Читать книгу 2145 - Die Verfolgten - Katherina Ushachov - Страница 13
11. Avriel Adamski – Gordon City – 07.07.2145
Оглавление»Sicher, dass du das tun willst?«
»Ganz sicher. Ich habe keine andere Wahl.« Avriel schloss die Augen und vertraute seinem besten Freund.
Das gewohnte Sirren bewies, dass Todd den drahtlosen Trimmer eingeschaltet hatte, und bald darauf fühlte Avriel die Aufsätze über seinen Kopf kratzen.
Obwohl er die Lider geschlossen hielt, hatte er genau vor Augen, wie Locke um Locke neben seine Schuhe fiel. Als würde Todd sein Herz rasieren, nicht seinen Kopf.
Erst als das Sirren endete, öffnete er die Augen. »Wie furchtbar sehe ich aus?«
»Ungewohnt. Jetzt hast du so riesige Hungeraugen und … woah, das sieht schräg aus.« Todd leuchtete Avriel mit dem UniCom ins Gesicht.
»Das sieht schräg aus?«
»Na ja, es wussten fast alle Kids, dass du ein Mutant sein musst.«
»Was?«
»Ja klar. Man sah es dir zwar nicht an, aber war ja offensichtlich, wenn du nach dem Abendessen völlig aufgedreht warst und niemand einschlafen konnte, weil du noch irgendeinen Schwachsinn geredet hast fast bis zum Morgen.«
»Aber die Ronny und die anderen …«
»Denen ist doch egal, wer du bist, solange sie für dich kassieren. Vermutlich hätten sie dich halt sofort ausgeliefert.«
»Und ihr habt mich nicht verraten?«
»Wir sind deine Freunde …?«
Avriel fühlte, wie sich ein Lächeln auf sein Gesicht stahl. »Also … danke, Todd.«
»Du willst nicht wissen, was der Plan ist?«
»Doch.«
»Ich habe hier Klamotten für dich. Die anderen machen Radau, damit die Ronny beschäftigt ist und keine Zeit hat, die Nachricht zu lesen. Und wir zwei brechen ins Aktenzimmer ein.«
»Bist du bescheuert?« Jetzt von der Ronny erwischt zu werden, wäre schlimm.
»Na ja, wenn du wissen willst, wohin du abhauen sollst, brauchst du deine Akte, oder nicht?«
Avriel nickte. Er hatte nichts mehr zu verlieren.
»Dann los.« Todd sah auf seinen UniCom. »Sie staucht gerade jemanden im Garten zusammen. Los!«
Avriel folgte seinem besten Freund geduckt und im Laufschritt durch die vertrauten Korridore.
In der Ferne hörte er lärmende Jugendliche und die durchdringende Stimme von Emma Ronnington. Je weiter weg sie erklang, desto besser.
Erdgeschoss, erster Stock, zweiter Stock.
»Ronny ist jetzt in der Turnhalle, Noah hat sämtliche Bälle durcheinandergeworfen.«
Avriel nickte nur. Sein Mund war zu trocken zum Sprechen.
Der Korridor, der zu Ronningtons Büro führte.
Das Vorzimmer.
Das Büro.
Die kleine Tür zum Aktenraum.
»Wenn die uns hier findet, kommen wir nie mehr raus.«
»Aber sie findet uns nicht.«
»Und wie kommen wir da rein?« Avriel starrte auf die Tür zum Aktenraum und überlegte krampfhaft. Sie hatten nicht viel Zeit.
»Das ist ein altmodisches Schloss. Mit irgendeiner Magnetkarte.« Todd zerrte an seinem UniCom herum.
»Heißt?«
»Hast du an deinem UniCom nicht so eine Hülle mit einem Magneten drin? Damit sie nicht dauernd aufklappt?«
»Habe ich.« Avriel löste seinen UniCom aus der Hülle.
»Gib mal her. Vielleicht klappt das ja.« Todd hielt den kleinen Magneten ans Türschloss.