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Daseinsdissoziierungs-Zynismus

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Denkbar wäre eine Welt, in der wir krank geboren mit fortschreitendem Alter, und bis wir sterben, immer gesünder werden. Vermutlich würde bei einer solchen Existenz die Daseinsverhaftung mit zunehmendem Alter stärker werden. In unserer Welt ist es bekanntlich genau umgekehrt, nämlich so, wie es Justinus Kerner in einem Gedicht beschreibt:

„Gott schickt am End' uns Leiden / Gott schickt am End' uns Leiden, / Auf daß uns diese Welt, / Wenn wir nun von ihr scheiden, / Nicht mehr so mächtig hält.“ (Kerner, Die lyrischen Gedichte. Werke Bd. 1, S. 217)

Aus diesen Zeilen spricht der blanke Zynismus, mit dem man den Beginn unserer Existenz in einer Welt bewirkt und preist, deren Organismen im Alter von Krankheiten heimgesucht zu werden pflegen, die es uns ein wenig leichter machen sollen, den angeborenen Weiterlebenswillen fahren zu lassen.

Antinatalismus

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