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Verbindet ihm die Augen, Männer! Er geht über die Planke

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Die Fähigkeit, den spezifischen Einfluss der Eiche auf einen Wein zu erkennen, kann bei einer Blindverkostung manchmal den entscheidenden letzten Hinweis geben. Die einzigen Länder, in denen heutzutage typischerweise amerikanische Eiche verwendet wird, sind Spanien (vor allem für Old-School-Rioja und -Ribera-del-Duero), Portugal, Amerika (erstaunlicherweise viel seltener als anderswo) und gelegentlich Südafrika. Wenn dir dieser Duft von Dill, Kokosnuss, Buttertoast und Vanilleextrakt, wie man ihn zum Backen verwendet, in die Nase kommt: Heureka! Du bist auf amerikanische Eiche gestoßen!

Aber auch wenn du nicht den Ehrgeiz hast, Blindverkoster zu werden, ist Holz beim Wein ein Element, das nicht nur wichtig, sondern auch faszinierend ist. Ich werde nie eine Blindverkostung vergessen, die 2004 bei Nicolas Potel stattfand: ein Dutzend Weine, alle rot, alle in Papiertüten. Ich dachte, dass zumindest ein paar von ihnen Burgunder waren, erlesen, rein, königlich. Wohl einige aus Volnay, Beaune, möglicherweise ein Chambolle-Musigny und ein Morey-Saint-Denis. Vielleicht war auch ein Cabernet Franc im Mix, eventuell sogar ein Pinot Meunier aus Oregon, einige Crus Beaujolais. Ich war ziemlich sicher, es draufgehabt zu haben: Jahrgänge, Gemeinden, sogar Erzeuger. Bis die Tüten entfernt wurden: zwölf Weine, ein einziger Jahrgang, ein einziger Cru der Côte Chalonnaise, eine einzige Traube, elf Hölzer verschiedener Herkunft. Leck’ mich am Arsch! Wenn es Homer-Simpson-Momente gibt, bei denen man sich nur auf die Stirn schlagen und „Neinn!“ stöhnen will, dann gehörte der zu den Top Five aller Zeiten. Aber welcher Freak nimmt einen Grundwein her und baut ihn auf zwölf verschiedene Arten aus? Kurios waren auch die Etiketten; anstelle des Ortes (in diesem Fall Mercurey) wurde an der entsprechenden Stelle der Wald genannt, aus dem das Fassholz stammte. Und nicht nur das, in der Ecke oben rechts stand auch noch der spezielle „Einzelwald“-Block, zum Beispiel „a1b4“, wo der Baum gefällt worden war. „Terroirholz“ aus einem bestimmten Mikroklima? Holy Shit! Und alle fielen drauf rein. Kein einziger von uns hatte vermutet, dass auch nur zwei Weine vom selben Erzeuger stammten, geschweige denn, dass es derselbe Wein war. Die Moral der Geschichte? Holz ist eine ganz eigene Welt, also sieh dich vor!

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