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4. Kapitel

Marc kam mit der Abendsonne. Er war am späten Samstagnachmittag in Nizza gelandet. Ein privater Hubschrauber des Medientycoons hatte ihn vom Aéroport Nice Côte d’ Azur abgeholt und direkt zur Tigra gebracht, einer hundertvierzig Yards langen und fünf Stockwerke hohen Luxusjacht.

Maxwell Fitch schmunzelte, als er den Hubschrauber mit der kostbaren Fracht an Bord anfliegen sah. Der achtundsechzigjährige Medienunternehmer stand in Shorts und Hawaiihemd an einem der riesigen Panaromafenster und blinzelte in die tief stehende Sonne. Der Erste Offizier würde Londons Starastrologen in wenigen Minuten zu ihm führen.

Marc scannte die imposante Erscheinung des Multimilliardärs mit einem Blick: Weißes Haar, Halbglatze, riesige Nase und kleine schlaue Augen, die durch eine goldgeränderte Brille blinzelten.

Maxwell Fitch empfing ihn in einem riesigen, üppig ausge­statteten Raum.

»Willkommen an Bord, Mr Feldman. Sie kommen allein?«

»Ja. Geschäftliches regle ich lieber allein.«

»Und Ihr schönes Anhängsel aus London?«

»Sie haben mich doch nicht etwas beschatten lassen, Mr Fitch?«

Der Medientycoon lachte rau. »Wo denken Sie hin, Mr Feldman. Aber glauben Sie im Ernst, ich wüsste nicht, dass Lady Gladys einen Narren an Ihnen gefressen hat?«

Marc ersparte sich einen Kommentar. Stattdessen griff er in seine Reisetasche und holte sein Notebook hervor.

»Dreitausend Pfund – jetzt, wenn’s Ihnen recht ist.«

»Sie denken wohl nur ans Geschäft.« Fitch lachte.

»Sie machen sich möglicherweise kein Bild davon, welche Überwindung es mich gekostet hat, ein Tennismatch mit meinen Freunden sausen zu lassen.«

»Sie haben Glück, Mr Feldman, Sie treffen mich heute in ausgesprochener Geberlaune an. Ich mag ehrgeizige junge Män­ner wie Sie. Und wenn Sie nur halb so gut sind, wie man Ihnen nachsagt, könnte ich mir vorstellen, dass dies nicht die letzte Zusammenarbeit zwischen uns ist.«

»Gern, Mr Fitch. Allerdings bestehe ich stets auf einer angemessenen Bezahlung.«

Fünf Minuten später befanden sich die dreitausend Pfund auf Marcs Konto – eine geradezu lächerliche Summe, wenn man sich Maxwell Fitchs Vermögen vor Augen hielt.

»Selena? Bringst du uns bitte ein Glas Champagner?«, rief Fitch seiner Assistentin im Hintergrund zu.

Marc sah aus dem Augenwinkel, wie sich eine gut gebaute Dame, die nur ein hellgrünes Seidentuch um ihr Bikinihöschen geschlungen hatte, aufmachte und wenig später mit einer Flasche eisgekühltem Dom Pérignon und zwei Gläsern zu ihnen stieß.

Jetzt erkannte er sie. Es war Miss Davies! Ohne Brille! Auch ihr rotes Haar trug sie diesmal offen. Was für eine Granate!

»Hallo, Miss Davies«, sagte Marc.

»Hallo, Mr Feldman.«

»Ohne Brille sehen Sie geradezu umwerfend aus, wenn ich mir erlauben darf, es in dieser Form zu sagen.«

Miss Davies lächelte. »Die Brille trage ich nur, wenn ich Männer wie Sie hinters Licht führen will.«

Marc schluckte.

»Ich habe noch Großes mit Ihnen vor«, sagte Fitch und stieß mit ihm an.

Der Astrologe grinste über beide Ohren. »Na dann … Auf eine fruchtbare Zusammenarbeit, Mr Fitch.«

»Ach, Selena, was mir gerade einfällt … Hat sich Megan schon gemeldet?«

»Nein, Mr Fitch. Ich habe ihr eine SMS geschickt, dass Sie sie dringend zu sprechen wünschen, aber sie reagiert nicht.«

»Hm«, brummte er. »Wahrscheinlich treibt sie sich wieder mit diesem Bastard herum, diesem … Ach, ich vergesse immer seinen Namen.«

»Sergej Borovski«, sagte Miss Davies.

»Ja, diesem Russenwichser. Schlimm, was man als Vater einer schönen und intelligenten Tochter so alles durchmachen muss.«

Was Marc über Maxwell Fitch wusste, hatte er auf Wikipedia gelesen. Fitch nannte nicht nur ein atemberaubendes Zeitungsimperium sein Eigen, sondern gebot auch über schwindelerregende Macht im Satellitenfernsehen, in der Filmindustrie und im Internet. Experten schätzten, dass circa drei Prozent der global vertriebenen Medien unter seinem Einfluss standen. Marc wusste auch, dass er dreimal geschieden war. Wikipedia zitierte Fitch mit den Worten, dass das Hauptpro­blem immer darin bestanden hatte, dass seine Ehefrauen und er nie dieselben Ansichten über das Paarleben teilten: Denn während er an die Treue im Geiste glaubte, glaubten seine Ehefrauen an die körperliche Treue.

Dass Fitch auch eine intelligente, attraktive und sexbesessene Tochter hatte, stand bei Wikipedia nicht. Megan Fitch, dreiunddreißig Jahre jung und designierte Haupterbin seines Imperiums, der Maxwell Fitch Media Group, war der eigentliche Grund, weshalb der Medientycoon Londons berühmtesten Astrologen zu sich zitiert hatte.

»Wenn mich Ihre Leistungen überzeugen, mache ich Sie zu meinem Executive Consultant.«

»Hört sich vielversprechend an, Mr Fitch«, sagte Marc.

»Und ich kann mich auf Ihre absolute Diskretion verlassen?«

»Wir arbeiten mit der Diskretion eines Geheimdienstes, Mr Fitch.«

VögelBar 3 | Erotischer Roman

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