Читать книгу 2145 - Die Verfolgten - Katherina Ushachov - Страница 3

1. Riú Gordon – Washington D.C. – 2127

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Die Au­gen sei­ner Ge­lieb­ten hat­ten die­sel­be Far­be wie der hei­ße, eis­blaue Kern der Ker­zen­flam­me. Riú spür­te ih­ren Blick im Na­cken, doch er dreh­te sich nicht zu ihr um, wäh­rend er sich prus­tend das Ge­sicht im Wasch­be­cken sei­ner her­un­ter­ge­kom­me­nen Stu­den­ten­bu­de wusch.

»Fa­bi, wenn mein Va­ter es er­fährt …« Sei­ne blon­den Haa­re wa­ren dun­kel vom Was­ser und wirk­ten glat­ter als sie tat­säch­lich wa­ren. Der halb blin­de Spie­gel über dem Wasch­be­cken ließ ihn äl­ter aus­se­hen, mit tie­fen Schat­ten un­ter den Au­gen. Das Eben­bild von Raoul Gor­don.

Riú ver­deck­te das Spie­gel­bild mit der Hand, als wol­le er Fa­bri­cia vor den Bli­cken die­ses Un­be­kann­ten schüt­zen. Nur noch die schim­mel­fle­cki­ge, sich von den Wän­den schä­len­de Ta­pe­te spie­gel­te sich im schmut­zi­gen Vier­eck über sei­ner Hand­flä­che.

»Dar­über woll­te ich mit dir re­den.«

Riú klam­mer­te sich an das Wasch­be­cken. Er wuss­te, was sie ihm sa­gen woll­te.

»Auch für mich ist das hier nicht ein­fach … Das war un­se­re letz­te ge­mein­sa­me Nacht.«

Ab­rupt dreh­te er sich um.

»Du ver­lässt mich?« Sei­ne Au­gen wa­ren wie dunkle Koh­len, fins­ter und glü­hend.

»Scharf­sin­nig er­kannt.« Fa­bri­cia stand auf und be­gann, ih­re schwar­zen Haa­re zu ei­nem straf­fen Zopf zu flech­ten. Ob­wohl sie leicht wie ein Kätz­chen war, brach­te sie mit ih­rer Be­we­gung das Klapp­bett aus dem vor­letz­ten Jahr­hun­dert zum Quiet­schen. Jetzt stör­te ihn das viel mehr als noch vor we­ni­gen Se­kun­den, als sie …

»Das wirst du nicht.« Sie stan­den sich ge­gen­über wie Adam und Eva, und erst die­ser ge­dank­li­che Ver­gleich er­in­ner­te Riú dar­an, dass sie ei­gent­lich kein Mensch war.

»Glau­be mir, es ist bes­ser so.« Sie schlüpf­te in ihr Kleid, stieg in ih­re Schu­he und ver­schwand aus sei­nem Le­ben.

2145 - Die Verfolgten

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