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-Sebastian- 28.04.2016, Donnerstag
ОглавлениеLauter, lauter… immer lauter wird das dumpfe Pochen in seinem Kopf, das ihn neuerdings verfolgt. Passiert es gerade wirklich? Er hat es schon einmal gesehen… gehört… gespürt…?
Was hat das zu bedeuten? Zwei leblose Körper… vertraute Gesichter… er muss Kim retten! Kommt es ihm nur so vor, oder lächelt sie verräterisch, ehe sich ihr Gesicht zu einer angsterfüllten Fratze verzieht? Und warum muss er ausgerechnet jetzt an ein Lied von Boney M. denken?
Sie zeigt ihre makellosen Zähne, als sie den Mund erneut zu einem Grinsen öffnet. Dazwischen kommen Maden hervor, die ihn aufzufressen drohen…
Erschrocken fährt Sebastian in seinem Bett hoch. Ein Blick auf den Wecker - es ist 3.20 Uhr morgens.
Er hat geträumt - oder ist es wirklich passiert? Mit feuchten Händen fährt er sich durch seine dunklen zerzausten Haare. Gott sei Dank, es war nur ein Traum!
Er zieht sich einen Bademantel über und schlurft im Halbdunkeln ins Nebenzimmer zu seiner kleinen Schwester Kim. Die Straßenlaterne, die immer ein wenig flackert, und wo irgendwie nie etwas dagegen unternommen wird, scheint von draußen herein auf ihren Hinterkopf. Es sieht friedlich aus, wie sie da so in dem Bett liegt.
An das flackernde Licht der Straßenlaterne hat sich Sebastian schon gewöhnt. Manchmal, wenn er die Vorhänge zurechtzieht, erhascht Kim einen Blick nach draußen und betrachtet daraufhin für kurze Zeit das Blumenbeet mit den von Sebastian selbsteingesetzten Lilien auf dem Rasen, der hinter dem Wohnhaus liegt.
In diesen kurzen Momenten lässt er seine Schwester gewähren.
Er muss nur aufpassen, dass sie von niemandem entdeckt wird…