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BUÔN MÊ THUỘT

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ÜBERRASCHT VON DEM BESONDEREN, samtigen Geschmack des Kaffees, schaute er meine Mutter an. Sie verriet ihm das Geheimnis, indem sie ihm eine unförmige kleine Kugel mit Kaffeebohnen darin zeigte, wie sie in der Gegend der Plantagen von Buôn Mê Thuột gesammelt werden. Diese Kugeln sind der Kot der wilden Zibetkatzen, die reife Kaffeekirschen fressen und die Bohnen nach der Verdauung vollständig ausscheiden. Da die Kulis kein Recht auf die Früchte hatten, die sie auf Rechnung der Grundbesitzer pflückten, nutzten sie die Bohnen aus diesen Exkrementen, die sich als köstlicher und vor allem seltener als die normal geernteten erwiesen. Mein Vater verfiel diesem Kaffee sofort. Meine Mutter diente sich ihm freiwillig als Lieferantin an und erläuterte ihm detailliert die während der Röstung sparsam hinzugefügten Aromen, darunter kostbare, aus Frankreich importierte Butter. Alle zwei Wochen packte sie gewissenhaft ein Säckchen voll Kaffee, das sie oder ein Angestellter meinem Vater zu seinen Händen übergab. Diese Gewohnheit behielt sie auch in der Regenzeit bei, während der Demonstrationen in den Straßen Saigons, nach der Ankunft der Sowjets im Norden und dem Einmarsch amerikanischer Soldaten im Süden.

Wenn die Familie Lê Văn An nach Đà Lạt kam, kümmerte sich meine Mutter weiter um die Bedürfnisse meines Vaters, vom Kaffee morgens bis zum Moskitonetz, das man zwischen Bett und Matratze stecken musste. Nach dem Herzinfarkt meines Großvaters väterlicherseits luden die Eltern meiner Mutter ihn ein, öfter mit seiner Familie zu kommen, denn die Luft in Đà Lạt war für ihre wohltuende Wirkung bekannt. Nach und nach wurde eine der Villen zum Wohnsitz der Familie meines Vaters, auch wenn ihr nun die Mittel fehlten, sich diesen Aufenthalt zu leisten. Meine Mutter war glücklich, wenn sie die Spuren meines Vaters auf den Wegen des Rosengartens sah oder nachts seine Stimme zwischen den Pinien erklingen hörte.

Reformen und politische Veränderungen machten die Familie Lê Văn An bedeutend ärmer. Trotz seiner sorglosen Miene fürchtete mein Vater um sein angenehmes Leben. Das Rauschen einer hohlen Muschel ließ in ihm das Bild eines schönen Prinzen ohne Reich aufsteigen. Die Angst vor dem Fall brachte ihn dazu, die Hand meiner Mutter im Fluge festzuhalten. Nur ein einziges Wort kam ihm über die Lippen: »Xuân.« Und dieses einzige Wort meines Vaters genügte meiner Mutter, ihm ein Versprechen für die Ewigkeit zu geben: »Ja, ich werde mich um alles kümmern.«

Die vielen Namen der Liebe

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