Читать книгу Zusammenarbeit im Betrieb - Klaus Boese - Страница 18
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gelegt) stehen den Vertretern der „Milieu-theorie“ (= die Menschen erlernen vieles im Laufe ihres Lebens) gegenüber. Was wie ein rein akademischer Streit aussieht, hat eine eminente praktische Bedeutung.
Stellen wir uns einmal den folgenden Fall vor: Ein Auszubildender fällt dadurch auf, dass er auf Fragen der Badegäste un-wirsch, gereizt und unhöflich reagiert. Sie stellen ihn zur Rede und er erklärt Ihnen, dass er eben sein Temperament vom cholerischen Vater geerbt habe. Oder ein Auszubildender bringt nur mangelhaf-te Leistungen und begründet das damit, dass er eben keine Intelligenz von seinen Eltern geerbt habe. Hat der arme Kerl Recht?
Die Wahrheit liegt sicherlich in der Mitte. Natürlich kann man positiv oder negativ vorbelastet sein, aber was man daraus macht, das liegt nun einmal in der Verant-wortung jedes Einzelnen. Da kann sich keiner rausreden. Man muss allerdings manchen eingestehen, dass sie es viel-leicht schwerer als andere haben.
Was die Intelligenz angeht, so wird gern folgendes Bild gebraucht: Die Intelligenz, die man von seinen Vorfahren erbt, ist wie ein Behälter, den man im Laufe sei-nes Lebens füllen muss. So hat der eine – bildlich gesprochen - vielleicht nur ein Wasserglas geerbt, das er aber im Laufe
seiner Entwicklung bis zum Rand aufge-füllt hat, während ein anderer einen gan-zen Maßkrug geerbt hat, bei dem aber nur der Boden benetzt ist... Na, denn Prost!
Die Anlagenbereiche des Menschen
Die eben angesprochenen Eigenschaften fallen demnach entweder auf guten oder schlechten Boden, je nach vererbten Vo-raussetzungen. Dass die Umwelt diese auch beeinflusst und verändert (fördert oder behindert) ist auch unwiderlegbar. Die Umwelt, das sind z.B. das Elternhaus, die Schule, der Freundeskreis, die Medi-en und natürlich – für uns ganz wichtig - auch die betriebliche Ausbildungsstätte.
Einfaches Modell, das viel erklärt: Der Mensch als Einheit von Geist, Körper und Seele „schwimmt“ in einer Umwelt, die ihn ständig beeinflusst und die er selbst mit-prägt.
Handeln und Verhalten als Funktion von Person und Umwelt