ihre Eltern haben könnte?“

Außer mir selbst?, wäre es ihm beinahe rausgerutscht. „Um ehrlich zu sein, weiß ich das nicht. Wir hatten in den letzten Jahren kaum Kontakt. Ich habe keine Ahnung, wer so etwas tun würde… Also… wer sie umbringen würde…“, sagt Sebastian und muss schlucken, aber der Frosch in seinem Hals ist hartnäckig, also nimmt er einen großen Schluck von seinem Wasser. Jetzt hätte er sich doch beinahe verplappert. Wedel würde sich sicher wundern, woher er von den Stichverletzungen weiß. Das ist ja gerade nochmal gut gegangen.

Der Hauptkommissar spricht weiter: „Wir haben einen kleinen Rucksack gefunden. Es war nicht wirklich viel drin, keine Kleidung oder Sonstiges, aber es befand sich ein Portemonnaie mit einem Ausweis einer gewissen Kim Rietz darin. Das ist doch Ihre Schwester, oder?“

Sebastian nickt nervös, aus Angst davor, was jetzt kommen würde.

Sein Vorgesetzter fährt in monotoner Stimmlage fort: „Ihre Schwester ist komischerweise spurlos verschwunden. Ich weiß, Sie hatten lange Zeit kaum Kontakt zu Ihren Verwandten, aber wäre es vorstellbar, dass Ihre Schwester ihnen das angetan haben könnte?“

Sebastian blickt auf. „Wie bitte? Nein, unmöglich.“

„Herr Rietz, ich kann mir vorstellen, dass man seiner kleinen Schwester so etwas nie zutrauen würde. Aber Sie hatten, wie Sie vorhin erwähnten, lange Zeit kaum Kontakt zu Ihren Eltern. Gilt das auch für Ihre Schwester?“

Sebastian bringt nur ein knappes Nicken zustande.

„Womöglich hat sich das Verhältnis zwischen…“, Wedel blättert kurz in seinen Unterlagen, „… Kim und Ihren Eltern verschlechtert? Es könnte vieles vorgefallen sein.“

Sebastian kann selbst nicht glauben, dass er nicht an die Möglichkeit gedacht hat, dass man seine Schwester tatsächlich verdächtigen würde. Hält er etwa eine Mörderin in seiner Wohnung gefangen? Nein, dazu wäre Kim nicht in der Lage.

Sein Vorgesetzter redet weiter: „Es deutet alles darauf hin, obwohl wir natürlich keine eindeutigen Beweise haben. Sehen Sie, Ihre Eltern wurden… es tut mir leid, Ihnen das sagen zu müssen…Sie wurden… bestialisch ermordet. Und im Badezimmer zum Beispiel… war die Badewanne voll mit Wasser. Am Beckenrand waren Blutspuren zu sehen und im Wasser wurden blonde Haare gefunden, die weder Ihrer Mutter, noch Ihrem Vater zuzuordnen waren. Wir haben auf Fotos, unter anderem auf dem von Kims Ausweis gesehen, dass sie blonde Haare hat. Also im Moment sieht es ganz danach aus, als hätte Ihre Schwester die beiden umgebracht und sich danach ein Bad eingelassen, weil sie dachte, sie hätte alle Zeit der Welt, um sich das Blut abzuwaschen… Und als sie die Polizeisirenen hörte, muss sie dann wohl die Flucht ergriffen haben. Sie hatte nicht einmal mehr die Zeit, das Wasser auszulassen, das Badezimmer zu säubern oder sich abzutrocknen, geschweige denn, ihren Rucksack mitzunehmen. Vom Badezimmer bis zur Eingangstür war der Boden nass, also muss sie das Haus auch so verlassen haben. Und trotzdem blieb sie unbemerkt. Das Blut in der Badewanne stammt eindeutig von Ihren Eltern.“

Sebastian ist fassungslos. Kim saß doch in der trockenen Wanne, oder etwa nicht? Seine Erinnerungen scheinen irgendwie zu verblassen. Aber Blut? Er kann sich nicht erinnern, im Badezimmer auch Blut gesehen zu haben. Vielleicht ist der Täter gestern noch im Haus gewesen, als Sebastian es mit Kim verlassen hat. Und in wenigen Minuten hätte er alles so aussehen lassen können, als wäre Kim die Täterin! Aber wieso hat er sie am Leben gelassen? Hat Sebastian ihn etwa durch sein Ankommen erschreckt und ihn von einem Mord an seiner Schwester abgehalten?

„Ich muss Sie trotzdem etwas fragen…“ Wedels Worte reißen ihn aus seinen Gedanken. „Wo waren Sie gestern zwischen 21 und 23 Uhr?“

„Sie verdächtigen mich?“ Sebastian weiß, dass jeder aus dem bekannten und familiären Umfeld diese Frage zu hören bekommt. Reine Routine. Trotzdem ist es ein ungutes Gefühl, sie gestellt zu bekommen, vor allem, weil er ja tatsächlich am Tatort gewesen ist.

Da Wedel keine Antwort zu beabsichtigen scheint, sagt Sebastian: „Ich war zu Hause und habe geschlafen.“

„Kann das irgendwer bezeugen?“

„Nein…“

„Na gut, das war’s fürs Erste. Ihr Verlust tut mir wirklich leid und mir ist auch bewusst, dass diese Befragung eben nicht leicht für Sie war. Ich würde Ihnen vorschlagen, dass Sie sich ein paar Tage Urlaub nehmen.“

„Nein, das will ich nicht. Ich bin froh, wenn ich durch die Arbeit etwas Ablenkung habe.“

„Herr Rietz, die werden Sie hier sicherlich nicht bekommen.“

„Wurde schon jemand dem Fall zugeordnet?“

„Gewiss, Frau Kollegin Birkner.“

Negatio

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