Читать книгу Indienfahrt 1965 - Klaus Heitmann - Страница 15
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ОглавлениеDer Weg führte nun einige hundert Kilometer entlang der Küste des Schwarzen Meeres. Nach fruchtbaren Niederungen kam das Gebirge hart an die Küste heran, wodurch die Strasse auf- und abstieg und sich wunderbare Blicke eröffneten. In Ordu machten wir Pause in einem Teehaus. Wie immer bei unseren Teepausen versammelten sich eine Menge freundlicher Leute um uns herum. Einige Männer knackten Haselnüsse, die Hauptfrucht dieser Region, und versorgten uns reichlich damit. Als wir unsere Rechnung begleichen wollten, bedeutete man uns, dass diese schon bezahlt sei. Nach Ordu machten wir Rast an einem kleinen Strand, der malerisch von Felsen eingerahmt war, und tobten uns in den Wellen aus. Das Stimmungsbarometer stieg auf ein lange nicht gekanntes Hoch. Danach wurde die Strasse immer schlechter, die Landschaft dafür immer besser. Hohe Pässe waren zu überwinden, Halbinseln zu überqueren und Buchten zu umfahren. Sehr viel Strecke legten wir auf diese Weise natürlich nicht zurück. Ein Türke hielt uns aus dem Auto heraus an und kam freudestrahlend auf uns zu. Er hatte in Berlin studiert und war ganz begeistert darüber, Deutsche zu sehen. Er lud uns ins nächste Teehaus ein und erzählte enthusiastisch von seinem Aufenthalt in Deutschland und wie sehr er das Land liebe. Auf dem Weg nach Trabzon trafen wir fünf Deutsche aus Münster, die ebenfalls mit einem Bulli nach Indien unterwegs waren. Es war immer wieder beruhigend festzustellen, dass wir nicht die Einzigen waren, die eine solche Idee hatten. Jeder hatte seine Erfahrungen gemacht und Informationen gesammelt und diese wurden bereitwillig ausgetauscht. Von der uralten Stadt Trabzon, die einige Gebäude aus byzantinischer Zeit hat und überhaupt malerisch sein muss, haben wir im Dunkeln nur wenig gesehen. Ein Stück dahinter hielten wir für die Nacht in einem Tal an einem rauschenden Bach.