Читать книгу VögelBar 3 | Erotischer Roman - Kim Shatner - Страница 15
Оглавление13. Kapitel
Das Telefon wollte an diesem sonnigen Donnerstagvormittag einfach nicht stillstehen.
Die erste Anruferin war Selena Davies, Fitchs Pressesprecherin. Marc hatte es ihr auf der Luxusjacht ihres Arbeitgebers sehr gut besorgt. Möglicherweise hoffte sie auf ein Folgetreffen. Aber das war nicht der wahre Grund ihres Anrufes. Der eigentliche Grund war: Maxwell Fitch wollte wissen, wie weit der Astrologe mit der Ausarbeitung von Megans Horoskops war – schließlich hatte er im Voraus eine Menge Geld dafür bezahlt.
Marc wollte nicht zugeben, dass er bis jetzt nur einen flüchtigen Blick auf Megans Horoskopskizze geworfen hatte. Die beiden Fotos von Megan Fitch und Sergej Borovski, die ihm von Selena Davies auf Fitchs Jacht überreicht worden waren, hatten ihn viel mehr interessiert. Megan war eindeutig eine schöne Frau. Sie hatte langes, seidig glänzendes, braunes Haar, das in der Mitte gescheitelt war, wunderschöne braune Mandelaugen und die Figur eines Models. Und was ihn am meisten verwunderte: Sie hatte große Ähnlichkeit mit Paula Eastwood, der Frau seines besten Freundes.
»Sag deinem Chef, dass er bevorzugt behandelt wird. Er bekommt das Gutachten spätestens in der nächsten Woche.«
»Okay. Werde ich ihm ausrichten«, sagte Selena. »Übrigens bin ich in der nächsten Woche wieder in London. Würde mich freuen, dich wiederzusehen.«
»Würde mich ebenfalls freuen. Bis dann.«
Der zweite Anruf kam von einem gewissen William Blowinkle, der sich als Geomorphologe vorstellte. Blowinkle hatte angeblich eine Software entwickelt, mit der er die vom amerikanischen Space Shuttle aufgezeichneten Erdoberflächendaten dahingehend auswerten konnte, dass sich Erdöl, Erdgas und Wasser mit neunzigprozentiger Wahrscheinlichkeit finden ließen. Damit lag er deutlich über der Trefferquote herkömmlicher Geologen. Blowinkle suchte für seine bahnbrechende Erfindung einen Investor, wollte aber zuerst etwas über seine astrologischen Aussichten erfahren.
Marc machte mit ihm einen Termin.
Die dritte Anruferin war Inga Hammarlund, mit der sich gerade eine feste Beziehung anbahnte. Die achtundzwanzigjährige Schwedin war schwer in Marc verliebt und verfolgte hartnäckig das Ziel, eine Familie mit ihm zu gründen. Früher hatte sich die ehemalige Jurastudentin kurzzeitig als Edelprostituierte im »Soixante-Douze«, einem Club für eine ganz spezielle Klientel, verdingt, aber an diese Zeiten wollte sie nicht mehr erinnert werden.
Marc mochte Inga sehr – vor allem, weil sie sehr gut kochen konnte und im Bett eine Granate war. Aber der Gedanke an eine Familiengründung lag ihm ferner als irgendetwas sonst.
»Ich möchte dich heute sehen«, sagte Inga.
»Gute Idee. Ich kann aber erst heute Abend. Hab schwerzutun.«
»Kein Problem. Kommst du zu mir? So gegen halb acht? Ich mach uns was Schönes zu essen.«
Marc sagte zu. Dann sah er auf die Uhr. Fünf vor zehn.
Um zehn Uhr hatte er einen Termin mit der jungen Frau, die Svenja als ihre Nachfolgerin vorgeschlagen hatte: Carolyn Cullenbach.
Da alles sehr schnell gegangen war, hatte Marc ihre Bewerbungsunterlagen noch nicht gesehen, aber am Telefon waren sie so verblieben, dass sie ihre Unterlagen zum Vorstellungsgespräch mitbringen würde. Marc war auf ihr Aussehen gespannt. Zumindest hatte sie am Telefon eine sehr angenehme Stimme gehabt.
Miss Cullenbach erschien um Punkt zehn.
Rein äußerlich entsprach sie genau dem Bild, das Marc sich von seiner zukünftigen Sekretärin machte: jung, attraktiv und nicht zu elegant.
Sie trug einen schicken schwarzen Hosenanzug, der ihre äußerlichen Vorzüge optimal zur Geltung brachte. Mit ihrem dunkelbraunen lockigen Haar erinnerte sie ihn sogar ein wenig an Megan Fitch.
Aber das erste, was ihm auffiel, war ihr großer lachender Mund mit den schönen weißen Zähnen. Und dann ihre Augen, aus denen die pure Lebenslust strahlte.
Peng! Sie traf Marc an seiner empfindlichsten Stelle. Sprühendem, weiblichem Charme hatte er noch nie etwas entgegensetzen können.
Er begrüßte sie per Handschlag, bot ihr dann einen der beiden Freischwinger vor seinem Schreibtisch an und fragte sie nach ihrem Getränkewunsch.
Er wurde ihr umgehend erfüllt.
Miss Cullenbach schlug die Beine übereinander und überreichte ihm ihre Bewerbungsunterlagen.
Mehr als alles andere interessierte er sich für ihr Geburtsdatum. Sie war fünfundzwanzig. Geboren am dreiundzwanzigsten Mai.
»Aha, Sie sind ein Zwilling«, stellte er fest.
»Ja.« Sie lachte. »Das sind bekanntlich die mit den zwei Seelen in der Brust.«
»Die eine sitzt vor mir. Und die andere?«
»Damit möchte ich Sie irgendwann mal überraschen.«
Marc musste lachen. »Sie haben einen leichten Akzent.«
»Ja, der geht auch nicht weg. Ich bin Kanadierin. Ich lebe erst seit anderthalb Jahren in London.«
»Es ist ein süßer Akzent.«
»Danke.«
Marc hatte ausschließlich gute Erfahrungen mit kanadischen Frauen gemacht. Sie waren unkompliziert und willig. Allerdings hatte er sie bislang nur im Urlaub in der Karibik kennengelernt.
Das Gespräch dauerte weniger als eine halbe Stunde. Marc hatte alles erfahren, was er wissen wollte – Carolyn Cullenbach auch. Sie wollte den Job, und sie bekam ihn. Sie konnte schon am kommenden Montag anfangen und würde von Svenja gründlich eingearbeitet werden.
Marc begleitete sie mit der Versicherung, dass er sich auf die Zusammenarbeit mit ihr freue, bis zur Tür.
»Die Freude ist ganz meinerseits«, sagte sie und sah ihm dabei tief in die Augen.
Die Tür fiel ins Schloss.
»Na, was hältst du von ihr?«, fragte Svenja.
»Hm, sie hat einen geilen Mund. Bestimmt bläst sie gut.«
»Ich hab ihr schon gesagt, was du für einer bist.«
»Und? Wie hat sie reagiert?«
»Sie sagte, dass sie diesen Job jetzt erst recht haben wolle.«