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Was ist Heimat, was bedeutet Fremde, wie wird etwas Vertrautes fremd und das Fremde vertraut? Davon erzählt dieser hinreißende Roman und davon, wie eine junge Frau zwischen den Kulturen die eigene Identität findet.

Acht Jahre ist Vi, als sie mit der Mutter und den drei großen Brüdern aus Vietnam flieht, in einem Flüchtlingslager in Malaysia landet und schließlich in Kanada neu beginnt. Erst als erwachsene Frau kehrt sie eine Weile nach Vietnam zurück, in ein Land, das ihr nach so vielen Jahren fremd ist. Umso stärker ist die Gegenwart der Erinnerungen: an die abgöttische Liebe der Mutter zu ihrem Mann, den sie im entscheidenden Moment zurücklässt, um die Kinder zu retten. An Ha, deren kluge und elegante Freundin, die Vi ermunterte, sich aus der Tradition zu lösen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Und an den Geschmack der Sehnsucht, der in all den liebevoll zubereiteten Mahlzeiten der Mutter immer präsent war.

Von dieser Sehnsucht erzählt Kim Thúy und von den vielen Formen der Liebe, poetisch und anschaulich: Mein Vorname Vi kündet von der Absicht meiner Eltern, ›die Kleinste zu beschützen‹. Wörtlich übersetzt heiße ich ›winzige Kostbarkeit‹ – und eine Kostbarkeit ist dieser Roman der Erinnerung an eine fremde Heimat, an Flucht und Ankunft, an Familie und Tradition. Und an die Freiheit, das Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Die vielen Namen der Liebe

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