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1.5.2 Merkmale von KOFA
ОглавлениеDas KOFA-Konzept steht in der Tradition strukturierter Familieninterventionen, die vor allem im englischsprachigen Raum sowie in den Niederlanden als Standard sehr verbreitet sind. KOFA übernimmt aus dieser programmgesteuerten und evidenzbasierten Fachlichkeit zentrale Merkmale. Nachfolgend sind die wichtigsten aufgelistet, welche spezifisch sind für die KOFA-Methodik.
> Die Arbeit in und mit einer Familie ist klar phasiert und durch theoretisch begründete Instrumente und Arbeitsschritte strukturiert.
> Der Besuch in einer Familie hat einen klar erkennbaren und geplanten Ablauf und wird dokumentiert. Das bedeutet keineswegs, dass aktuelle Themen der Familie keinen Platz haben und dass die Fachperson nicht auf diese Themen reagieren soll. Die Fachperson hat aber einen Auftrag und ist verantwortlich dafür, dass dieser fachlich begründet erfüllt wird.
> Vor jeder Intervention wird in der Lebenswelt der Familien eine soziale Diagnostik erstellt, die Stärken und Probleme sowie Schutz- und Risikofaktoren für die Entwicklung der Kinder benennt. Bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung wird eine standardisierte Risikoeinschätzung vorgenommen.
> KOFA arbeitet bewusst mit dem Faktor Zeit nach dem Grundsatz: die Interventionen sind so kurz wie möglich und so intensiv wie nötig. KOFA-Module sind deshalb zeitlich befristet. Module können aber sehr sinnvoll miteinander verbunden werden (z.B. KOFA-6-MonatePLUS nach KOFA-Intensivabklärung oder nach KOFA-Schule). Auch maßgeschneiderte Interventionen (KOFA-maßgeschneidert) sind möglich – auch diese sind jedoch in der Auftragserteilung zeitlich zu befristen.
> Die Instrumente bilden die Grundlage für das Reporting (verschiedene Berichtsformen) und das Fallmonitoring durch Akteure der leistungserbringenden Fachstellen selbst sowie von zuweisenden/finanzierenden Fachstellen.
> Die Interventionen zielen ab auf die Erweiterung der Fähigkeiten der Familienmitglieder zur Bewältigung der anstehenden Aufgaben des Alltags unter Nutzung der Ressourcen im Familiensystem und in der Lebenswelt.
> Die Funktionsfähigkeit der Familie soll durch die Intervention wieder soweit hergestellt werden, dass die Familie ihre Aufgaben (möglichst) autonom resp. mit weniger intensiver Hilfe gut genug bewältigen kann. Die Eltern sollen befähigt werden, wieder selber Regie zu führen in ihrem Alltag.
> Die Familieneinsätze werden vergleichbar dokumentiert und regelmäßig evaluiert.