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Erwischen Sie andere dabei, wie sie etwas richtig machen! (Und suchen Sie nicht nach Dingen, die falsch laufen)

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In der Welt des Hundetrainings ist es eine weitverbreitete Einstellung, auf Verhaltensweisen zu achten (aktiv danach zu suchen!), die einem gefallen und von denen man möchte, dass sie öfter auftreten. Dies ist auch ein philosophischer Lebensansatz, der sehr leicht zu einer Gewohnheit wird, weil er so effektiv darin ist, Verhalten zu beeinflussen – und zwar auf eine gütige Art, ohne schädliche oder schmerzhafte Nebenwirkungen. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass dadurch auch der Beobachter eine positivere Einstellung entwickelt.

Es ist einfach, auf gutes Verhalten zu achten, anstatt ständig danach zu suchen, was jemand falsch gemacht hat. Aber in manchen Berufen ist es eine so ungewöhnliche Einstellung, dass sie es in die landesweiten Nachrichten schafft – dies war bei der Polizeieinheit in Farmington in New Hampshire der Fall. In jener Stadt begannen die Polizeibeamten, aktiv nach Leuten Ausschau zu halten, die das Richtige taten – also zum Beispiel ihren Hund angeleint hatten, den Zebrastreifen benutzten oder beim Abbiegen den Blinker verwendeten. Sie verstärkten dieses Verhalten dann, indem sie Gutscheine für Pizza oder Pommes verteilten. Es begann damit, dass ein Polizist beobachtete, wie ein Mann keine Mühen scheute, um trotz dichten Schneefalls zum nächsten Zebrastreifen zu gelangen, anstatt die Straße einfach illegal zu überqueren. Der Beamte wollte etwas für den Mann tun, um seine Bemühungen zu belohnen. Diese Strategie der positiven Verstärkung führt nicht nur dazu, dass das Verhalten mit höherer Wahrscheinlichkeit wieder auftreten wird, sondern sie stellt auch eine Verbindung her und stärkt die Beziehung zwischen der Polizei und den Bürgern. Wenn ein Polizeibeamter auf einen zukommt, denken die meisten Leute: „Oje, meint er, dass ich etwas falsch gemacht habe?“ Wahrscheinlich haben sie dabei auch Angst. Zu hören, dass man etwas richtig gemacht hat, würde die meisten Menschen überraschen, und zwar auf eine gute Art. Normalerweise haben Polizeibeamte mit dem kleinen Prozentsatz der Bevölkerung zu tun, deren Verhalten nicht dem entspricht, was sie gerne sehen würden (oder mit Menschen, die zu Recht oder Unrecht unter dem Verdacht stehen, sich nicht richtig zu verhalten). Diese Strategie ist also hilfreich, um mit dem Rest der Bevölkerung in Kontakt zu treten. In dieser Branche bedeutet es eine echte Abkehr vom Standardprozedere, nach gutem anstatt nach falschem Verhalten zu suchen, um dieses zu verstärken. Im Rahmen der Polizeiarbeit stellt dies eine echte Revolution dar, obwohl es im Hundetraining Normalität ist.

Polizeibeamte sind nicht die einzigen, für die positive Verstärkung etwas Neues ist – in manchen Bereichen ist sie noch kaum in Erscheinung getreten. In unserer Gesellschaft ist es leider viel gängiger, zu kommentieren oder zu reagieren, wenn jemand etwas macht, was einem nicht gefällt oder was man ablehnt. Vom Standpunkt der Verhaltensbeeinflussung aus gesehen ist es allerdings nicht ideal, nur dann Rückmeldung zu geben, wenn etwas falsch läuft. Menschen neigen dazu, sich eher über Verkaufspersonal oder Flugbegleiter zu beschweren, wenn die Dienstleistung nicht so gut ist, wie erwartet – anstatt diesen Berufssparten ein Kompliment zu machen, wenn sie ihre Arbeit gut erledigen. Menschen neigen auch eher dazu, Dinge zu sagen wie: „Nein, nicht dahin.“, „Das war eine schlechte Idee.“, oder „Warum bist du so langsam?“, anstatt das entsprechende „Ich finde es gut, wo du das hingetan hast.“, „Tolle Idee!“, und „Danke, dass du das so schnell erledigt hast.“

Es ist, als ob die Leute annehmen würden, dass alle anderen das Gewünschte automatisch machen sollten und werden – und dass eine Unterweisung nur dann nötig ist, wenn sie vom offensichtlichen Weg abweichen. Dies hat zum Effekt, dass wir alle in ständiger Erwartung eines grässlichen Alarmtons leben, oder damit rechnen, dass jemand sagt: „Nein! Falsch!“ Es ist Standard, nicht auf die Dinge zu reagieren, die richtig gemacht werden, aber sehr wohl zu kritisieren, wenn etwas falsch gemacht wird.

Man rutscht sehr leicht in die Gewohnheit ab, nur die Fehler aufzuzeigen oder darüber zu reden, was falsch läuft. Es gibt genügend Menschen, die es anscheinend genießen, andere zu kritisieren und sogar nach Möglichkeiten suchen, dies zu tun. (Leider gibt es Leute, die Yelp! und andere öffentliche Feedback-Seiten als eine Chance betrachten, jede Person und jedes Unternehmen zu zerreißen, die oder das auch nur irgendwie von der absoluten Perfektion abweicht. Perfektion ist ein lächerlich hoher Standard.) Sowohl für Hunde als auch für Menschen kann es kränkend und frustrierend sein, wenn nur die Dinge Beachtung finden, die nicht gut sind.

Der Film Arthur Weihnachtsmann ist ein großartiges Beispiel für die Tendenz, nur aufzuzeigen, was schlecht ist. Als Steve, der älteste Sohn des Weihnachtsmannes, alle Weihnachtslieferungen übernimmt und dabei ein Geschenk für ein Kind vergisst, redet sein Vater zu seinem Ärger nur noch über dieses kleine Mädchen und „nicht über die zwei Milliarden Dinge, die ich heute Nacht richtig gemacht habe!“ Steve hat recht – das ist keine Art, jemanden zu behandeln. Ein kleiner Perfektionsfehler heißt noch lange nicht, dass jemand keinen guten Job gemacht hat. Wenn der Fokus auf jedem nur möglichen Fehler liegt, dann leiden alle ständig unter dem drückenden Gefühl, niemals genügen zu können. Es ist sehr viel wirksamer (und sehr viel netter), auf die Dinge zu reagieren, die richtig gemacht wurden. Wenn wir uns auf dieses Verhalten konzentrieren, dann weiß der Akteur auch, dass er das Richtige getan hat. Eine Verbesserung ist so gut wie immer möglich, Perfektion ist nur sehr selten möglich. Und das ist auch in Ordnung so.

Ich habe selbst schon den Fehler gemacht, zu ignorieren, was gut gemacht wurde und nur darüber zu sprechen, was nicht richtig gemacht wurde. In einem Fall fühlte ich mich deshalb schrecklich und schuldig, weil ich es eigentlich besser weiß. Es gibt keine Entschuldigung für mein Verhalten, weil es für Hundetrainer zum Alltagsgeschäft gehört, dass wir bemerken und bestärken, was gut gemacht wurde. Im Jahr 2008 begann ich, eine wöchentliche Tierkolumne (The London Zoo) für meine Lokalzeitung zu schreiben und im Jahr 2009 kam eine zweite wöchentliche Kolumne zum Thema Laufen dazu (High Country Running). Jahrelang hatten die Redakteure der Lokalzeitung gute Arbeit geleistet, aber ich fand das nicht der Rede wert. Nach Hunderten von Kolumnen schrieb ich im Jahr 2012 dann eine Lauf-Kolumne über die vielen Variationen, in denen das Wort „laufen“ in unserer Sprache vorkommt. Ich zählte so unterschiedliche Ausdrücke auf wie: Amok laufen, aus dem Ruder laufen, heiß laufen, Sturm laufen, die Dinge laufen lassen, Gefahr laufen, glatt laufen und jemanden laufen lassen. Ich beendete den Artikel mit dem folgenden Satz, der ein Zitat aus Shakespeares Theaterstück Ein Sommernachtstraum ist: „Der Kurs der wahren Liebe verlief nie reibungslos.“ (im englischen Original lautet der Satz: “The course of true love never did run smooth.”). Als ich die Zeitung las und sah, dass dieses Zitat zu „The course of true love never did run smoothly“ geändert worden war, war ich entsetzt. Das Zitat war nun zwar grammatisch korrekt, aber auch ein Fehlzitat des Originals. Ich kontaktierte den zuständigen Redakteur, erklärte das Problem und warum es mir peinlich war, und bat ihn, das Zitat in der Online-Ausgabe zu ändern. Er war extrem nett und entschuldigte sich, aber später fiel mir ein, dass ich kein einziges Mal Bestätigung oder Wertschätzung ausgedrückt hatte – ich hätte den Redakteuren zum Beispiel für ihre ausgezeichnete Arbeit danken können oder dafür, dass sie mich in den vorhergehenden Jahren unzählige Male gerettet hatten, weil sie den gelegentlichen Grammatikoder Rechtschreibfehler korrigiert hatten. Nein, ich hatte alles ignoriert, was sie richtig gemacht hatten und sie stattdessen für eine einzige, komplett verständliche redaktionelle Änderung kritisiert, die einfach daher rührte, dass sie das Shakespeare-Zitat nicht erkannt hatten. Mein Fehler, umso mehr so, als mir bewusst ist, dass ich darauf achten sollte, was richtig läuft. Ich verschickte später aber eine E-Mail, in der ich mich für meine Beschwerde entschuldigte und meine Dankbarkeit für die vielen Male zum Ausdruck brachte, bei denen ihre Korrektur mich davor bewahrt hatte, Fehler in den Druck zu bringen. Ich merkte außerdem an, dass ich ihre ausgezeichnete Arbeit schon vor langer Zeit hätte anerkennen müssen, anstatt auf das eine Mal zu warten, an dem ich mit der redaktionellen Arbeit nicht einverstanden war, um dann darauf zu reagieren.

Die generelle Vorgehensweise im Hundetraining (die auch anderweitig angewandt werden kann) ist, ständig nach Verhaltensweisen Ausschau zu halten, die einem gefallen, damit man diese verstärken kann. Man nimmt nicht von vornherein an, dass irgendjemand weiß, was man erreichen möchte, was man mag oder was man wertschätzt. Es ist mein Job als Trainerin, den Hund dabei zu erwischen, wie er etwas richtig macht. Wenn ich das Verhalten positiv bestärke, wird es mit höherer Wahrscheinlichkeit wieder auftreten. Was bedeutet, dass die eigene Reaktion auf gutes Verhalten dieses stärkt. Ich bin immer auf der Suche nach Dingen, die mir gefallen und die ich verstärken könnte. Bei Hunden kann das etwas so Einfaches sein, wie ihnen einen Kauknochen zu geben, wenn sie auf ihr Hundebett gehen – damit bestärke ich dieses Verhalten. Oder ich könnte einem Hund ein Leckerchen geben, wenn er sich hinsetzt, während das Baby an ihm vorbeikrabbelt. Beides sind Beispiele für vorbildhaftes Hundeverhalten, das zur Gewohnheit werden soll – und ich habe beide Hunde dabei “erwischt“, wie sie es machen.

Bei Menschen ist es mindestens genauso wichtig, gutes Verhalten zu bemerken und darauf zu reagieren. Ich habe einmal eine Auszeichnungsfeier für die Fünftklässler an der Schule meines Sohnes besucht. Es wurden Auszeichnungen für gute Noten in verschiedenen Leistungsklassen verliehen sowie für Leistungsverbesserungen, Zivilcourage und Ehrenamtliches. Für den Direktor war es eine schwierige Aufgabe, weil er sowohl die Fünftklässler als auch deren Eltern ansprechen musste. Falls Sie kein 10oder 11-jähriges Kind zuhause haben: Ich kann Ihnen versichern, dass Kinder nicht unbedingt dasselbe unterhaltsam oder witzig finden wie Erwachsene. Es kommt zwar manchmal vor, aber im Großen und Ganzen sind Fünftklässler und deren Eltern zwei verschiedene Zielgruppen. Der Direktor schaffte es ganz wunderbar, seine Kommentare und Witze so auszutarieren, dass beide Gruppen im Publikum auf ihre Kosten kamen – und mir war es ein Bedürfnis, ihn wissen zu lassen, dass ich das bemerkt hatte, indem ich ihm ein kleines Dankesschreiben schickte.

Die Philosophie, darauf zu achten, was richtig gemacht wurde, wirkt sich auch darauf aus, wie ich die Arbeiten und Prüfungen meiner Universitätsstudenten beurteile. Die Vorgehensweise, bei der man anspricht, was falsch ist, während man davon ausgeht, dass alles richtig sein sollte, entspricht einer Benotungstechnik, die annimmt, dass ein Student hundert Prozent bei einer Prüfung erzielt – bis der Professor mit der Bewertung beginnt und Fehler findet. Bei dieser Vorgehensweise werden Prüfungsfragen mit -1 bis -8 bewertet und es gibt eine Gesamtsumme an verlorenen Punkten. Dem liegt eine Negativität zugrunde, die den Studenten meiner Meinung nach nicht beim Lernen hilft – und ich bin mir ganz sicher, dass die meisten sich nicht sehr gut dabei fühlen.

Ich bevorzuge es, bei der Benotung von Prüfungen so vorzugehen, dass ich versuche, Punkte für gut gemachte Arbeit zu vergeben. Jeder Prüfungsbogen ist erst einmal leer und deshalb eine Null, bis der Student ihn durch die Beantwortung von Fragen aufwertet. Es ist meine Aufgabe, nach den Dingen zu suchen, die richtig sind, und die Punkte zu vergeben, die die Studenten für richtige Antworten verdienen. Ich versuche aktiv, den Studenten so viele Punkte wie möglich zu geben, indem ich herausfinde, was sie richtig gemacht haben. Ich vergebe auch immer Teilpunkte für relevante Ideen oder Antworten, die etwas wert sind – selbst, wenn sie unvollständig oder nicht völlig richtig sind. Auf diese Weise kann ich zu jeder Frage, die ein Student irgendwie sinnvoll beantwortet hat, +3 oder +6 oder etwas Ähnliches schreiben. Das scheint vielleicht nur ein kleines Detail zu sein, aber es ist mir wichtig, meinen Studenten mitzuteilen, dass ihre harte Arbeit, ihr Pauken und ihr Mitdenken ihnen bei der Prüfung zum Beispiel 87 Punkte verdient haben, anstatt sie darauf aufmerksam zu machen, dass sie auf unterschiedlichste Weise versagt und deshalb 13 Punkte verloren haben. Ich möchte sie dabei erwischen, wie sie etwas richtig machen und es interessiert mich nicht, im Grunde zu sagen: „Ha! Da hast du etwas vergessen!“ oder „Oje, das hast du falsch gemacht.“ Es fühlt sich für mich so viel besser an, wenn ich das Äquivalent von „Ja, absolut!“ oder „Gut gemacht!“ sagen kann.

Ich bin Mitglied einer Laufgruppe mit dem Namen „Team Run Flagstaff“. Es handelt sich dabei um eine örtliche Laufgruppe für alle Könnensstufen, und damit meine ich wirklich alle. Es gibt Anfänger-Programme für Leute, die noch nie gelaufen sind, eine Spitzensportlergruppe, zu der sogar Olympiateilnehmer zählen, und sehr viel dazwischen. Vor Jahren begann die gesamte Profi-Truppe dem Chefcoach beim wöchentlichen Laufbahn-Training unter die Arme zu greifen, an dem die meisten unserer Mitglieder teilnehmen. Für viele dieser Profiläufer war es nicht leicht, die normalen, durchschnittlichen Amateur-Läufer zu unterstützen, die das Gros der Clubmitglieder ausmachen. Es war nicht so, dass sie nicht helfen wollten. Aber für die meisten von ihnen fühlte es sich wahrscheinlich komisch an, Läufer anzuspornen, die im Vergleich zu ihnen ziemlich langsam waren – da sie selbst es ja gewöhnt waren, von anderen Blitzläufern umgeben zu sein. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie ihren Laufkollegen während eines harten Trainings kein unaufrichtiges Feedback zumuten wollten – schon gar nicht, da wir so weit unter ihrem Niveau waren. Sie waren wahrscheinlich nicht einmal immer imstande, zu sagen, wer sich wirklich sehr anstrengte, wer sich nur ein bisschen bemühte und wer das Training auf die leichte Schulter nahm. Die meisten Profi-Läufer hatten erst kürzlich das College abgeschlossen und ihre Erfahrung mit Amateuren, deren Begeisterung für den Sport weit größer ist als ihr Talent, hielt sich in Grenzen. Die Profis brauchten eine Weile, bis sie uns entspannt unterstützen konnten und auch in der Lage waren, uns beim Laufen anzufeuern und zu loben. In einer frühen Trainingseinheit standen sie hauptsächlich verlegen herum und redeten miteinander, anstatt sich übermäßig ins Training einzubringen. Eine derartige Verlegenheit sieht schnell wie Desinteresse aus, selbst wenn sie gar nicht so gemeint ist – einfach, weil diese Profiläufer die Stars unseres Sports waren und in unseren Augen Superhelden ähnelten, während wir selbst auf weit niedrigerer Ebene herumdümpelten. Amateurläufer wie ich bekommen schnell das Gefühl, Verurteilung anstatt Unterstützung zu erfahren, wenn wir Spitzenläufer sehen, die in Grüppchen zusammenstehen. Dabei war es egal, dass die Profis nur deshalb Grüppchen bildeten und sich unterhielten, weil sie sich unwohl fühlten und nicht, weil sie auf uns herabsahen. Ich wollte gerne zur Lösung dieses Problems beitragen, anstatt mich einfach nur zu beschweren, wie es einige unserer Clubmitglieder verständlicherweise getan hatten.

Eines Tages hatten einige der Profiläufer während des Lauftrainings Zuspruch für uns parat, den sie in der Form von leisen Bemerkungen wie „Gut gemacht, weiter so“, „Das sieht gut aus, Tempo halten“, oder „Genau so, stark bleiben“ ausdrückten. Ich wollte dieses Verhalten gerne bestärken, da es gegenüber den früheren Trainingseinheiten ein echter Fortschritt war. Also lobte ich ein paar der neuen Hilfstrainer, die an der hinteren Seite der Laufbahn standen und sich wirklich sehr bemühten, indem sie einen steten Fluss an optimistischen Kommentaren abgaben. Ich sagte einfach im Vorbeilaufen: „Wie schön, in diesem Abschnitt hier werden wir unterstützt.“ Das klingt jetzt vielleicht weniger bestärkend als Leckerchen oder schnödes Bargeld wären, aber Bestätigung kann sehr verstärkend wirken – besonders, wenn etwas neu ist oder wenn die Menschen sich ihrer Leistung noch unsicher sind. In den folgenden Runden feuerten die Spitzensportler uns noch begeisterter an und ermutigten mich dabei ganz konkret, indem sie meinen Namen und die Namen anderer Leute verwendeten. Beim Training in der nächsten Woche lief ich an einem neuen Coach vorbei, der die Läufer bei jeder absolvierten Runde einer harten Trainingseinheit anfeuerte. Ich sagte zu ihm: „Du bist immer so motivierend, das finde ich gut.“ Auch er steigerte seinen Zuspruch daraufhin noch mehr. Die meisten Profiläufer, die sich als Trainer versuchen, bekommen den Dreh am Ende heraus. Wir wissen ihre zusätzliche Energie wirklich sehr zu schätzen, aber mit ein wenig positiver Verstärkung machen sie noch viel schneller Fortschritte.

Ich wandte einfach das Grundprinzip der positiven Verstärkung an – man erhält immer das Verhalten, welches man verstärkt –, um die Häufigkeit des “guten“ Verhaltens im Falle unserer neuen Hilfscoaches zu steigern.

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