Читать книгу Gesünder, Fitter, Roh! - Kriss Micus - Страница 20

Das ist es! Ich denke an Stefan in Malaga und muss schmunzeln. Ich dumme Nuss habe ihn damals innerlich ausgelacht. Dabei war er mir und meiner Zeit um Jahre voraus. So wie Stefan geht es vielen Pionieren. Sie werden von ignoranten Unwissenden verhöhnt und für Fantasten gehalten. Ich denke an Otto Lilienthal und Carl Benz, denen wir Flugzeuge und Autos verdanken, und entschuldige mich gedanklich bei Stefan. Wie es ihm wohl geht? Ich werde meine Mutter fragen.

Caro ist von meiner Lösung wenig beeindruckt. Sie isst unbeirrt weiter, kaut jetzt auf einem mit Käse überbackenen Fenchelhappen und scheint gar nicht zu bemerken, welche Veränderung sie da gerade in mir ausgelöst hat.

»Ich hab’s. Ich esse nur noch leichtes, geschmackvolles und vitaminreiches Obst und Gemüse.«

Ich möchte heute früher zurück ins Büro, direkt an meinen Schreibtisch, direkt in die »Universität von Google«. Und diesmal will ich mehr über die Rohkost-Ernährung wissen.

Dort lese ich eine Grundregel, die denkbar einfach ist: Man isst alles, was nicht über 42 Grad Celsius erhitzt wurde. Dahinter steht der Gedanke, dass unser Körper nicht überleben kann, wenn man ihn über ein bestimmtes Maß erhitzt: nämlich 42 Grad Cel­sius. Bei dieser Temperatur versagen unsere Organe, unser Herz hört auf zu schlagen.

Was für den Körper gilt, übertragen Rohköstler auf Nahrungsmittel. Erhitzt man sie zu stark, werden die wichtigen Nährstoffe zerstört. Von der wunderbaren, bunten Gemüsepracht bleiben je nach Kochdauer nur noch rund zwanzig bis dreißig Prozent der Vitamine übrig.

Manche wichtigen Enzyme werden sogar komplett zerstört. So enthalten sie nicht mehr genug Nährstoffe, um den Körper ausreichend zu versorgen, folglich isst man nur ungekochte, rohe Nahrungsmittel. Die Idee gefällt mir. Die vielen wunderschönen Fotos von Rohkost-Torten, -Pizza und -Pancakes, die ich im Netz ent­decke, tun ihr Übriges, um mich vollständig zu überzeugen.